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Audrey-Lynn Struck

*Update* 60 Jahre Kreischorverband Celle - musikalisch Topp, organisatorisch Flop

Fotos: Peter Müller


CELLE. Ein Jubiläum hat sich so mancher Gast irgendwie anders vorgestellt. Im engen "Garten" mit Platz für maximal 60 Personen inklusive Chorsängern mussten sich die Gruppen ablösen - vereinzelt gewünschte "Sicherheitsabstände" waren erst gar nicht möglich und Verpflegung, in Einladungstexten meist als "leibliches Wohl" bekannt, suchte man vergebens. In der Mitteilung des Veranstalters heißt es: "Das Publikum erschien zahlreich, die Stühle im Garten waren schnell besetzt, so dass ein Teil der Zuhörer stehen bleiben musste." Unter diesen Voraussetzungen hat der Kreischorverband Celle sein 60-jähriges Bestehen gefeiert. Dazu hatte er die Chöre und Singgemeinschaften, welche zum Verband gehören, zu einem gemeinsamen Konzert eingeladen. Sechs Chöre folgten der Einladung und boten einen bunten Mix durch alle Stilrichtungen und Epochen. Bei sommerlichem Wetter begrüßte Matthias Blazek als Vorsitzender des Kreischorverbandes die Gäste im Garten des Vereins „Kultur-Trif(f)t e.V.“. Sabine Schöllchen als Vorsitzende des Kulturvereins erläuterte in ihrer Begrüßungsrede das Anliegen des Vereins, das alte denkmalgeschützte Gebäude an der Trift 32 zu erhalten und es einem "kunst- und kulturbegeisterten Publikum" zugänglich zu machen. Die Veranstalter loben das Fest: "Trotz der Länge des Programms war der Nachmittag sehr kurzweilig. Ein wahres Hör-Vergnügen für alle, die Gesang und Chormusik lieben und nur darüber staunen können, was möglich ist", heißt es im Resümee. Zu Beginn sang der Frauensingkreis Celle mit seinem Chorleiter Thomas Dust. Vom „Sommarpsalm“, einem schwedischem Sommerlied von Waldemar Åhlén, über Verträumtes: „Dream, dream, dream“ von den Everly Brothers bis hin zu einem Stück aus der irischen Stepptanz-Show „Lord of the Dance“. Der Chor zeigte ein harmonisches und unangestrengtes Programm. Es folgte der Volkschor Thalia, der erst vor kurzem einen neuen Chorleiter gefunden hat. Gemeinsam mit dem Neuen, nämlich Daniel Kunert, gab es vorwiegend deutsches Liedgut zu hören. Es folgte der Gemischte Chor Großmoor unter dem Dirigat von Joschua Claassen. Auch hier gab es einen Stilmix. Den schwedischen „Sommarpsalm“, das afrikanische Volkslied „O kaana kameme“, „Top of the World“ von den Carpenters und das Volkslied „Die Gedanken sind frei“, in einem neuen frischen Arrangement geschrieben vom Chorleiter Claassen. Das alles fand großen Anklang beim Publikum. Sicherlich ein Highlight beim Celler Publikum waren die Shanty- und Seemannslieder des Shanty-Chores Celle unter der bewährten Leitung von Dr. Joachim Matzel. Beim Applaus für den „Hamburger Veermaster“, „Rolling Home“ und „Roll the Cotton down“ und „In der Kneipe am Moor“ glaubte man, ein Fanclub des Shantychores sei dabei. Der Männergesangverein „Eintracht“ Hermannsburg unter der Leitung von Arnas Vonzodas zeigte auch eine große Bandbreite in seinem Repertoire. Klassiker für Männerchöre, wie „Je höher der Kirchturm“ von Kurt Rehfeld, wechselten mit modernen Songs, wie zum Beispiel „Mit 66 Jahren“ von Udo Jürgens, das sofort zum Publikumsliebling wurde. Den Abschluss des Nachmittags beging der kleine Chor aus Nienhagen – die „Nienharmoniker“ – mit der neuen jungen Chorleiterin Imke Ortmann. Gleich das erste Stück, ein afrikanisches Lied – der Ruf nach Wasser - wurde rhythmisch mit Klatschen und Stampfen begleitet und unterschied sich damit deutlich von den traditionellen Liedern für Chöre. Außerdem trugen die Sängerinnen und Sänger zwei weniger bekannte Stücke von den Comedian Harmonists vor: „Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da“ und „Wenn ich vergnügt bin, muss ich singen“. Matthias Blazek äußerte sich am Ende des Konzertes sehr zufrieden und betonte noch, dass jeglicher Erlös des Nachmittages dem Verein Kultur-Trif(f)t zugutekomme.


Text zum Ablauf des musikalischen Teils: Ute Schworm


*Update* Matthias Blazek, teilt mit: "Unwahr ist, dass es keine Getränke gegeben habe. Kultur Trif(f)t e.V. hatte extra einen Stand mit Radler, Apfelschorle und Bier aufgestellt und dort auch gut verkauft."



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