
CELLE. Der Landesschülerrat ist enttäuscht über die enge und unausgewogene Setzung der Abiturtermine in Niedersachsen. Besonders problematisch ist, dass Prüfungsfächer, die häufig gemeinsam gewählt werden, teils innerhalb weniger Tage aufeinander folgen. Das bedeutet für viele Abiturient*innen eine extreme Belastung, da ihnen kaum Zeit bleibt, sich angemessen auf die einzelnen Prüfungen vorzubereiten. Statt einer fairen Verteilung der Termine führt die aktuelle Planung zu einer unverhältnismäßigen Häufung von Klausuren in kurzer Zeit.
Diese ungleiche Terminsetzung schafft deutliche Nachteile für bestimmte Fächerkombinationen. Während einige Schülerinnen und Schüler zwischen ihren Prüfungen mehrere Tage Pause haben, müssen andere in kürzester Zeit Höchstleistungen erbringen. „Es ist frustrierend, wenn man sich bewusst für Fächer entscheidet, die gut zusammenpassen, und dann feststellen muss, dass man dadurch zeitlich unter enormen Druck gerät“, kritisiert Liv Grohn, stellv. Vorsitzende des LSR und Abiturientin. Gerade in Kombinationen wie Gesundheit-Pflege und Biologie oder Deutsch und Politik-Wirtschaft, die oft gemeinsam belegt werden, fehlt eine faire Verteilung.
Hinzu kommt, dass durch die dichte Terminplanung weniger Raum für unvorhergesehene Ereignisse bleibt. Krankheitsfälle oder persönliche Krisen können unter diesen Umständen zu einem ernsthaften Problem werden, da eine Verschiebung von Prüfungen kaum möglich ist, ohne dass sich dies massiv auf die gesamte Prüfungsphase auswirkt. „Ein faires Abitur bedeutet, dass alle Schüler*innen die gleichen Chancen auf eine gute Vorbereitung haben – das ist aktuell nicht der Fall“, so Eduard Hillgert, stellv. Vorsitzender des LSR und Abiturient.
Der Landesschülerrat fordert, dass zukünftige Prüfungsplanungen gerechter gestaltet werden und eine gleichmäßige Verteilung der Termine stärker in den Fokus rückt. Außerdem muss das Kultusministerium sicherstellen, dass Schüler*innen frühzeitig über Planungen informiert werden und bei der Terminsetzung aktiv mit einbezogen werden. Nur so kann ein faires und stressfreieres Abitur gewährleistet werden.
Text: Landesschülerrat