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Anke Schlicht

Alice Weidel "rockt" Wietzer Bürgersaal


Alice Weidel mit den beiden Direktkandidaten für die Landtagswahl am 9.10. Fotos: Peter Müller

WIETZE. Sie bleiben tatsächlich stehen vor der großen Fensterfront des neuen Wietzer Bürgersaals trotz nasskalter Witterung. Wenn sie schon nicht hineinkommen, weil der 180 Personen fassende Saal bis auf den letzten Platz gefüllt ist, dann wollen sie wenigstens von draußen ein bisschen mitbekommen vom Auftritt der AfD-Bundessprecherin und Vorsitzenden der Bundestagsfraktion Alice Weidel.


Diese wird schon bei ihrem Eintreffen mit stehenden Ovationen empfangen, sie gibt sich betont locker und bürgernah, scherzt und hebt hervor, wie lange sie den Direktkandidaten für die niedersächsische Landtagswahl am 9. Oktober Daniel Biermann bereits kenne. „Ich habe meine politische Karriere ja in Niedersachsen begonnen“, berichtet sie, und dann wird es ernst, sie startet mit ihrem Redebeitrag, den Biermann den Gästen aller Altersgruppen schon im Vorfeld als fulminant angekündigt hatte.

Sie schildert die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage, wie die „Alternative für Deutschland“ sie sieht, kommt zügig auf die Ampel-Regierung und ihre Politik zu sprechen und stellt den einzelnen Maßnahmen die Einschätzung der AfD gegenüber: „Mit der Energiewende muss Schluss sein, sie hat uns von Russland abhängig gemacht.“


Der Name Putin fällt nur einmal, er sei der Sündenbock, die Energiekrise habe es schon vorher gegeben: „Sie schieben einfach alles auf Putin, die Preissteigerungen haben sie gemacht.“ Die Ukraine solle jetzt in Friedensverhandlungen einsteigen. Mehr sagt sie nicht zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Zum Thema Migration führt sie aus: „Kostgänger können wir uns nicht leisten, wir brauchen ein Einwanderungsgesetz und ich fordere Grenzkontrollen und Aufnahmestopps.“


„Schamlos“ erweist sich als Schlüsselwort für den weiteren Verlauf ihrer Wahlkampfrede, in dem sie auf einzelne Akteure der regierenden Dreierkoalition eingeht. „Wirtschafts-Zerstörungs-Minister“ Habeck wisse ja nicht einmal, was Insolvenz sei, Außenministerin „Annalenchen“ könne Kobalt von Kobold nicht unterscheiden, Arbeitsminister Hubertus Heil habe noch nie gearbeitet und Gesundheitsminister „Karlchen“ verbreite Lügen. „Das ist eine Laientruppe, ein Quatsch-Comedy-Club. Wir brauchen einen TÜV für Regierungsmitglieder“, fordert Alice Weidel. Die Politik der derzeit Regierenden sei schamlos. Sie habe das Wort schon häufig gebraucht, „und ich sage es noch einmal, unser Wohlstand fließt in die Südstaaten, Wahlversprechen werden nicht eingehalten, das ist schamlos.“


Und den Blick rückwärtsgewandt sagt sie: „Merkel hätte man rausschmeißen müssen“, die CDU sei Teil des Problems. Weniger zugespitzt behandelt sie die Themen Euro-Währung, Inflation und die Forderung nach Steuersenkungen, Erhöhung der Grundfreibeträge, Streichung der CO2-Abgabe sowie der EEG-Umlage.


Nur wenige der 180 Zuhörer bleiben sitzen, nachdem Weidel zum Ende gekommen ist. Alle anderen stehen auf, applaudieren heftig, feiern sie regelrecht. Im Anschluss steht sie noch für Selfies zur Verfügung. Und die Interessierten draußen? Sie haben ausgeharrt, stehen immer noch vor der großen Glasfront, gegangen sind mittlerweile die laut Polizeiangaben 50 Demonstranten, die sich vor Beginn der Veranstaltung eingefunden hatten.



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