CELLE. Außer verdorrten Birken im erst kürzlich eröffneten Vorzeigepark Alleraue gibt es derzeit zwischen dem Conmetall-Gelände und dem Schützenhaus auf der Allerinsel nichts zu sehen.
Vor fast genau einem Jahr wurde im Neuen Rathaus die Bebauung des zweiten Bauabschnitts an der Hafenstraße vorgestellt. Drei Büros hatten sich bei der Ausschreibung durchgesetzt, um das „Quartier an der Alleraue“ Gestalt werden zu lassen: die stadteigene „allerland“, die „Südheide Wohnungsbaugenossenschaft“ sowie die „BPD Immobilienentwicklung GmbH“ aus Hannover. Übergeordnetes Ziel des Rathauses für die Allerinsel ist Vielfalt. Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge sprach anlässlich der damaligen Präsentation von Kleinteiligkeit, der Differenziertheit der Objekte und am Ende „muss trotzdem alles zusammenpassen“.
Die Entwürfe der Firmen folgten einer freien fließenden Gestaltung, die einen Gegensatz bilden sollte zur ausgeprägten Urbanität des ersten Bauabschnittes, der bereits weit vorgeschritten ist. „Leitgedanke ist die Aue“, hieß es.
Doch zu sehen ist davon noch nichts, nicht einmal ein Bebauungsplan liegt vor. Gerüchte, Firmen hätten einen Rückzieher gemacht, bestätigt die Verwaltung: „Die derzeitige weltpolitische Lage sowie Baupreise und -zinsen sind Faktoren, aufgrund derer sich Verzögerungen, aber auch Rücktritte ergeben haben. Es werden ebenfalls neue Investoren angesprochen“, teilt Pressesprecherin auf CH-Anfrage mit.
„Wir wollen den Verkehr gar nicht erst ins Quartier gelangen lassen, sondern gleich von der Hafenstraße aus in die Tiefgaragen leiten“, erläuterte der städtische Projektleiter Wolfgang Schucht die Idee eines autoarmen Stadtteils, das auch Car-Sharing vorsah, vor einem Jahr. Auch diese Idee wurde verworfen, auf dem Tag der Architektur am Samstag hieß es, auf die Tiefgaragen würde verzichtet.