CELLE. Es besteht erhebliche Unwettergefahr. Ab der Nacht zu morgen werde es richtig brenzlig, warnen WetterOnline, der Deutsche Wetterdienst und die Landesforsten Niedersachsen. Vor allem die Nordhälfte des Landes sei betroffen, nahezu das gesamte Gebiet Niedersachsens, Bremen und Hamburg. Es muss mit umgestürzten Bäumen und Einschränkungen im Verkehr gerechnet werden. Auch vereinzelte Tornados seien möglich. "Sturm YLENIA wird am Donnerstag durchaus ein heftiger Wintersturm, aber entgegen allen Unkenrufen kommt YLENIA, zumindest in der Fläche, nicht an LOTHAR, KYRILL, XYNTHIA oder NIKLAS, die mächtigen und verheerenden Orkane der vergangenen Jahrzehnte, heran. Die Entwicklung von ZEYNEP ist noch unsicher. Vom lauen Lüftchen bis zum Top 10 Orkan ist noch alles möglich", so WetterOnline. WetterOnline schreibt: Winterstürme YLENIA und ZEYNEP ziehen auf
Ab der Nacht auf den Donnerstag droht ein schwerer Sturm mit Gewittern und schweren Sturmböen über 100 Kilometer pro Stunde. Diesem Sturm mit dem Namen YLENIA wird Sturm ZEYNEP folgen, für den regionale Vorhersagen aufgrund der dynamischen Lage noch nicht möglich sind. Den aktuellen Stand zum Ablauf und der Stärke des Orkantiefs YLENIA erklärt Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline: „YLENIA ist bereits am heutigen Mittwoch deutlich zu spüren. Der Wind frischt im Tagesverlauf schon auf. So richtig brisant wird es dann in der Nacht zum Donnerstag. Mit Durchzug einer Kaltfront kann besonders in der Nordhälfte des Landes in Schauern und Gewittern der Wind aus der Höhe bis zum Erdboden durchgedrückt werden. Das könnte Orkanböen von Tempo 120 zur Folge haben. Sonst stürmt es verbreitet mit Böen von 70 bis 100 Kilometer und auf den Bergen drohen Orkanböen zwischen 120 und 150 Kilometer pro Stunde. Aufgrund der starken Windschwerung kann es lokal und eng begrenzt sogar zu Tornados kommen. Am Donnerstagmorgen kommt es verbreitet zu Behinderungen im Straßen- und Schienenverkehr. Mit einer stürmischen Nacht ist der Spuk aber nicht vorbei. Am Donnerstag selbst ist es noch verbreitet mit Windspitzen von 70 bis 100 Kilometer pro Stunde sehr stürmisch und an der Nordsee droht Sturmflutgefahr. Solche Windgeschwindigkeiten reichen aus, um Bäume umstürzen zu lassen. Zudem können größere Äste herunterfallen und schwere Verletzungen verursachen. Auch Gegenstände und Dachziegel fliegen dabei leicht durch die Luft. Dementsprechend sollten zum Beispiel Baugerüste und Wälder gemieden werden. Ab Donnerstagnachmittag beginnt dann aus Südwesten eine Verschnaufpause und der Wind schläft ein, sodass es in der Nacht zum Freitag teils fast windstill ist. Das aber ist die Ruhe vor dem nächsten Sturm.“
Staffelübergabe an ZEYNEP
Am Freitag zieht bereits der nächste Sturm über das Land. Goldhausen: „Nachdem Sturm YLENIA durchs Land gesprintet ist, übergibt er das Staffelholz am Freitag Orkan ZEYNEP. Dieser Sturm kündigt sich nachmittags aus Westen an und wird kurz, aber heftig. Es bestehen so weit im Voraus immer noch Unsicherheiten hinsichtlich der Zugbahn. Es gibt dafür zwei Varianten. Bei Variante 1 streift das Sturmfeld mit Orkanböen den Nordwesten und Norden, sonst ist es ‚nur´ stürmisch. Bei Variante 2 zieht ein Tief über den Norden und das Sturmfeld trifft weite Teile des Landes. Über die Windgeschwindigkeiten entscheidet dann, wie kräftig das Tief ist. Ist es eher schwach, dann wird es nur sehr stürmisch. Ist es kräftig, dann gibt es verbreitet orkanartige Böen. Details zum Sturm am Freitag sind aber wahrscheinlich erst am Donnerstag klar.“
Einordnung des Sturmereignisses
Bei Fragen wenden Sie sich gerne unter der Nummer unserer Pressehotline 0228 55937928 oder per E-Mail presse@wetteronline.de an uns.
Aktuelle Informationen zu den beiden Stürmen finden Sie auf www.wetteronline.de, mit der WetterOnline App oder durch einen Blick auf die neue Wetterstation wetteronline home, ausgezeichnet mit dem „German Design Award 2020“ und dem „German Innovation Award 2020“. Mit dem WetterOnline Skill für Amazon Alexa sowie der WetterOnline Action für den Google Assistant können Wetterinfos auch über die digitalen Helfer abgefragt werden.
Amtliche Unwetterwarnung Deutscher Wetterdienst:
Es treten orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten zwischen 80 km/h (22m/s, 44kn, Bft 9) und 110 km/h (31m/s, 60kn, Bft 11) anfangs aus südwestlicher, später aus westlicher Richtung auf. In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit Orkanböen bis 120 km/h (33m/s, 64kn, Bft 12) gerechnet werden. Ab dem späten Mittwochabend treten Böen zwischen 80 und 110 km/h (Bft 10-11) aus Südwest, bald aus West auf. In Schauernähe und exponierten Lagen muss zeitweise auch mit Orkanböen bis 120 km/h (Bft 12) gerechnet werden. Nach vorübergehender leichter Windabschwächung am Donnerstagfrüh, ab Donnerstagvormittag wieder verbreitet Böen zwischen 80 und 110 km/h, in Schauernähe und exponierten Lagen bis 120 km/h. Ab Donnerstagabend langsam abschwächend.
Die Niedersächsische Landesforsten warnen vor dem Betreten der Wälder:
Die Niedersächsischen Landesforsten warnen angesichts des herannahenden Sturmtiefs vor dem Betreten der Wälder. Von Mittwoch (16.2.) an ist mit hohen Windgeschwindigkeiten zu rechnen, die nach derzeitigen Prognosen bis zur Orkanstärke am Samstag anwachsen. Autofahrer sollten Straßen durch Waldgebiete meiden und sichere Umwege wählen. Spaziergänger in Harz, Heide und an der Küste sollten auf baumfreie Bereiche ausweichen.
Als Folge der mehrjährigen Dürre befinden sich in den Baumkronen mehr abgestorbene Äste und trockene Kronenteile, die jetzt beim Sturm herunterbrechen können. Gleichzeitig haben die hohen Niederschläge der vergangenen Woche den Waldboden oberflächlich aufgeweicht, sodass die Baumwurzeln weniger Halt finden.
Auch nach dem Abflauen des Sturmes zum Beginn der neuen Woche mahnen die Landesforsten zur Vorsicht, da auch dann noch vom Sturm gebrochene Äste aus den Baumkronen herabfallen können.