CELLE. Ursprünglich war das Jahr 2045 als Zeitpunkt für die #Klimaneutralität des #Landkreises #Celle gesetzt. „Nunmehr streben wir 2035 an“, heißt es anlässlich des jüngsten Ausschusses für Klima und Mobilität aus den Reihen der Verwaltung. Diese kam der Aufforderung der Kommunalpolitiker nach, den aktuellen Stand zum Thema Klimaschutz zu referieren.
Um den erforderlichen Maßnahmenkatalog für dieses Ziel zu entwickeln und umzusetzen und darüber hinaus die Zusammenarbeit mit den Gemeinden im Landkreis Celle zu koordinieren, wurde eine dem Landrat zugeordnete Stabsstelle Klimaschutz mit zwei Vollzeitstellen geschaffen. Diese befindet sich im Aufbau. Seit Juni 2022 ist ein Klimaschutzmanager tätig, dessen Aufgabe aktuell darin besteht, ein #Klimaschutzkonzept mit den geeigneten Handlungsstrategien für die Bedürfnisse der Kreisverwaltung zu erarbeiten, das im Juni fertig sein soll und anschließend der Kommunalpolitik präsentiert werden wird. Abweichend von der Ausgangsplanung ist in diesem Konzept das Jahr 2035 als angestrebtes Ziel für die Klimaneutralität festgelegt. Kirsten Lühmann (SPD) störte sich am Begriff „anstreben“, sie favorisierte „verpflichten“ und monierte zudem, die niedergeschriebenen Absichten seien deutlich weniger ambitioniert als die mündlichen Ausführungen des Landrates Axel Flader.
Lühmanns Kollege im Bunten Bündnis des Kreises Reinhard Rohde (Die Linke) widersprach sehr deutlich: „Ich halte es für ausgeschlossen, dass wir auf dem Gebiet des Landkreises 2035 klimaneutral sind.“ Dieses sei auch von äußeren Bedingungen wie Entscheidungen auf Landes- und Bundesebene abhängig. „Eine solche Ankündigung streut den Leuten Sand in die Augen“, betonte Rohde.
Das Klimaschutzkonzept für die Kreisverwaltung muss stetig weiterentwickelt und nachgeschärft werden, es braucht ein Controlling, um nachzusteuern. „Die Kommunikation für diesen Bereich wird eine viel größere Rolle als aktuell spielen“, kündigte der Landrat an, „wir haben ja auch eine Vorbildfunktion.“
Ab 1. Juni wird der neu eingerichtete Stab um eine Stelle erweitert, ein Klimaschutz-Koordinator nimmt dann seinen Dienst auf. Dieser erarbeitet einen Klima-Aktionsplan und koordiniert die Kooperation mit den kreisangehörigen Kommunen. „Zunächst wollten sich diese nicht am Projekt beteiligen“, berichtete Axel Flader. Doch mittlerweile suche man mit Hochdruck die Zusammenarbeit.
Der Landrat wies auf die Komplexität der Aufgabe, vor der man stehe, hin: „Wie setzen wir die Maßnahmen und Handlungsstrategien um im Zusammenspiel mit den Faktoren Zeit, Geld und Personal“, fragte er rhetorisch und fügte hinzu: „Ich bitte um ein wenig Zeit.“