Bei der Fernsehlotterie gewinnt … manchmal auch das Onkologische Forum
- Dagmar Hecker
- 2. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Dez. 2024

CELLE. Bewegung stärkt Körper und Geist; das gilt für gesunde, aber insbesondere für kranke Menschen. Was genau aber kann man sich noch zumuten und zutrauen, wenn man mit einer Krebserkrankung kämpft? Das Onkologische Forum in Celle bietet seit drei Monaten eine `Individualisierte bewegungstherapeutische Begleitung´ an. Möglich ist dies durch eine Spende der Deutschen Fernsehlotterie in Höhe von 97.500 Euro.
Fernsehlotterie unterstützte bisher 290 Projekte
Stephan Masch als Überbringer der Spende betont, dass jeder Lotterieteilnehmer etwas von seinem Einsatz hat: „Entweder man gewinnt oder tut etwas Gutes. In den vergangenen zehn Jahren konnten wir von der Deutschen Fernsehlotterie 290 Projekte bei gemeinnützigen Trägern mit insgesamt 41 Millionen Euro unterstüzen.“ Mit der zweckgebundenen Förderung für das Onkoforum wird bereits seit dem 1. September 2024 Diplom Sportwissenschaftlerin Tanja Düwel finanziert. Bisher betreut sie 19 Patienten, die alle dem Onko-Forum angeschlossen sind. „Man muss frühzeitig anfangen mit Beratung und Bewegung“, erklärt sie, „schon vor einer eventuellen OP sowie während und nach Chemotherapie und Bestrahlung. Je früher desto besser.“ Momentan überwiege in ihrer Arbeit noch die Beratung. Denn an Krebs erkrankte Menschen seien sehr unsicher, was sie noch dürfen und was nicht.
„Durch die individualisierte Trainingstherapie können wir sehr gut darauf eingehen, was der Einzelne genau jetzt braucht.“
„Es ist sehr gut, dass wir zusätzlich zur psychoonkologischen Beratung nun auch Bewegungsberatung und Training anbieten können“, freut sich Liane von Hoff, Geschäftsführerin des Onkologischen Forums. Im besten Fall sei sogar Lebensverlängerung möglich, mindestens aber eine verbesserte Lebensqualität. „Im gesamten Krankheitsverlauf verändert sich das Vermögen des jeweiligen Patienten. Durch die individualisierte Trainingstherapie können wir sehr gut darauf eingehen, was der Einzelne genau jetzt braucht“, ergänzt sie. In Zukunft seien auch Gruppen denkbar: wenn Symptome bei mehreren Patienten auftauchen.
Vernetzung im Gesundheitswesen
Zudem sei eine gute Vernetzung das Ziel, beispielsweise mit Physiopraxen oder Sportvereinen – mit Tanja Düwel als Ansprechpartnerin. Ähnliche Kooperationen existieren bereits, führt Liane von Hoff aus: „Mit der Onkologischen Praxis arbeiten wir ohnehin schon zusammen und nutzen Therapie-Zeiten dort, um Menschen zu beraten. Außerdem verwendet Tanja Düwel gemeinsam mit Palliativdienst und Krebsberatungsstelle dieselbe Dokumentation ihrer Arbeit: Pallidoc. Patienten profitieren davon, dass die einzelnen Mitarbeiter wissen, was an Behandlung und Betreuung schon läuft.“
Förderung bis Ende August 2027 sicher
Das geförderte Projekt ist zunächst für drei Jahre sichergestellt, nämlich bis Ende August 2027. „Es wäre natürlich schön, wenn daraus eine langfristige Einrichtung werden würde“, sagt Tanja Düwel. Und Liane von Hoff ergänzt, dass erst durch das Ausprobieren über einen gewissen Zeitraum der Bedarf deutlich würde: „Was wird gebraucht – und was auch nicht.“ Bei zwei anderen, ebenfalls ursprünglich durch die Deutsche Fernsehlotterie, geförderten Projekten, nämlich `Palliative Kompetenz in Pflegeheimen´ und `Onlineberatung´, habe der messbare Mehrwert jeweils zu einer teilweisen Anschlussförderung durch andere Unterstützer geführt. „Das würden wir uns für die individualisierte Trainingstherapie natürlich auch wünschen.“