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Bergen erinnert an Internationalen Roma-Tag

Audrey-Lynn Struck

Am 8. April hisst die Stadt Bergen die Roma-Flagge vor dem Rathaus.

BERGEN. Zum Internationalen Roma-Tag am 8. April hisst Bergen die Roma-Flagge zum allerersten Mal. Sie wurde vor genau 51 Jahren beim ersten Roma-Kongress in London geschaffen und steht für die internationale Roma-Bürgerrechtsbewegung.


Aus diesem Anlass wollen die Stadt Bergen und die Gedenkstätte Bergen-Belsen ihre Solidarität mit den Bürgerinnen und Bürgern zeigen, die den Gruppen der Sinti und der Roma angehören. "Seit Jahrhunderten sind sie Rassismus und Verfolgung ausgesetzt, die den Höhepunkt im Porajmos - dem Völkermord an den Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus – erreichten", teilt die Stadt mit. Insgesamt wurden vermutlich mindestens 1800 Sinti und Roma in das KZ Bergen-Belsen deportiert. Damit waren Sinti und Roma nach den politischen Häftlingen und den Juden die drittgrößte Häftlingsgruppe im KZ Bergen-Belsen


Maik Claasen vom Jungen Forum gegen Antiziganismus in Celle erinnert: „Antiziganismus ist für viele Menschen nur ein Begriff, von dem sie glauben, er ist für sie nicht relevant. Für Sinti und Roma ist es aber der Grund, weshalb wir einen Job nicht bekommen haben, bei der Bildungsteilhabe benachteiligt werden oder, am Schlimmsten von allem, warum die Großeltern in der NS-Zeit deportiert und ermordet wurden.“


Claudia Dettmar-Müller, Bürgermeisterin von Bergen, erklärt: „Sinti und Roma sind überall mit einer anhaltenden Diskriminierung konfrontiert. Deshalb hissen wir auch als Stadt Bergen am heutigen Tag die Roma-Flagge. Es ist ein Zeichen unserer Solidarität und unseres Einsatzes für eine gleichberechtigte Teilhabe von Sinti und Roma in unserer demokratischen Gesellschaft.“


„Bergen-Belsen ist für Sinti und Roma ein sehr wichtiger Ort im kollektiven Gedächtnis. Davon zeugt auch die wichtige Kundgebung der Bürger:innenrechtsbewegung im Jahr 1979“, ergänzt Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten. Die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten engagiere sich gezielt gegen die Diskriminierung von Sinti und Roma, vor allem durch ihre Kompetenzstelle gegen Antiziganismus.


Die Stadt Bergen und die Gedenkstätte Bergen-Belsen setzen sich eigenen Angaben zufolge gemeinsam für eine demokratische und vielfältige Gesellschaft im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie in Bergen ein. Sie entstand 2017 dank des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

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