CELLE. Die Suche nach Busfahrern, und speziell auch Busfahrerinnen, gehöre mittlerweile zum örtlichen ÖPNV-Versorger CeBus wie die Fahrgastbeförderung selbst – Anzeigen, Aktionen, massive Werbung tragen das Problem seit Jahren in die Öffentlichkeit. Folgt man den Ausführungen des Geschäftsführers Stefan Koschick im jüngsten Ausschuss für Mobilität und Klimaschutz des Kreises, waren die Anstrengungen vergeblich.
„Wir haben kein Fahrpersonal mehr, wir reden nicht mehr über Linienleistungen, sondern nur noch über Schülerbeförderung. Die Notlage ist groß“, legte der Diplom-Kaufmann dar und unterfütterte damit einen Antrag an die Kreisverwaltung auf finanzielle Hilfe, um die Löhne zu erhöhen.
Der Fachkräftemangel bei Verkehrsbetrieben sei zwar ein deutschlandweites Problem, aber im Landkreis Celle sei es besonders ausgeprägt. Die Mitarbeiter wandern ab in angrenzende Kreise, speziell nach Hannover und Umland. Der Grund besteht in einem ursprünglich mit "ver.di" geschlossenen Haustarifvertrag, der bereits angepasst wurde an das Niveau des AVN-ver.di-Tarifvertrages, und dennoch liegen die Löhne laut Auskunft der Kreisverwaltung deutlich unter dem branchenüblichen Tarif in Niedersachsen.
Um Abhilfe für die 160 FahrerInnen zu schaffen, sprachen sich die Ausschuss-Mitglieder mehrheitlich dafür aus, dem Dienstleister bis zum Ende des Verkehrsvertrages im März 2025 Gelder in Höhe von jährlich 890.000 Euro für Lohnzuwächse zukommen zu lassen.
Damit seien die Probleme des ÖPNV-Anbieters jedoch nicht gelöst. „Wir sind in einer Zwangslage“, betonte Koschick in seinem kurzen Redebeitrag. Auch die massiv gestiegenen Kosten für die Treibstoffbeschaffung überfordern die CeBus. Die von der Bundesregierung getroffenen Maßnahmen reichen laut Kreisverwaltung nicht aus, um die zusätzlich entstehenden Aufwendungen auszugleichen. Daher befürwortete der Ausschuss eine Finanzspritze in Höhe von 635.000 Euro für das laufende Jahr. Sollten vom Bund oder vom Land noch Hilfsleistungen gewährt werden, werden diese angerechnet. Einzelne Mitglieder fragten kritisch bei Kreisrat Frank Reimchen nach, um eine Überförderung auszuschließen.
Reimchen stellte klar: „Die CeBus hat Ansprüche auf Ausgleichszahlungen aufgrund der Wertsicherungsklausel im Vertrag“, und fügte hinzu: „Wir haben als Kreis, der die Verkehrsgebiete verantwortet, großes Interesse daran, dass das Leistungsspektrum erhalten bleibt.“