CELLE. „Ich bin sehr zufrieden, wir sind ein großes Stück weitergekommen“, zog Dr. Jörg Zimmermann, Vorsitzender der Kirchenkreissynode (KKS) Celle ein positives Fazit der aktuellen Synode. Weil wie in vielen anderen Kirchenkreisen in Zukunft immer weniger finanzieller Spielraum vorhanden ist, ging es vor allem um die geplanten Umstrukturierungen.
„Tatsächlich geht es dabei um nichts geringeres, als Kirche neu zu denken“, betonte Dr. Zimmermann stellvertretend für den Vorstand der KKS. „Wir müssen noch viel mehr gemeinsam denken und das war glücklicherweise auch der Spirit der Synode: unseren Kirchenkreis zukunftsfähig machen und dafür den vorhandenen Sozialraum anders und neu nutzen.“
Als gutes Beispiel für ein erfolgreiches Miteinander im Zuge dieser notwendigen Umstrukturierungen nannte er u.a. die Kirchengemeinden Westercelle, Altenhagen und Blumlage, die inzwischen eine Diakoniestelle gemeinsam haben – „das setzt natürlich viel Dialog voraus“, so Dr. Zimmermann. In Zukunft käme es im Kirchenkreis auch darauf an, dass die verschiedenen Gemeinden gemeinsam an einem Strang ziehen – wie beispielsweise in der sogenannten Erprobungsregion 1 mit den Gemeinden Eschede, Lachendorf, Beedenbostel, Ahnsbeck, Hohne, Eldingen und Hohnhorst. Ob gottesdienstliche Versorgung oder gemeinsame Fahrten der Konfirmanden – die Möglichkeiten der Zusammenarbeit sei vielfältig, so der KKS-Vorsitzende, der zudem auf die neu geschaffene Erprobungsregion 2 verwies: Winsen, Wietze, Oldau-Ovelgönne und Hambühren. Für beide Erprobungsräume würde zusätzlich eine externe Begleitung eingerichtet, um aus neutraler Perspektive die Zusammenarbeit zu fördern und zu unterstützen.
Und noch ein weiterer Faktor sei bei den Umstrukturierungen der Zukunft zu beachten. Bereits jetzt herrsche ein Mangel an Pastorinnen und Pastoren – „die können wir nur in unseren Kirchenkreis locken, wenn wir auch attraktive Stellen anzubieten haben“, so Dr. Zimmermann, der darauf verwies, dass bei der einer Zusammenlegung von Stellen natürlich auch darauf zu achten sei, keine Überbelastung zu schaffen. Er sei mit „sehr positiven Grundgefühl“ aus der Synode gegangen, „und trotzdem wird es in Zukunft noch sehr viel zu tun geben und sehr viel Überzeugungsarbeit zu leisten sein“. Die ersten Schritte in die Zukunft des Kirchenkreises Celle sind aber schon mal getan.
Um diese Zukunft auch lebenswert zu gestalten, erarbeitete die Synode auf Betreiben des 2. Vorsitzenden Pastor Andreas Seelemeyer (siehe Foto) außerdem einen Aufruf, um die Kirchengemeinden für die aktuell drohende Energiekrise bzw. den Krieg in der Ukraine zu sensibilisieren: „Die Bundesrepublik Deutschland ist beim Energieverbrauch in hohem Maß auf Energieträger aus Russland angewiesen. Dadurch finanzieren wir auch den Krieg gegen die Ukraine mit. Wir bitten darum alle Kirchengemeinden und Einrichtungen, den Energieverbrauch in ihren Kirchen und Gebäuden zu überprüfen und zu reduzieren. Verzichten Sie auf das Heizen großer Kirchen und nutzen stattdessen Gemeindehäuser (Winterkirche). Reduzieren Sie die Heiztemperatur in allen Gebäuden – schon jedes einzelne Grad hilft. Prüfen Sie die Belegung der Räume – geheizte Leerzeiten vermeiden. Reduzieren Sie unnötige Beleuchtung – zum Beispiel die Außenbeleuchtung und ähnliches mehr. Laden Sie auch andere ein, sich Ihrem Beispiel anzuschließen", so der Aufruf von Seelemeyer. Text: Alex Raack