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Audrey-Lynn Struck

CHTV: "Humor ist das Salz in der Suppe" - Das Wort zum Montag






NIENHAGEN.


Wenn ich einen Wunsch frei hätte – und ich meine jetzt nicht so einen Riesenwunsch wie den, dass Menschen verlernen, Kriege zu führen, alle Menschen genug zu essen haben oder die Coronapandemie mit einem Fingerschnipps zu Ende ist – also wenn ich einen winzig kleinen Wunsch für mich frei hätte, dann würde ich mir wünschen, dass ich Witze besser behalten und erzählen kann. So sehr ich mir auch vornehme, einen guten Witz zu erinnern – meistens habe ich ihn ganz schnell vergessen oder vermassel beim Erzählen die Pointe, das ist dann ganz besonders peinlich! Mein Freund Harald ist da ganz anders. Er muss in seinem Kopf einen extra Speicher für großartige Witze haben, mit denen er eine Gesellschaft den ganzen Abend bestens unterhalten kann. Ich denke an einen Abend mit ihm, da bin ich vor Lachen fast gestorben, so sehr war ich außer Amen. Lachen kann einen für einen Moment von allen Sorgen befreien und verleiht unserem Leben so eine gewisse Leichtigkeit. Humor ist das Salz in der Suppe des Lebens. Schade, denke ich, schade dass es bei Kirchens oft so humorlos zugeht. Dabei sind Befreiung und Leichtigkeit doch gerade die Themen, die für unseren Glauben ganz zentral sind. Spaß befreit sein ist noch längst kein Ausweis für Ernsthaftigkeit. Wie humorlos die Herausgeber unseres Gesangbuches vor 30 Jahren waren, könnt Ihr leicht bei dem Lied „Das wünsch ich sehr“ mit der Nummer 608 sehen. Das ist übrigens mein Lieblingslied für die Kinderkirche – was nicht nur daran liegt, dass ich für dieses Lied nur drei Griffe auf der Gitarre brauche … C D und G. Dieses Lied hat übrigens ein Celler geschrieben, der wunderbare Lehrer und Schriftsteller Kurt Rose. Er ist 1999 gestorben, ich habe ihn noch kennengelernt. Also: Kurt Rose schreibt ein Kinderlied mit folgendem Text. Das wünsch ist sehr, dass immer einer bei mir wär, der lacht und spricht: Fürchte dich nicht! Bitte erwartet nicht, dass ich es jetzt auch singe! Wisst Ihr, was die sogenannte Liederbuchkommission damals an diesem Lied auszusetzen hatte? Man stört sich im Ernst daran, dass „Gott lacht!“ Nein, so ein Lied mit Gottes Lachen kann doch nicht in unser evangelisches Gesangbuch, sagen die Herausgeber. Kurt Rose muss sich fügen, das Lachen wird gestrichen, aber er kann durchsetzen, dass unter dem Lied (sozusagen in der Fußnote) der ursprüngliche Text zu lesen ist. Immer, wenn ich dieses Lied im Gesangbuch aufschlage, muss ich schmunzeln und danke Kurt Rose, dass er standhaft geblieben ist und wir noch heute sein Lied singen können. Das wünsch ist sehr, dass immer einer bei mir wär, der lacht und spricht: Fürchte dich nicht!

Ich weiß nicht, ob es Schulen gibt, in denen man Nachhilfe in Sachen Humor bekommen kann. Wenn es sie gibt, dann müsste es auch das Fach „Jüdischer Humor“ geben, denn der jüdische Humor ist besonders selbstironisch und schräg und tiefgründig. Jüdischer Humor ist nicht billig und will keinen Applaus auf Kosten anderer ernten. In jüdischen Witzen ist der Mensch immer ein Problemfall, Gott oft überfordert, und die Psychiater stellen zu hohe Rechnungen. Aber, bevor ich hier anfange, theoretisch zu werden, erzähle ich meinen Lieblingswitz. Ich habe lange geübt: Ein chinesischer und ein jüdischer Pilot sind gemeinsam auf einem Flug nach New York. Aus irgendeinem Grund mögen die beiden sich nicht sonderlich, und den ganzen Flug über sagt keiner ein Wort. Irgendwann bricht der jüdische Pilot doch das Schweigen und sagt: Ich mag Chinesen nicht, die haben Pearl Harbour zerbomt.“ „Nein, nein, nein“, sagt der Chinese, „das waren die Japaner!“ „Chinesen, Japaner, Vietnamesen - alles das Gleiche, „entgegnet der Jude. Nach einer halben Stunde weiteren Schweigens sagt der Chinese plötzlich: „Ich mag die Juden nicht, die haben die Titanic versenkt!“ „Nein, nein, nein“, sagt der jüdische Pilot, „das war ein Eisberg.“ „Eisberg, Goldberg, Rosenberg – alles das Gleiche“ erwidert der Chinese. Ich wünsche Euch eine Woche, in der Ihr viel lachen habt! Bleibt behütet.





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