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Kulturprogramm der Gedenkstätte Bergen-Belsen für September ist online

Ausstellung: Ein Tatort Bergen-Belsen Foto:Till Amelung
Ausstellung: Ein Tatort Bergen-Belsen Foto:Till Amelung

BERGEN. Für September haben wir in der Gedenkstätte Bergen-Belsen ein vielfältiges Kulturprogramm rund um die Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen und der Erinnerung an ihre Opfer zusammengestellt. Dazu gehören kuratierte Führungen vor Ort in der Gedenkstätte, ebenso ein Literaturkonzert und eine Filmvorführung mit Podiumsgespräch in Hannover. Bis zum 15. Dezember 2024 zeigt die Gedenkstätte außerdem die Sonderausstellung „Ein Tatort: Bergen-Belsen“.

Alle Veranstaltungen finden Sie immer auch in unserem Online-Veranstaltungskalender: https://www.stiftung-ng.de/de/aktuell/veranstaltungen/

 

Kuratierter Rundgang zum Tag des offenen Denkmals im Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenen- und Konzentrationslagers Bergen-Belsen

Sonntag, 8. September 2024, 14:30 - 16:00


Unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ bietet die Gedenkstätte am Tag des offenen Denkmals einen Rundgang zu Relikten im Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenen- und Konzentrationslagers an. Dabei wird auch auf die Entwicklung des Gedenk- und Erinnerungsortes in den letzten Jahrzehnten und die damit verbundenen Herausforderungen des Denkmalschutzes eingegangen.

Am 15. April 1945 befreite die britische Armee das KZ Bergen-Belsen. Nur anderthalb Monate später wurden alle baulichen Strukturen des Häftlingslagers niedergebrannt bzw. abgerissen. Nur das sogenannte und zuletzt von der SS genutzte Vorlager blieb noch eine Zeit lang bestehen. Hier lebten bis 1953 deutsche Flüchtlinge.

Heute, mehr als 79 Jahre nach der Befreiung, ist von den Lagerstrukturen nur noch wenig sichtbar. Während des Rundgangs begibt sich die Historikerin Katja Seybold gemeinsam mit den Teilnehmer_innen auf Spurensuche zu ausgewählten „Wahr-Zeichen“ im Gelände. Mithilfe von Bildmaterial und Aussagen von Zeitzeug_innen werden Schichten und Geschichten der nur noch durch Fundamente dokumentierten Gebäude erörtert.

Der Rundgang dauert etwa 90 Minuten. Treffpunkt ist der Eingang zum Dokumentationszentrum. Der Eintritt ist frei. Der Rundgang findet in deutscher Lautsprache statt und führt auch über unbefestigte Wege im Außengelände. Festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung sind daher empfehlenswert.

Bitte melden Sie sich bis Freitag, 6. September 2024 über unser Buchungsportal verbindlich an. Sie erhalten eine Bestätigungsmail nach der Anmeldung. Link: https://app.cituro.com/booking/stiftung-ng?presetService=11ec0be4b92410409f55375d376dd67e#step=1

 

 

Filmvorführung und Podiumsdiskussion: „Die Mörder sind unter uns“ (1946)

Montag, 9. September 2024, 18:00 - 21:00, Ort: Kino am Raschplatz, Raschplatz 5, 30161 Hannover


Im Anschluss an die Filmvorführung geht Dr. Akim Jah ins Podiumsgespräch mit Dr. Peter Stettner

Als erster deutscher Spielfilm der Nachkriegszeit zeigt „Die Mörder sind unter uns“ die Konfrontation eines aus dem Krieg wiederkehrenden Militärchirurgs mit seinem ehemaligen Hauptmann und dessen Kriegsverbrechen, der mittlerweile ein normales Leben führt.

In den Hauptrollen zu sehen sind Wilhelm Borchert, Hildegard Knef und Arno Paulsen.

Im Anschluss an die Vorführung von „Die Mörder sind unter uns“ geht Dr. Akim Jah, Leiter der Abteilung Forschung und Dokumentation der Gedenkstätte Bergen-Belsen, ins Gespräch mit Dr. Peter Stettner, Historiker und bis 2022 Leiter des Filminstituts Hannover, zu Täterdarstellungen, zu Motiven, und zur Entstehung und zeitgenössischen Wahrnehmung des Films.

Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur Wanderausstellung „Ein Tatort: Bergen-Belsen“, die noch bis zum 15. Dezember 2024 in der Gedenkstätte Bergen-Belsen gezeigt wird. Der Eintritt ist frei.

 

 

Literaturkonzert: Lebensfuge. Eine Hommage an Zuzana Růžičková

Samstag, 14. September 2024, 15:30 - 17:30, im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte


Zuzana Růžičková wuchs in der Tschechoslowakei der 1930er Jahre auf und träumte von zwei Dingen: Johann Sebastian Bach und dem Klavier. Doch ihre friedliche, behütete Kindheit wurde durch den Einmarsch der Nazis im Jahr 1939 jäh beendet. Sie und ihre Familie wurden aus ihrer Heimat vertrieben und in Konzentrationslager deportiert. Zuzana überlebte Theresienstadt, Auschwitz, Neuengamme und Bergen-Belsen.

Es ist eine Sarabande von Johann Sebastian Bach, die ihr in den Lagern das Leben rettet - sie erklingt in ihrem Kopf: „Die Nazis wissen nicht einmal, dass die Musik da ist. Sie können sie mir nicht wegnehmen. Sie gehört mir, mir allein.“

Trotz ihrer von der Zwangsarbeit zerschundenen Hände gelang es ihr nach dem Krieg in Prag Musik zu studieren. Sie entdeckte das Cembalo für sich: „Als ich zu spielen begann, fühlte ich eine so starke Verbindung zu diesem Tasteninstrument, das Bach immer bevorzugt hatte ... es war wie nach Hause kommen.“

Mut und Leidenschaft prägten Zuzanas Leben in Unfreiheit unter dem kommunistischen System in Prag. Gestärkt durch die Liebe ihres Mannes, des tschechischen Komponisten Viktor Kalabis, wurde sie zu einer der berühmtesten Musikerinnen des 20. Jahrhunderts und zur ersten Cembalistin, die das gesamte Klavierwerk Bachs aufnahm.

Zuzana Růžičková war eine Legende - nicht nur als Mensch, sondern auch als Musikerin, sie wurde gefeiert und verehrt. 2017 erschien ihr Gesamtwerk auf CD neu, am 27. September desselben Jahres starb die Grande Dame des Cembalos in Prag.

Mit dem von ihnen gemeinsam erarbeiteten Literaturkonzert wollen Johanna Krumstroh (Text) und Martin Böcker (Musik) Leben und Werk von Zuzana Růžičková würdigen und einem breiten Publikum näherbringen. Es werden Werke für Cembalo von J.S. Bach und D. Scarlatti gespielt.

Das Literaturkonzert findet im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte statt. Der Eintritt ist frei. Bitte melden Sie sich bis zum 12. September 2024 über unser Buchungsportal an: https://app.cituro.com/booking/stiftung-ng?presetService=11ef1824489c595caffa5b3717339b21#step=1

 

Über die Künstler_innen

Johanna Krumstroh studierte Gesang an der Hochschule Carl Maria von Weber in Dresden und Schauspiel an der Webber Douglas Academy of Dramatic Art in London. Zu einem künstlerischen Schwerpunkt haben sich ihre LiteraturKonzerte, die Sprache und Musik aufs Engste verbinden, entwickelt. Ihr facettenreiche Repertoire beinhaltet u.a. „Orlando – eine Zeitreise“ von V. Woolf, „Bella Chagall und Frédéric Chopin“, „Pilatus“ von F. Dürrenmatt, „Die Buddenbrooks und die Musik“. Sie ist regelmäßig bei renommierten Musik- und Literaturfestivals zu Gast.

Martin Böcker studierte in Herford Kirchenmusik und in Arnhem/NL historische Tasteninstrumente. Von Januar 1987 bis Februar 2024 war er Kantor in Stade und Organist. Außerdem ist er seit 1995 Orgelsachverständiger in der Elberegion Niedersachsens. Seit der Gründung der Orgelakademie Stade 2002 ist er deren künstlerischer Leiter. Zuletzt lehrte er als Professor an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg Orgelliteraturspiel, Orgelimprovisation und Orgelbaukunde. Er gab Konzerte in vielen Ländern West- und Osteuropas, Japan und Korea.

 

 

Führung durch die Wanderausstellung „Ein Tatort: Bergen-Belsen“

Samstag, 21. September 2024, 14:30 - 16:00, im Forum der Gedenkstätte


Bergen-Belsen war ein Kriegsgefangenenlager und ein KZ. Mehr als 70.000 Menschen starben dort an Hunger, Krankheiten und Misshandlungen. Was waren die Verbrechen am Tatort Bergen-Belsen? Wer beteiligte sich an den Taten? Wer war verantwortlich? Was wollten die Täter und Täterinnen? Vor welche Herausforderungen stellt uns das Thema Täterschaft? Und wie lässt sich eine Wanderausstellung im Design für Alle umsetzen?

In der Führung mit der Kuratorin Dr. Janine Doerry erfahren Sie, welche Antworten die Gestalter_innen und Kurator_innen auf diese Fragen gefunden haben.

Die Führung ist kostenfrei und findet in deutscher Lautsprache statt. Treffpunkt ist am Infotresen im Dokumentationszentrum. Wir bitten um Anmeldung über unser Buchungsportal: https://app.cituro.com/booking/stiftung-ng?presetService=11ef2e4366e561ed8eb9335eb6d9c0d2#step=1

Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur Wanderausstellung „Ein Tatort: Bergen-Belsen“, die noch bis zum 15. Dezember 2024 in der Gedenkstätte Bergen-Belsen gezeigt wird.

 

 

Rundgang und Ausstellung: Aufrüstung, Krieg und Verbrechen. Die Wehrmacht und der Truppenübungsplatz Bergen

Sonntag, 22. September 2024, 10:00 - 18:00, Lernort M.B. 89 bei der Niedersachsen-Kaserne


Heute öffnen wir Lernort M.B. 89! Geführte Rundgänge starten um 11:30 und 14:30.

Die Geschichte des Truppenübungsplatzes und der Kaserne Bergen-Hohne ist untrennbar mit der der Kriegsgefangenenlager am Übungsplatz und des KZ Bergen-Belsen verbunden. Der Truppenübungsplatz wurde 1935 im Rahmen der Aufrüstungs- und Kriegspolitik des NS-Regimes eingerichtet. Hier übte die Wehrmacht den Angriffskrieg, dem ab 1939 Millionen Menschen auch jenseits von Kampfhandlungen zum Opfer fielen.

Die Spuren der Verbrechen rund um die heutige Niedersachsen-Kaserne sind unübersehbar. In der Gedenkstätte Bergen-Belsen befinden sich die im April und Mai 1945 angelegten Massengräber mit Zehntausenden Toten. Die Toten des Kriegsgefangenenlagers Bergen-Belsen wurden auf dem nahen Kriegsgefangenenfriedhof Hörsten bestattet, und mit dem sogenannten Zelttheaterfriedhof und dem Kleinen Friedhof befinden sich zwei KZ-Friedhöfe innerhalb des Kasernengeländes.

Viele Gebäude in der Niedersachsen-Kaserne, die von 1945 bis 1950 als Displaced Persons Camp genutzt wurde, zeugen zudem vom Neubeginn jüdischen Lebens nach 1945. Das ehemalige Offizierskasino der Wehrmacht, später Roundhouse genannt, war, wie das ehemalige Truppenkino, ein wichtiger Versammlungsort der Selbstverwaltungskomitees der Überlebenden.

Die Ausstellung verdeutlicht, dass Krieg und Verbrechen von Beginn der NS-Herrschaft an geplant waren. Anschaulich stellt sie dar, dass die Wehrmacht eine tragende Säule der NS-Diktatur darstellte. Zudem widmet sie sich den Fragen, welche Handlungsspielräume Soldaten hatten und wie die deutsche Gesellschaft und die Bundeswehr nach 1945 mit dem schwierigen Erbe der Wehrmacht umgingen.

Bis Ende September sind der Lernort M.B. 89 und die Ausstellung „Aufrüstung, Krieg und Verbrechen. Die Wehrmacht und der Truppenübungsplatz Bergen“ an einzelnen Samstagen und Sonntagen jeweils von 10:00 bis 18:00 geöffnet. Jeweils um 11:30 und 14:30 wird ein Rundgang am Lernort M.B. 89 angeboten. Treffpunkt ist vor dem Ausstellungseingang. Der Eintritt und die Teilnahme sind kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich


Anfahrt zum Lernort  M.B. 89: Der Lernort liegt an der Winsener Straße im äußersten südöstlichen Bereich der Niedersachsen-Kaserne, ca. 2,2 Km entfernt vom Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Bergen-Belsen in Richtung der Stadt Bergen. Sie erreichen ihn während der Öffnungszeiten durch ein ausgeschildertes Tor in der Umzäunung der Kaserne. Hinter dem Tor bestehen Parkmöglichkeiten.

 

 

Hinweis für alle Veranstaltungen: Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören oder durch antisemitische, demokratiefeindliche, geschichtsleugnende, nationalistische, rassistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen, Haltungen oder sichtbare Zeichen in Erscheinung treten oder getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.

 


Text:Till Amelung

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