LACHENDORF/HERMANNSBURG. Stundenlanger Dauerregen hat am Montag in vielen Ortschaften des Landkreises Celle zu Überschwemmungen geführt. Die Feuerwehren waren seit den Morgenstunden im Einsatz. Ein Überblick. Bereits gegen 9.30 Uhr meldete die Polizei eine Straßensperrung der Landesstraße 240 zwischen Baven und Müden wegen Überschwemmung. Diese ist mittlerweile wieder aufgehoben. Auf Höhe von Backebergsmühle gilt aber noch Tempo 30, weil die Fahrradfahrer die Straße nutzen müssen. Der Radweg ist teilweise unterspült worden.
Altersheim-Evakuierung abgewendet
Laut Kreisfeuerwehrsprecher Marcel Neumann rückten die Einsatzkräfte in der Ortschaft Beckedorf aus, um eine Straße, welche mit Schlamm überflutet war, zu reinigen und somit für den Verkehr befahrbar zu machen. Zudem schützten die Feuerwehrleute ein Wohnhaus vor den auftretenden Wassermassen.
Am Montag befanden sich die Kräfte aus dem Bereich Hermannsburg mit fünf Ortsfeuerwehren bei einem Altenheim in der Straße "Wulfhorn" im Einsatz. Wasser, welches unter anderem aus den Gullis austritt, drang hier in den Keller und die Küche ein. Der Feuerwehr gelang es durch das Abpumpen des Regenwassers, eine mögliche Evakuierung des Altenheims abzuwenden. Auch ein Landwirt war mit seinem Güllefass an der Aktion beteiligt. Der Wasserstand im Keller konnte laut Daniel Schulz von der Gemeindefeuerwehr Südheide von zehn auf drei Zentimeter abgesenkt werden.
Wasser gefährdet Wohngebäude in Ahnsbeck
Die Samtgemeindefeuerwehr Lachendorf war seit den frühen Morgenstunden im Einsatz. Um 7.46 Uhr wurde zunächst die Ortsfeuerwehr Jarnsen-Luttern-Bunkenburg in den „Otterweg“ alarmiert. Vor Ort stand ein Keller rund 30 cm Unterwasser und der Wasserstand stieg stetig. Die Ortsfeuerwehr Lachendorf rückte zur Unterstützung mit Tauchpumpen an. Um 9.11 Uhr wurde die Feuerwehr Lachendorf aus dem Einsatz in Jarnsen entlassen und unterstützte die Ortsfeuerwehr Ahnsbeck im „Altenceller Weg“ in Ahnsbeck. Dort hatte das Wasser die Straße komplett überflutet und drohte, in Wohngebäude zu laufen.
Es kamen Sandsäcke zum Einsatz, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Mehrere Ortsfeuerwehren waren mit dem Befüllen und Platzieren der Säcke beschäftigt. Gleichzeitig pumpte die Feuerwehr das Wasser mit Tauchpumpen ab und beförderte es über eine Schlauchleitung in einen Bach und auf eine Freifläche.
Sandsäcke schützen Papierfabrik in Lachendorf
Zudem befanden sich Feuerwehrleute im Bereich der Papierfabrik in Lachendorf im Einsatz. Ein Teil der Ortsfeuerwehr Lachendorf wurde um 15.17 Uhr aus dem laufenden Einsatz in Ahnsbeck abgezogen, um an der Papierfabrik vorbeugend einen Damm aus Sandsäcken zu bauen. Hier stieg Pegelstand der Lachte und das Wasser drohte sich auf umliegende Grundstücke und Wohngebäude auszubreiten.
Gegen 16.32 Uhr wurde der Ortsbrandmeister der Feuerwehr Hohne alarmiert, um im Ortsgebiet Hohne einige Stellen zu kontrollieren. Nach Kontrolle durch den Ortsbrandmeister war klar, dass kein Einsatz der Feuerwehr erforderlich ist. Um 18 Uhr waren dann alle Einsatzstellen abgearbeitet und die Ortsfeuerwehren Lachendorf und Beedenbostel konnten den Einsatz beenden. Durch die Ortsfeuerwehr Ahnsbeck wurde der Wasserstand im Altencellerweg kontrolliert und nach Rücksprache mit dem Einsatzleiter wurden die Tauchpumpen zurückgebaut. Um 18.50 Uhr wurde durch die Feuerwehr Ahnsbeck Einsatzende gemeldet.
Landwirte, DRK und Maltesen helfen vor Ort
Während des ganzen Einsatzes in Ahnsbeck wurden die Einsatzkräfte durch zwei örtliche Landwirte mit Maschinen unterstützt. Zudem war das Deutsche Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst vor Ort und versorgte die Einsatzkräfte mit Essen und Trinken. Auch der Bauhof der Samtgemeinde Lachendorf unterstütze die Feuerwehr bei dem Einsatz. Ein Dank geht auch an die Anwohner, welche die Einsatzkräfte mit Getränken versorgten. Nach fast elf Stunden Einsatz waren alle Einsatzkräfte wieder einsatzbereit in ihren Feuerwehrhäusern.
Im Einsatz waren die Ortsfeuerwehren Jarnsen-Luttern-Bunkenburg, Beedenbostel, Gockenholz, Ahnsbeck, Lachendorf, Helmerkamp und der Ortsbrandmeister Hohne, das Deutsche Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst, der Bauhof der Samtgemeinde Lachendorf und zwei örtliche Landwirte. Landkreissprecher Tore Harmening teilt mit, dass weitere Straßen wegen der Überflutungen gesperrt wurden. Dabei handelt es sich um die Kreisstraße 42 zwischen Jarnsen und Hohnhorst sowie die K71 zwischen Jarnsen und Bunkenburg. Die Fotos aus der Galerie zeigen die Überflutungen am Altenceller Weg in Ahnsbeck.
Text: Sebastian Salpius/Marcel Neumann