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Extern

Der digitale Bienenstock – made by „Berufsfachschule Informatik“


Die Klasse BFI21a (Berufsfachschule Elektrotechnik-Informatik) mit dem Kunden Markus Domnik (3 von rechts) und dem stellv. Schulleiter Thomas Bäumler Vogel (5 von rechts)

CELLE. Die Honigbiene zählt für die Erhaltung unseres Ökosystems zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Nutztieren, da sie neben der Produktion von Honig vorrangig für die Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen zuständig ist. Ohne eine natürliche Bestäubung müssten unsere Pflanzen künstlich bestäubt werden, was zwar technisch machbar, jedoch kostenintensiv und zeitaufwändig ist und die Preise für Obst und Gemüse weiter ansteigen ließe.


Allerdings ist der Fortbestand vieler Bienenvölker durch den landwirtschaftlichen Einsatz diverser Saatgutbehandlungsmittel und auch infolge des Klimawandels gefährdet. Bienenstöcke sind daher von ihren Imkern engmaschiger zu kontrollieren, wodurch die Bienenvölker allerdings zusätzlich unter Stress gesetzt werden. An dieser Stelle kommt dem Einsatz smarter Technologie in der Imkerei eine besondere Bedeutung zu. Mithilfe sogenannter „digitaler Bienenstöcke“, die seit kurzem im Fachhandel erhältlich sind, können Gesundheitsrisiken für die Bienenvölker schneller erkannt werden. Imker erhalten durch diese Technologie wichtige Daten, wie z.B. Gewicht, Temperatur oder Luftfeuchtigkeit ihrer Bienenstöcke per Messenger-Dienst auf ihr Handy übermittelt und können durch umsichtiges, zeitnahes Reagieren verhindern, dass ihre Bienenvölker erkranken oder gar sterben. Darüber hinaus sind in digitalen Bienenstöcken auch Sensoren verbaut, die einen Diebstahl verhindern können. Ein derartiges Bienen-Monitoring ist derzeit für jeden Imker allerdings noch recht kostenintensiv und daher noch nicht weit verbreitet.


Bei einem Austausch unter Lehrkräften der Axel-Bruns-Schule, die in ihrer Freizeit zugleich als Imker aktiv sind, entstand im Herbst 2021 die Idee, diese neuartige Technologie im Rahmen der einjährigen Berufsfachschule Informatik als Projekt anbieterunabhängig zu entwickeln. Imker Markus Domnik trat an seine Fachpraxiskollegen Pierre Mai und Rolf Hansen heran und erfragte, ob das bisherige Projekt (Herstellung von Websites) der Berufsfachschule in diesem Schuljahr entsprechend modifizierbar sei und traf dabei auf großes Interesse.


Während der Projektplanung wurde schnell deutlich, dass neben dem 15-stündigen Fachpraxisunterricht zum Programmieren der Technologie auch fachpraktische Anteile in der Metall- und Holztechnikabteilung einzuplanen seien, um den Schülerinnen und Schülern den gesamten Herstellungskreislauf verdeutlichen zu können.


Nach Abschluss der Planungsphase war es Anfang März so weit. Die Klasse BFI212A, bestehend aus 15 Schülerinnen und Schülern, erstellten in drei Gruppen eine Liste aller benötigter Materialien und begannen mithilfe sogenannter Raspberry Pi Rechnern (Mini-Computer) unter Verwendung der kostenfreien ioBroker-Software mit der Programmierung der digitalen Bienenstöcke. Für die Umsetzung benötigter Elemente jenseits der digitalen Elemente wurden Mitglieder jeder Gruppe in die Holz- bzw. Metalltechnik entsandt. Dort stellten sie Kästen zur Aufbewahrung von Steuerung und Akku aus Holz sowie ein Gestell aus Metall für die Wägezelle zur Messung des Bienenstockgewichts her. Der gesamte Projektprozess wurde somit realitätsnah von der Auftragserteilung durch Imker Domnik bis hin zur Auftragspräsentation vollständig von Schülerinnen und Schülern eigenständig geplant und umgesetzt. Als besonderes Highlight zur Versorgungsunabhängigkeit wurden alle drei Lösungen zudem mit Solarpanels versehen.


Nach etwa sechs Wochen erfolgte eine Zwischenpräsentation bei ihrem Auftraggeber Markus Domnik. Hier erhielten die Gruppen weitere Anregungen für die Umsetzung und setzten ihre Arbeit mit außergewöhnlicher Motivation fort. Am 22.06. fand nach elf Projektwochen mit je 15 Wochenstunden die Abschlusspräsentation statt, bei der Markus Domnik die drei erstellten Technologielösungen präsentiert wurden. Zu diesem Anlass brachte Imker Domnik ein erstes Bienenvolk mit in die Axel-Bruns-Schule, um sich im Laufe der Woche dort zu akklimatisieren, bevor es am 29.06.2022 in die eigenständig programmierten und hergestellten smarten Bienenstöcke eingesetzt werden kann. Alle Vorschläge fanden großen Anklang. Zwei Lösungen wurden sogar mit gleicher Punktzahl bewertet und können zum Einsatz kommen.


Durch die Digitalisierung von Bienenstöcken mithilfe von Sensoren konnten die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Informatik im Rahmen ihres Fachpraxisunterrichts somit einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung gesunder Bienenvölker leisten, heißt es aus der Axel-Bruns-Schule.



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