CELLE. Am Mittwoch, 8. Mai, werden in der Celler Synagoge Eva Gruberova und Helmut Zeller
zu Vortrag und Lesung unter dem Titel „Diagnose Judenhass: Die Wiederkehr einer deutschen
Krankheit“ erwartet. Beginn ist um 18 Uhr. Als Veranstalter zeichnen das Stadtarchiv, die Jüdische Gemeinde, die Volkshochschule und das Celler Netzwerk gegen Antisemitismus verantwortlich.
Deutsche Jüdinnen und Juden hätten Mitgefühl und Verständnis erwartet. Doch es kam anders. Nach dem 7. Oktober 2023, dem Tag des Terrorangriffs der antisemitischen Hamas auf Israel mit mehr als 1200 Toten, brutal ermordeten Frauen, Männern, Kinder, Babys darunter, und 240 in den Gaza-Streifen verschleppten Geiseln, flammte in Deutschland der Judenhass auf.
Jüdische Eltern trauten sich nicht mehr, ihre Kinder auf die Schulen zu schicken, Häuser, in denen Juden wohnen, wurden mit dem Davidstern markiert. Es gab versuchte Anschläge auf Synagogen, jüdische Studenten wurden auf den Hochschulen und Universitäten angefeindet – und, um nur ein Beispiel zu nehmen, aus dem Kunst- und Kulturbetrieb kam lange Wochen nur ein dröhnendes Schweigen, wenn seine Vertreter sich nicht sogar darin gefielen, das Hamas-Massaker zu relativieren, Israel als Apartheidstaat zu dämonisieren und das Verbrechen vom 7. Oktober, das jeden zivilisierten Menschen schockieren hätte müssen, enthauptete und verbrannte Babys als einen Akt des Widerstands zu „kontextualisieren“, wie sie es nannten und nennen.
„Und das ist nichts Neues. Juden fühlen sich schon seit langem unsicher in Deutschland, wie wir in unserem Buch „Diagnose: Judenhass. Von der Wiederkehr einer deutschen Krankheit“ auf der Grundlage unserer Gespräche mit mehr als 80 Jüdinnen und Juden sowie historisch-politischer Analysen darstellen“, so die Autoren.
Text:Myriam Meißner