GROSSMOOR. „Brennendes E-Bike unter einem Carport“ – so lautete die erste Einsatzmeldung, die am 19. Oktober um 10:13 Uhr die Ortsfeuerwehr Großmoor auf den Plan rief. Noch während sich das erste Fahrzeug auf dem Weg zur Einsatzstelle befand, wurden die Einsatzkräfte über Funk von der Leitstelle angesprochen; es gab weitere Anrufe, der Akku des E-Bikes habe durchgezündet und mehrere Brandstellen auf dem Hof verursacht. Zusätzlich drohe das Feuer auf eine angrenzende Werkstatt überzugreifen, in der sich noch zwei Personen befänden.
Erhöhte Alarmstufe nach Explosion des Akkus
Umgehend wurde hieraufhin entschieden, die Alarmstufe zu erhöhen und hiermit die Ortsfeuerwehr Adelheidsdorf, sowie die Hubarbeitsbühne und die Informations- und Kommunikationseinheit (IuK) der Ortsfeuerwehr Wathlingen zu alarmieren. Kurze Zeit später trafen die ersten Einsatzkräfte aus Großmoor an der Einsatzstelle an und fanden folgende Lage vor:
Ein Carport und ein darunter befindliches E-Bike standen im Vollbrand, der Akku war explodiert und hat mehrere kleinere Brandstellen auf dem Hof verursacht. Außerdem hatte das Feuer bereits auf eine Werkstatt übergegriffen, aus welcher eine massive Rauchentwicklung zu erkennen war. Zwei Personen wurden noch in der Werkstatt vermutet. Hierauf wurde die Alarmstufe ein weiteres Mal erhöht und die Ortsfeuerwehr Nienhagen und die noch nicht alarmierten Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Wathlingen hinzugezogen.
Erweiterte Alarmierung für die Rettung aus der Werkstatt
Umgehend wurde die Rettung der Vermissten aus der Werkstatt und die Brandbekämpfung eingeleitet. Hierzu gingen insgesamt zwei Atemschutztrupps in die Werkstatt vor, in welcher sei rasch die Personen finden und ins Freie bringen konnten. Die Feuerstellen auf dem Hof und das Carport konnten zügig gelöscht werden, aus der Werkstatt drang immer noch massiver Rauch. Erneut gingen Atemschutztrupps zur Brandbekämpfung in die Werkstatt vor, die Hubarbeitsbühne bereitete einen Löschangriff von außen vor. Parallel hierzu wurde durch weitere Einsatzkräfte eine Wasserversorgung aus einem Brunnen hergestellt.
Während die Einsatzkräfte an der Konitzer Straße mit dem Löscharbeiten beschäftigt waren, tat sich eine zweite Einsatzstelle auf; auf der Anfahrt bemerkten mehrere Einsatzfahrzeuge einen im Graben liegenden PKW unweit der Einsatzstelle. Nach einer raschen Erkundung stellte sich heraus, dass hier zwei Einsatzkräfte auf dem Weg zum Einsatzort von der Fahrbahn abkamen und nun im Fahrzeug eingeschlossen waren. Umgehend wurde die aufwändige technische Rettung eingeleitet. Um am Fahrzeug arbeiten zu können, mussten die Einsatzkräfte die Böschung des Grabens mithilfe von Leitern und einer Plattform begehbar machen. Anschließend musste das Dach komplett entfernt und die Insassen über ein Spineboard schonend aus dem Fahrzeug gerettet werden.
Brand unter Kontrolle
Unterdessen konnte das Feuer auf dem Hof unter Kontrolle gebracht werden. Auch hier bot sich den Einsatzkräften aber eine weitere Herausforderung. Eine Anwohnerin im ersten Obergeschoss begann während des Einsatzes über gesundheitlich Beschwerden zu Klagen. Da das Treppenhaus aktuell nicht zugänglich war, musste diese schonend mithilfe einer Schleifkorbtrage über eine Steckleiter aus dem Obergeschoss herabgelassen werden.
Nachdem auch dies in kürzester Zeit erfolgreich gelang, folgte nach insgesamt etwa zwei Stunden die Meldung: Übungsende.
Die Freiwillige Feuerwehr der Samtgemeinde Wathlingen bedankt sich herzlichst bei der Ortsfeuerwehr Großmoor für das Ausarbeiten der Übung, bei der Freiwilligen Feuerwehr Lohheide, welche die Übung unter anderem über ihre Drohne beobachtete, bei der Firma Jordan für das Bereitstellen des Unfallfahrzeuges und bei den Verletztendarstellerinnen und -darstellern.
Text: Dominik Völz, Fachberater Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Freiwillige Feuerwehr der Samtgemeinde Wathlingen