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Erste Flotwedeler Mitfahrbank steht jetzt in Sandlingen

Foto: Tim Söhnholz
Foto: Tim Söhnholz

SANDLINGEN. Seit dem 19. Oktober steht in Sandlingen eine neue Bank. Sie ist aus massiver Eiche, aber das ist nichts Besonderes. Das Besondere ist das Mitfahrbank-Schild, das hinter der Bank steht. Auf der Bank selbst steht „gestiftet von Fritz Söhnholz“.


Ein Geschenk zum 90. Geburtstag

Fritz Söhnholz wohnt seit 1965 in Sandlingen und ist gerade 90 Jahre alt geworden. Die Bank hat er zum Geburtstag bekommen. In seinem Garten hat er aber genug Sitzgelegenheiten. Deshalb sollte es eine Bank für die Allgemeinheit werden. Die ideale Bank dafür zu finden, war nicht schwer. Es sollte auf jeden Fall eine stabile Holzbank aus dem Landkreis Celle sein. Eine Internetrecherche ergab zwar keinen kommerziellen Sitzbankhersteller, aber einen Artikel auf Celleheute.de mit dem Titel „Lebenshilfe spendet Bank für Berger Standesamt“. Die Bank sah gut aus.


Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe

Ein Anruf bei den Berger Werkstätten der gemeinnützigen Lebenshilfe GmbH genügte: So eine Bank aus massivem Eichenholz sollte es sein. Neben der Brennholzproduktion stellen die Mitarbeiter der Werkstätte auch Vogelhäuschen her. Dafür verwenden sie Holz, das sich nicht als Brennholz eignet.

Klar war auch, dass die Bank in oder um Sandlingen stehen sollte. Aufmerksame Spaziergänger und Radfahrer wissen, dass es hier schon viele Bänke gibt, einige davon gesponsert. Die Idee für eine besondere, nämlich eine Mitfahrbank, war schnell geboren: Eine Enkelin von Fritz war im Vorjahr in der Celleschen Zeitung in dem Artikel „Per Anhalter durch den Celler Südkreis“ als Mitnehmerin eines Wartenden der Nienhäger Mitfahrbank interviewt worden. Außerdem hatten Freunde von Fritz aus Sandlingen gerade ihr Auto aus Altersgründen abgegeben.


Als nächstes musste ein Standort für die Bank gefunden werden. Das ist in Sandlingen nicht so schwierig. Nur die Buerskopper Straße kommt in Frage. Und weil Fritz und viele andere Sandlinger in einer Straße an der Trift wohnen, wurde die Kreuzung der Buerskopper Straße und der Trift gewählt.

Hier kommen erstaunlich viele Fahrzeuge aus Richtung Schepelse oder Eicklingen vorbei. In den meisten sitzt nur eine Person. Wenn man einige Minuten an der Kreuzung steht, kommen die gleichen Fahrzeuge oft wieder, weil sie nur kurz beim Bäcker, Tanken oder Einkaufen waren. Und die Fahrer aus den Nachbarorten oder aus Sandlingen selbst kennen sich oft untereinander.


Genehmigungen und Unterstützung

Aber eine Bank darf nicht ohne Genehmigung im öffentlichen Raum aufgestellt werden. Ein sehr gut vernetzter Ortspolitiker und der Eicklinger Bürgermeister Jörn Schepelmann sagten sofort ihre Unterstützung zu und baten den Leiter des Flotwedeler Bauhofes um Hilfe. Nach einer kurzfristig vereinbarten Ortsbegehung des Bauhofleiters mit dem Bankinitiator gab der Bauhofleiter sein inoffizielles OK für die Sandlinger Mitfahrbank. Allerdings wies er darauf hin, dass von seinen sechs Bänken bereits vier gestohlen wurden. Bei der Bestellung eines typischen Mitfahrbank-Schildes muss festgelegt werden, für welche vier Ziele Richtungsschilder produziert werden sollen. Für die Sandlinger Bank wurden vier hergestellt: Bröckel, Celle, Eicklingen und Wienhausen. Wenn man auf der Bank sitzt, hängt man das Zielschild nach vorne, so dass die Autofahrer es sehen können.

Bröckel ist für Sandlinger wichtig, weil dort die traditionell von vielen Sandlingern genutzte Hausarztpraxis ist und das neue Pflege- und Gesundheitszentrum. Wienhausen ist Sitz der Samtgemeindeverwaltung und dort finden viele kulturelle Aktivitäten statt. Celle ist klar, weil es dort viele gute Einkaufsmöglichkeiten, weiterführende Schulen, das Krankenhaus, den Bahnhof und andere wichtige Ziele für Sandlinger gibt.


So konnte aber nur noch ein Schild für Eicklingen gemacht werden, obwohl getrennte Schilder für Groß- und Klein-Eicklingen besser gewesen wären. Nutzer der Bank können sich aber eigene Mitnahme-Schilder mit anderen Zielen basteln. Ob die Bank viel als Mitfahrbank genutzt wird, ist fraglich. Wenn es an den Zielorten Bänke für Rückfahrten gäbe, wäre das wahrscheinlicher. Fritz Söhnholz gibt gerne Tipps, wie eine Mitfahrbank realisiert werden kann.Bis dahin müssen sich die Nutzer der Bank andere Möglichkeiten suchen, um nach Hause zu kommen. Dafür gibt es inzwischen einige Möglichkeiten: Linienbusse, den EasyShuttle der Cebus Celle, den Flotwedeler Bürgerbus, Taxis oder Bekannte, mit denen man sich am Zielort verabredet, oder die man dort zufällig trifft.


Sicherheit und Gemeinschaft

Manche Interessenten haben Sicherheitsbedenken. In einigen Gemeinden gibt es deshalb Mitnahmevignetten für Autos, Mitfahr-Ausweise und Mitfahrregister, in die sich interessierte Fahrer und Mitfahrer eintragen können. Und Smartphone-Besitzer können - nach Absprache mit den Beteiligten - Fotos von Autos, Fahrern oder Mitfahrern machen.


Die Mitfahrbank bietet auch die Möglichkeit, neue Leute aus der Umgebung kennen zu lernen oder sich mit alten Bekannten auszutauschen. Denn wer sich auf die Bank setzt, weiß vorher nicht, wer vorbeikommt und worüber man sich unterhält. Man kann die Bank aber auch einfach nur zum Sitzen nutzen.


Text: Dirk Söhnholz

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