CELLE. Der Landkreis hat heute ein weiteres Projekt im Bereich der Schulerweiterung und –sanierung abgeschlossen. Landrat Axel Flader übergab der Leiterin des Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium, Alke Schillings, am 17.11. feierlich den Schlüssel für die fertiggestellte Erweiterung des Naturwissenschafts-Trakts.
„Wir freuen uns, dass wir unseren Teil als Schulträger dazu beitragen können, die Voraussetzungen für die KAV-Schüler zu verbessern“, sagte Flader bei der Schlüsselübergabe. Auch in den kommenden Jahren werde trotz schwieriger werdender Rahmenbedingungen in die Schulen investiert. Er dankte alle Beteiligten für die gute Arbeit.
6,75 Millionen Euro habe der Anbau letztlich gekostet. Nachdem mehrere Varianten gegenüberstellt worden seien, entschied der Landkreis sich für die Entkernung des bestehenden Gebäudes, das 1966 errichtet wurde und die Erweiterung (Verbreiterung) bei gleichzeitiger Aufstockung um zwei weitere Geschosse plus Dachgeschoss. Durch den Erhalt des vorhandenem Mauerwerks und der Betondecken blieben wertvolle Ressourcen erhalten. Die Dämmwerte seien dabei wesentlich erhöht worden. Zusammen mit der PV-Anlage mit einer Leistung von 45 kWp zeige dies "die nachhaltige Bauweise des Landkreises Celle". Im neuen Trakt seien zwei Chemie-, zwei Bio-, ein Physik-, zwei Musik-, zwei Allgemeine Unterrichtsräume und Übungs-, Besprechungs-, Lager-, und Vorbereitungsräume sowie ein Speiseraum untergebracht.
Im Herbst 2019 wurden ein Ingenieurbüro mit der Planung beauftragt, das zusammen mit dem Landkreis und in Abstimmung mit der Schule das Projekt vom Entwurf bis zur Abnahme begleitet hat. Bereits im September 2020 haben die ausführende Arbeiten für die Entkernung und der Teilabbruch des alten Gebäudeteils begonnen. Die Bauzeit betrug rund zwei Jahre und endete mit den Herbstferien Ende Oktober 2022. Sowohl der Landkreis als auch das KAV sind froh darüber, das Bauvorhaben erfolgreich beendet zu haben und freuen sich über das Ergebnis.
„Der Erweiterungsbau gibt uns die Möglichkeit, Naturwissenschaften in modernen Räumen und mit hochwertiger Ausstattung zu lehren. Außerdem können demnächst die Container am KAV III aufgegeben werden und die Schule weiter zusammenwachsen“, sagte die Schulleiterin. Schillings Rede im Wortlaut:
(Einleitende Dankesworte gekürzt)
Mit Auflösung der Orientierungsstufe 2004 wuchs die Schülerzahl um zwei Jahrgänge sprunghaft an. Zu den seit 1978 genutzten zwei Standorten kam deshalb der Containerbau KAV III hinzu. Drei Standorte bedeuten viele Wege, weniger Zeit für Kommunikation und Gemeinschaftserleben. Hinzu kam, dass der naturwissenschaftliche Trakt 2008 seinen 40. Geburtstag feierte und die Notwendigkeit einer grundlegenden Modernisierung sichtbar wurde. Und nicht zuletzt waren die Jahre durch umfangreiche Schulstandortdebatten geprägt: Welches Gymnasium, welche Schule würde dauerhaft in welchen Gebäuden Bestand haben können? So entstanden bereits im Jahr 2007 die ersten Visionen für den Bau einer dauerhaften Bleibe im Stadtgebiet an nur zwei Standorten. Im Mai 2012 wurde das intern ausführlich diskutierte Konzept unter der Bezeichnung „KAV 2018“ dem Landkreis formell eingereicht – wie groß war die Freude über die grundsätzliche Zustimmung von Landrat Wiswe. Durch Einführung der Oberschule, der Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren und Sanierungsnotwendigkeiten an anderen Stellen, waren die finanziellen und baulichen Kapazitäten des Schulträgers jedoch mehrere Jahre gebunden.
Ab 2016 entstand dann aus einem für „G8“ gedachten Konzept im engen Austausch zwischen Schule und Landkreis Schritt für Schritt ein Konzept „KAV 2018, G9“. Dieses wurde im Dezember 2017 der Öf- fentlichkeit auf einer Gesamtkonferenz vorgestellt. Bereits 2018 begannen die baulichen Vorarbeiten in KAV II zur Schaffung von Übergangs-Fachräumen, im August 2020 begannen dann die Abrissarbeiten des alten Neubaus.
Jetzt ist es so weit: Im neuen Neubau kann nach Herzenslust experimentiert und musiziert werden. Die Rahmenbedingungen sind fantastisch. Ich bin beeindruckt von dem, was hier entstanden ist. Der helle, hohe, platzfüllende Neubau ist ein Statement für Celle. Das Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium ist nicht zu übersehen. Auch nicht im übertragenen Sinn. Es hat seinen festen Platz im Bildungsangebot der Stadt.
Ich freue mich darauf, die neuen Räumlichkeiten zusammen mit den Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften als Lebensraum auszugestalten, mit Leben zu füllen und die Bildungsarbeit in die Stadt hinein wirken zu lassen.
Der heutige Tag ist ein riesiger Meilenstein. Es kommen noch Bauarbeiten am KAV I und KAV II bis alle Schuljahrgänge in diesen beiden Standorten unterkommen. Die Schulfamilie freut sich bereits jetzt auf die Feier des Auszugs aus KAV III – wir hoffen am Ende dieses Schuljahres.