HAMBÜHREN. Am Nachmittag des 27. Dezember wurden die Ortsfeuerwehren Hambühren und Oldau um 16.42 Uhr zu einem weiteren Hochwassereinsatz alarmiert. In der Straße Im Dorfe in Hambühren drohten Teile einer Biogasanlage von den Wassermassen der Aller erfasst zu werden.
Der Betreiber der Anlage hatte bei Eintreffen der Feuerwehr bereits schweres Gerät in Form von mehreren Bau- und Landmaschinen im Einsatz, um die Hauptkomponenten der Biogasanlage mitsamt dem Blockheizkraftwerk durch aufgefahrene Erdwälle vor einer Überflutung zu schützen. Da diese Maßnahmen in dem betroffenen Bereich Wirkung zeigten, brauchte die Feuerwehr hier nicht tätig werden.
Dennoch drohte zeitnah ein Ausfall des Heizkreislaufes, der für die Versorgung von insgesamt 15 Haushalten und Betrieben im Umfeld über ein Nahwärmenetz verantwortlich ist. Ein abseits vom Rest der Anlage platzierter Container, in dem sowohl die Umwälzpumpe des Heizkreislaufes, als auch eine mit Öl betriebene Heizungsanlage als Ausfallreserve untergebracht sind, war bereits vollständig vom Hochwasser eingeschlossen.
Weiterhin drohte der zugehörige unterirdische Heizöltank in Kürze überflutet zu werden. Hier galt es, ein Austreten der rund 700 Liter Heizöl und die damit verbunden gewesenen Umweltschäden zwingend zu verhindern.
Um ein Erreichen des vom Wasser eingeschlossenen Containers zu erleichtern, konstruierten die Einsatzkräfte zunächst einen Steg aus Paletten. Zudem gingen die Feuerwehrleute in Wathosen vor und begannen, einen Sandsackwall um die Zugangstüren des Containers zu errichten. Der Einsatz von Traktoren mit Frontladern erleichterte den Transport der benötigten Sandsäcke durch den überfluteten Bereich dabei erheblich. Parallel dazu kamen Tauchpumpen zum Einsatz, um bereits eingedrungenes Wasser wieder aus dem Container ins Freie zu befördern. Der Domdeckel und die Anschlüsse des unterirdischen Heizöltanks wurden ebenfalls durch Sandsäcke und eine eingesetzte Tauchpumpe vor der Flut geschützt. Hier wurde ein ringförmiger Sandsackwall aufgeschichtet.
Eine akute Gefährdung konnte mittels der durchgeführten Maßnahmen abgewendet werden. Die Freiwillige Feuerwehr und der Bauhof der Gemeinde Hambühren wurden beim Transport der Sandsäcke aus Oldau an die Einsatzstelle durch Landwirte und die Firma Struck Recycling aus Hambühren mit einem Wechsellader-LKW unterstützt.
Nach zwei Stunden konnte der Einsatz beendet werden. Insgesamt waren rund 40 Feuerwehrleute mit neun Fahrzeugen vor Ort.