HERMANNSBURG/HANNOVER. Das Ev. luth. Missionswerk zeigt in Zusammenarbeit mit dem Kino Lodderbast in Hannover den Film: "Gott existiert, ihr Name ist Petrunya" - ein Film über eine junge Frau, die wild entschlossen ist, verkrustete Strukturen aufzubrechen. Der Film wird online gezeigt am Mittwoch, 05.01.2022, 19:00 Uhr.
Anmeldung hier. Die Teilnahme ist kostenlos. Am Tag vor der Veranstaltung gibt es einen Link zu vimeo mit allen Details zur Teilnahme.
„Gott existiert, ihr Name ist Petrunya“ feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb der Berlinale 2019 und gewann dort den Preis der Ökumenischen Jury. Gott existiert, ihr Name ist Petrunya | offizieller deutscher Trailer on vimeo.com
„Sag ihnen, du bist 24!“, rät die Mutter, als sie ihre Tochter wieder einmal zu einem Vorstellungsgespräch schickt. Doch die junge Frau ist 32 und hat dazu noch eine Wissenschaft studiert, die in Nordmazedonien vermeintlich niemand braucht: Geschichte. So sitzt sie vor dem potenziellen Arbeitgeber, einem Fabrikbesitzer, der von oben herab auf ihr geblümtes Kleid schaut und sie zu dick und zu alt findet. Auf dem Heimweg – den Job hat sie natürlich nicht bekommen – springt die junge Frau ins kalte Wasser.
Es ist Dreikönigstag, und wie jedes Jahr tauchen die jungen Männer der Stadt nach dem heiligen Kreuz, das der Priester in den eisigen Fluss wirft. Doch diesmal ist die Frau die Schnellste und hält die Trophäe in die TV Kameras. Die Hölle bricht los, und ihre vermeintliche Heldentat ist ein waschechter Skandal. Aber sie hält das Kreuz fest. Sie hat es gewonnen und wird es nicht aufgeben.
Anschließend Filmgespräch mit Gabriele DeBona, Referentin Gender International im ELM, und Carola Ritter. Carola Ritter ist Referentin für Theologie und Ökumene im Evangelischen Zentrum Frauen und Männer, davor war sie Leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland (EFiM). Sie hat das Fernstudium Geschlechterbewusste Theologie begleitet und viele große Projekte auf den Weg gebracht, wie die Wanderausstellung „Frauen der Reformation“ oder den Egeria-Pilgerweg, wo Frauen den Spuren des Pilgerwegs der Ordensfrau Egeria aus dem 4. Jahrhundert von Spanien bis Jerusalem nachgingen.
Etappen führten durch Slowenien, Kroatien, Serbien und Rumänien. Als ökumenische Kampagne konzipiert ließen sie Begegnungen vor Ort ökumenische Weite und die Vielgestaltigkeit der Glaubenstraditionen als einen offenen Reichtum schätzen. Zahlreiche Kontakte in dieser Region und die Erfahrungen einer ostdeutsch geprägten Theologin mit postsozialistischen Gesellschaften, die sich auch in der ehemaligen DDR mit feministischer Theologie auseinandersetzte, machen Carola Ritter zu einer Expertin für dieses Thema.
Die Filmreihe wird vom Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen durchgeführt, unterstützt vom Kino Lodderbast in Hannover.