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Genuss wird immer teurer: Celler Betriebe setzen bei Kaffee auf Qualität

Gerd Pommerien verarbeitet die Kaffeebohnen in der Huth-Rösterei. (Foto: Frieling)
Gerd Pommerien verarbeitet die Kaffeebohnen in der Huth-Rösterei. (Foto: Frieling)

CELLE. Alles wird immer teurer - Kaffee macht da keine Ausnahme. Inflation und schlechte Ernten schlagen sich im Preisanstieg für „Auslese“, „Krönung“ und andere Sorten nieder. Während der Zollstreit im Großen für Unruhe an den Weltbörsen sorgt, schauen wir mal auf die Entwicklung im Kleinen: CelleHeute hat nachgefragt, wie hiesige Branchenvertreter mit der Kostenexplosion bei Kaffeebohnen umgehen.


Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an: „Wir schließen unsere Verträge für die Rohkaffee-Lieferung einmal jährlich“, erzählt Antje Pommerien, die in der Celler Traditionsrösterei Huth für den Einkauf zuständig ist. „Im vergangenen Jahr zu einem irre hohen Preis – und im Vergleich zu heute total günstig.“ Alle vier bis sechs Wochen werden Jutesäcke voller Kaffeebohnen an das Delikatessengeschäft am Großen Plan geliefert. In sorgfältiger Manufakturarbeit werden die Samen der Kaffeefrucht hier frisch geröstet.


„Bei manchen Kaffeesorten ist preislich die Grenze erreicht“

Demnächst steht die nächste Bestellung an – und das qualitätsbewusste Celler Unternehmen wird um eine Preiserhöhung nicht herumkommen. „Wir versuchen, das fair zu machen - können dem Verbraucher aber auch nicht alles zumuten.“ Zum teuren Rohkaffee kommen ja noch weitere Preissteigerungen hinzu – etwa beim Gas, mit dem der Röstofen betrieben wird. Und dann schlägt auch noch der Fiskus zu, erzählt Antje Pommerien: „Pro Kilogramm wird vom Staat eine Kaffee-Röststeuer von 2,19 Euro erhoben.“ Die Kundschaft reagiere verständnisvoll, aber: „Bei manchen Kaffeesorten ist preislich die Grenze erreicht.“


Antje Pommerien ist Kaffeeeinkäuferin beim Celler Spezialitätengeschäft Huth. (Foto: Frieling)
Antje Pommerien ist Kaffeeeinkäuferin beim Celler Spezialitätengeschäft Huth. (Foto: Frieling)

Deutschland ist Kaffeetrinkerland - vier Tassen des koffeinhaltigen Getränks nehmen wir statistisch pro Tag zu uns. Doch zunehmend wird der Aufguss aus gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen zu einem Luxusartikel (der es bei Einführung in Europa im 17. Jahrhundert ja auch gewesen ist). Kaffee wächst halt nicht überall, muss aufwändig gepflegt, geerntet und verarbeitet werden. So sind die Preise für Arabica-Bohnen an der New Yorker Terminbörse seit Oktober 2023 auf das Zweieinhalbfache gestiegen. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Anbaugebiete im äquatornahen „Kaffeegürtel“ - etwa Dürren in Brasilien und Vietnam - haben die Ernteerträge verringert und den Preis nach oben getrieben. Hinzu kommen steigende Transportkosten. Und seit auch die Chinesen Geschmack an Kaffee anstelle des traditionell getrunkenen Tees gefunden haben, steigt die weltweite Nachfrage massiv. Das befeuert den Preisanstieg weiter.


Barista Marvin Sarb setzt im Museumscafé auf Qualität. (Foto: Frieling)
Barista Marvin Sarb setzt im Museumscafé auf Qualität. (Foto: Frieling)

Wie Huth's Kaffee & Feinkost ist auch der Celler Barista Marvin Sarb froh über frühere Bestellungen, die im Rückblick fast günstig erscheinen. Gerade rechtzeitig hatte er im vergangenen Jahr – vor der nächsten Preissteigerung – unter anderem 15 Kilogramm Kaffeebohnen als Dekoration für den neuen Tresen seines „Specialty Coffee-Shops“ geordert. Jetzt freut er sich augenzwinkernd, dass die Deko-Investition vergleichsweise ein Schnäppchen war. Seit gut einem halben Jahr betreibt Sarb das Museumscafé an der Celler Stechbahn. Nach zwischenzeitlicher Umbauphase ist sein Café in der alten Löwen-Apotheke nun wieder Anziehungspunkt für Touristen und Einheimische.


„Lieber einen Kaffee weniger, dafür beste Qualität“

„Ich bin extrem froh, dass wir nicht nur Kaffee machen“, sagt Huth-Mitarbeiterin Antje Pommerien mit Verweis auf das große Sortiment des Delikatessenladens mit seiner fast 130-jährigen Tradition. Allerdings seien angesichts der unsicheren Weltlage und durch die Auswüchse bürokratischer EU-Verordnungen auch bei Schokolade und Tee exorbitante Preisanstiege zu verzeichnen. Da sei es gut, dass das Huth-Team um Inhaber Dr. Joachim Schwanitz und Chef-Röster Gerd Pommerien auf die Qualität seines Warenangebots vertrauen könne.


„Über die Qualität versuche ich, die Gäste zu halten“, betont auch der Pächter und begeisterte Barista Marvin Sarb angesichts der Preissteigerungen. Er bezieht die Kaffeebohnen für das Celler Museumscafé von einer kleinen Spezialrösterei in Mailand – Spitzenware, die immer schon recht teuer war. „Ich hoffe natürlich, dass der Preis nicht weiter steigt“, sagt Sarb - betont aber auch den Wert seines Angebots: „Qualität darf ihren Preis haben. Lieber einen Kaffee weniger, dafür beste Qualität.“

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