Gift hinterlässt immer eine Spur: Film und Gespräch über Alexej Nawalny
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- 25. Okt. 2024
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HERMANNSBURG. Das Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen (ELM) zeigt im Rahmen seines Programmes zum F2GO-Friedensort den Film „Nawalny – Gift hinterlässt immer eine Spur“. Die Veranstaltung findet statt am Sonntag, 10. November, im Aira-Saal des Ludwig-Harms-Hauses Hermannsburg. Beginn ist um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Friedensarbeit des ELM sind willkommen. Im Restaurant Fachwerk im Ludwig-Harms-Haus gibt es vor und nach der Veranstaltung Speis und Trank zum Erwerb.
Im Stil eines Polit-Thrillers zeigt dieser erschütternde und fesselnde Dokumentarfilm Hintergründe zum Giftanschlag auf Alexej Nawalny, der bis zu seinem Tod "Staatsfeind Nr. 1" von Präsident Putin war. Das ELM lädt nach dem Film zum Gespräch mit Waldemar Rausch und Bradn Buerkle. Rausch ist beim ELM Referent für die Zusammenarbeit mit den Ev.-luth. Kirchen der Russischen Föderation. Buerkle ist ebenfalls Referent des ELM und hat als US-Bürger bis 2022 über 20 Jahre in Russland gelebt und gearbeitet. Moderiert wird das Gespräch von Hannah Rose, Referentin beim ELM für die Themen Armut & Friedensarbeit.
Zum Inhalt: Alexej Nawalny wurde im August 2020 bekannt, als sich vor den Augen der Weltöffentlichkeit ein Agenten-Thriller abspielte: Auf einem Flug von Tomsk ins westliche Russland wurde Nawalny von sehr starken Schmerzen befallen. Nach einer Notlandung in Omsk / Sibirien kam er in ein lokales Krankenhaus und konnte dank Unterstützung der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Berlin ausgeflogen werden. Die Untersuchungen zeigten, dass Nawalny mit dem Nervengift Nowitschock vergiftet wurde.
Der Film startet mit geheimen Aufnahmen in dem Flugzeug, in dem Nawalny ermordet werden sollte. Nur durch die Notlandung und die Verlegung in die Berliner Charité – die seine Frau Julia gegen den Willen der russischen Regierung durchsetzte – konnte er gerettet werden.
Wie in einem Politthriller begleitet der kanadische Regisseur Daniel Roher Nawalny in schockierenden und persönlichen Momenten. Von dem Giftanschlag im Flugzeug, über seinen Aufenthalt in Deutschland, bis zu seiner Rückkehr nach Moskau. Direkt nach seiner Landung wurde er noch am Flughafen im Auftrag der russischen Regierung festgenommen. Inhaftiert war er in zwei als besonders strikt geltenden Gefängnissen. Inmitten des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wurde im März 2022 seine Haftstrafe auf neun Jahre verlängert und im August 2023 sogar auf 19 Jahre erweitert. Am 16. Februar 2024 wurde der Tod von Nawalny bekanntgegeben. Russische Oppositionelle sowie westliche Politiker und Medien werfen der russischen Regierung die Ermordung Nawalnys vor.
Der Friedensort2GO ist ein Projekt des Ev.-lutherischen Missionswerks (ELM) in Hermannsburg. Die F2GO-Kinoreihe zeigt Filme rund um Frieden und globale Gerechtigkeit an verschiedenen Orten in Niedersachsen.
Diese Kino-Veranstaltung findet statt im Rahmen der Ökumenischen Friedensdekade 2024 – in Zusammenarbeit mit der Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Peter-Paul Hermannsburg.
Text: Missionswerk