BERGEN. Als zweite Schule in Niedersachsen ist die Hinrich-Wolff-Schule #Bergen heute vom Land Niedersachsen und #UNICEF Deutschland als #Kinderrechteschule ausgezeichnetworden. Während einer Feierstunde mit Trommelkonzert überreichten der Staatssekretär im Kultusministerium, Marco Hartrich, und für UNICEF die Koordinatorin Kinderrechteschulen, Kirsten Leyendecker, sowie die Programmassistenz Kinderrechteschulen, Simone Brandt, Schulleiterin Katja Tank die Siegelungs-Urkunde.
„Auch Kinder haben das Recht, sich eine eigene Meinung zu bilden, diese frei zu äußern und dabei ernst genommen zu werden, wenn es um ihre Belange geht. Kinderrechteschule zu sein bedeutet, die Meinungen der Kinder, ihre Bedürfnisse, Interessen und Begabungen mit in den Mittelpunkt allen Schulhandelns zu stellen“, kommentierte Staatssekretär Marco Hartrich die Siegelung. „Und wenn man es ernst meint mit der Partizipation, dann ist dazu weit mehr nötig, als die Abstimmung in der Klasse darüber, wohin der nächste Ausflug gehen kann.“ Hartrich weiter: „Ich danke der gesamten Schulgemeinschaft und insbesondere den engagierten Lehrkräften, dass sie sich dieser Herausforderung gestellt haben und als ausgezeichnete Kinderrechteschule auch künftig stellen werden. Mit UNICEF haben wir einen verlässlichen Partner, unsere Schulen als Kinderrechteschulen aufzustellen – auch dafür gilt der Dank des Landes.“
Der Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, Christian Schneider, ergänzt: „Die Verwirklichung der Kinderrechte ist ein wichtiger Baustein für ein gutes Zusammenleben. Sie machen Kinder stark für die Zukunft. Im Kinderrechteschulen Programm von UNICEF lernen die Schülerinnen und Schüler, sich für ihre Rechte einzusetzen, Lösungen auszuhandeln und gemeinsam für ihre Ideen einzutreten – und das in einem sicheren und fördernden Umfeld. Die Schulgemeinschaft der Hinrich-Wolff-Schule hat eine solche Umgebung geschaffen, in der die Kinder selbst aktiv das Schulleben mit gestalten. Dieses Engagement möchten wir heute zusammen mit dem Kultusministerium Niedersachsen würdigen.“
„Mit der Siegelung zur Kinderrechteschule gehen wir als Schule auch langfristig die Selbstverpflichtung ein, unseren Schülerinnen und Schülern eine starke Stimme zu geben und sie zu unterstützen, sich in unsere Gemeinschaft und die Gesellschaft einzubringen“, erklärte Schulleiterin Katja Tank.
Das Kinderrechte-Schulnetzwerk ist ein Schwerpunkt der Demokratiebildung an niedersächsischen Schulen. Das Netzwerk wurde in einer Kooperation des Kultusministeriums mit UNICEF Deutschland konzipiert und wird – gemeinsam mit dem Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) – gestaltet. Die Vereinbarung von 2021 sieht vor, dass UNICEF die Schulen auf ihrem Weg zu Kinderrechteschulen begleitet und ein entsprechendes Schulentwicklungsprogramm durchführt. Das Kultusministerium stellt Mittel für Fortbildungsmaßnahmen und Netzwerktreffen bereit und unterstützt das Vorhaben personell.
Derzeit sind 31 Schulen im Netzwerk vertreten und beteiligen sich an einem UNICEF-Kinderrechteschulen-Programm. Unterstützt von dafür ausgebildeten Trainerinnen und Trainern durchlaufen sie ein siebenstufiges Training, das die Kinderrechte in das Zentrum der Schulentwicklung stellt. Dabei werden die zentralen Botschaften der UN-Kinderrechtskonvention im Schulleitbild verankert und von den Kindern und allen Mitarbeitenden der Schule gleichermaßen respektiert und umgesetzt. Das Training vereint Online-Lerninhalte und Aktivitäten vor Ort und behandelt neben anderen die Themenbereiche Beteiligung, Vielfalt, Nicht-Diskriminierung, Diversitätssensibilität, Gewaltprävention und Kinderrechte global. Zum Abschluss des mehrstufigen Programms werden die Schulen als Kinderrechteschulen zertifiziert.
Weiterführende Informationen gibt es online auf den Seiten https://www.kinderrechte-netzwerk.de/ und https://www.unicef.de/informieren/schulen/kinderrechteschulen
Fotos: Peter Müller