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Hohne sammelt für historische Kirchenfenster


HOHNE. Eine ganz besondere Stimmung hat den Vorplatz der Hohner Himmelfahrtskirche an diesem Freitagabend erfasst. Unter einem Zeltdach haben sich die Posaunenchöre aus Ummern und Hohne versammelt, rechts von ihnen wartet der Singkreis auf seinen Einsatz, links vom Zelt machen es sich BesucherInnen mit Decken auf Plastikstühlen gemütlich. Etwa 100 Menschen sind zusammengekommen, zwischen ihnen unterstützen drei leuchtende Feuerschalen die letzten Reste der Feierabendsonne, die in diesen Minuten langsam hinter den Kirchenmauern untergeht. „Lassen Sie die Sonne aufgehen!“, steht auf den Flyern für das Himmelslicht in der Hohner Kirche.

Dafür sind sie alle hier – um die Restaurierung der so historischen wie bunten Kirchenfenster der Himmelfahrtskirche zu unterstützen. Die über 100 Jahre alten Fenster sind das Wahrzeichen der Hohner Kirchengemeinde, allen voran das große Fenster hinter dem Altar, über das Kirchenvorstandsmitglied Birgit Szeppek sagt: „Beim Betrachten bin ich immer wieder von dem harmonischen Farbspiel und der künstlerischen Gestaltung beeindruckt. Die Handwerker damals haben verstanden, worum es geht.“


Zum Glück für Hohne (und alle anderen Kirchengemeinden im Land) gibt es solche kundigen Handwerker noch immer. Exakt drei Firmen haben sich in Deutschland dieser Spezialaufgabe verschrieben. In der Himmelfahrtskirche sollen sie nicht nur restaurieren und renovieren, sondern gleichzeitig auch noch modernisieren – sehr energieeffizient war die Bauweise ihrer Vorgänger nämlich nicht gerade. Doch gute Arbeit ist nicht billig: 55.000 Euro sind nötig, um die Fenster entsprechend aufarbeiten zu lassen, wie Kirchenkreis-Fundraiserin Nina Hollung am Rande der Spendenveranstaltung in Hohne erklärt: „Wir benötigen noch 16.000 Euro.“ Die werden am Ende des Abends zwar nicht ganz zusammenkommen (dafür immerhin stolze 1700 Euro), aber die Hohner Verantwortlichen bleiben optimistisch, was die endgültige Finanzierung betrifft.

An kreativem Einsatz und der Leidenschaft für die heimischen Fenster mangelt es jedenfalls nicht. Neben der Musik am Feuerkorb werden bereits seit einiger Zeit Kirchenfenster-Kaffeetassen, Kirchenfenster-Notizblöcke oder Kirchenfenster-Postkarten verkauft und wer sich vom Kauf eines dieser Produkte überzeugen lassen möchte, der braucht eigentlich nur Dieter Schmidt aus dem Kirchenvorstand bei seiner Eloge auf die Fenster zu lauschen: „Warten sie mal ab, wie die Farben erst zur Geltung kommen, wenn gleich die Sonne untergangen ist – das ist fast schon magisch.“ Morgens, wenn die Sonne direkt auf die große Scheibe hinter dem Altar scheint, sei der Anblick sogar noch faszinierender, doch weil jetzt gleich der Tag zu Ende geht, haben sich die Hohner mit großen Lampen beholfen, die das Fenster von außen anstrahlen.

Draußen vor der Kirche blasen die Posaunenchöre zur nächsten Runde, im Innern der Kirche ist leise Orgelmusik zu hören, das Licht im Kirchenschiff ist bewusst runtergedimmt und ganz vorne vermischt sich jetzt das Licht der Lampen mit den Farben und Formen dieser Fenster, die bereits ein ganzes Jahrhundert überlebt haben. Unwillkürlich muss man daran denken, was Pastorin Inge Matern in dem Flyer für das Himmelslicht geschrieben hat: „Beim Betreten der Kirche habe ich das Gefühl, geborgen zu sein.“


Wer die Kirchengemeinde in Hohne bei der Finanzierung der historischen Fenster unterstützen möchte, kann das zum Beispiel mit einer Spende tun:

Empfänger: Kirchengemeinde Hohne

Betreff: Stichwort Kirchenfenster Hohne

IBAN: DE38269513110000002410

BIC: NOLADE21GFW


Text: Alex Raack


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