Südheide. Beim jüngsten InstaMeet der Lüneburger Heide GmbH anlässlich von 60 Jahren Naturpark Südheide kam eine Gruppe Social-Media-Performer in einen ganz besonderen Genuss. Zusammen mit Traditionsimker Klaus Ahrens aus Faßberg konnte sie den ersten Heidehonig 2024 ernten. Auch Imker in der Nordheide bestätigen den frühen Start der Honigsaison in diesem Jahr. Sprichwörtlich bis in die Honigtöpfe hielten die Teilnehmer ihre Kameras und Handys. Auf Instagram unter dem Hashtag #suedheide60 kann das fleißige Treiben von Bienen und Bewunderern nachverfolgt werden.
Welch Freuden hätte wohl der kleine Pooh Bär gehabt, wenn er am vergangenen Freitag beim Jubiläums-InstaMeet der Lüneburger Heide GmbH dabei gewesen wäre. Anlässlich von 60 Jahren Naturpark Südheide traf sich eine ausgewählte Gruppe Influencer in der blühenden Oberoher Heide bei Faßberg, um Heideblüte, Heidschnucken und Honigbienen für Instagram festzuhalten. Thorsten Link, Leiter Content Management, und Elmar Best, Leiter der Tourismusregion Celle bei der Lüneburger Heide GmbH, führten durch das abendliche Event und brachten die Gruppe mit den Akteuren der Region zusammen. Die Bilder des InstaMeet Südheide sind ab sofort auf dem Instagram-Kanal der Lüneburger Heide GmbH unter www.instagram.com/lueneburgerheide/ sowie dem Hashtag #suedheide60 zu sehen.
Zuerst konnte die Gruppe mit Schäfer Carl W. Kuhlmann und seiner etwa 900 Tiere starken Heidschnuckenherde auf Tuchfühlung gehen. Ganz nah kamen die Tiere vor die Kameras – ein Moment zum Innehalten! Zum Highlight wurde anschließend der Kamerablick „in die Honigtöpfe“ der Heidebienen von Klaus Ahrens. Der Berufsimker kann auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken und ist für seinen Heidehonig als „Kulinarischer Botschafter Niedersachsens“ ausgezeichnet. Schon beim Öffnen der Völker roch es nach frischem Heidehonig. „So extrem früh habe ich das noch nie erlebt“, erzählt Ahrens. „Die Heide-Ernte ist gut im Gang, der meiste Honig wurde im Juli und in den ersten August-Tagen eingetragen. Das ist drei bis vier Wochen früher als noch zu meiner Kindheit.“
Die frühe Honigernte kann auch Imkermeister Oliver Löwe von der Imkerei Stöckmann aus Gödenstorf im Norden der Heide bestätigen. Zudem weist er auf eine weitere Besonderheit hin: „In diesem Jahr gibt es wieder Scheibenhonig. Der Heidehonig wird dabei im Naturwabenbau eingelagert und kann mit dem Wachs zusammen verzehrt werden.“ Das hat vor allen Dingen mit dem Wetter zu tun, erklärt Löwe: „Die Heide muss sehr ,honigen‘, damit die Biene zu einer sehr späten Zeit im Jahr noch baut. Man sagt, wenn es im Mai regnet, regnet es Honig in die Heide“. Er lobt in diesem Zusammenhang die Heidepflege-Maßnahmen des Verein Naturschutzpark e.V., die die Arbeit der Insekten sehr begünstigt.
Bereits seit dem Mittelalter gibt es in der Lüneburger Heide die Imker mit ihren Bienen. Die Ernte der regionalen Spezialität ist sehr aufwändig und nur auf die sechs bis acht Wochen der Heideblüte beschränkt. In dieser Zeit muss der Bienenzüchter einen Standplatz für seine Tiere in den Heideflächen haben, damit die Bienen den sortenreinen Heidehonig sammeln können. Bis es so weit ist, müssen die Heideimker ihre Völker den Sommer über ernähren. Die anschließende Verarbeitung ist nicht weniger mühsam: Der Heidehonig gleicht einer zähen Masse, die nicht so leicht zu schleudern ist wie normaler Honig. Aromatisch ist der Heidehonig ganz anders als andere Honige: Sein Geschmack ist kräftig und würzig, seine Farbe Bernstein. Übrigens: Gerade zur Heideblüte arbeiten Bienen und Heidschnucken unbewusst zusammen: Die Heidschnucken ziehen über die Heideflächen und zertrampeln dabei die Spinnennester, die sonst den Bienen zur Gefahr würden. Dem Sammeln von Pollen und Nektar steht nichts im Wege.
Text: Lüneburger Heide