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"Ich lebe bunt, ich sterbe bunt" - "Sargfest" bricht mit Tabu



CELLE. "Mein Leben war so bunt, ich möchte, dass mein #Sarg das widerspiegelt." Elke #Schaefer hat nicht nur keine Angst vorm #Sterben, sie kümmert sich bereits zu Lebzeiten um ihren eigenen #Tod und möchte ihm das nehmen, was er für viele noch ist: ein Tabu.


Fröhliches "Sargfest" statt bedrückende Trauerfeier

Die 79-Jährige engagiert sich seit vielen Jahren im Vorstand von Radio Celle 1 und ist vielen Patienten als Moderatorin bekannt. Außerdem ist sie seit rund 15 Jahren ehrenamtlich im #Hospiz tätig und mit dem Tod täglich konfrontiert - der ihr auch privat ganz nah kam. "Mein Leben war natürlich nicht nur bunt, spätestens mit dem Suizid meines Sohnes hat er auch schwarze Flecken hinterlassen - auch diese finden sich auf meinem Sarg", so die Cellerin, die mit dem offenen Umgang ihres persönlichen Schicksals ein weiteres Tabu bricht.


Damit nicht genug: Ein "Sargfest" sollte ihren letzten Wunsch abrunden - dazu hatte sie ihre Freundinnen eingeladen. Beides ermöglicht von Bestatterin Nancy Geisler, die, wie sollte es anders sein, ihr Bestattungsunternehmen "Trauerfest" nennt und dessen Logo kein Kreuz, sondern ein Herz ist. "Ich lade Angehörige ein, sich intensiv einzubringen - vom Tod bis zur Beisetzung, z. B. beim Versorgen, Ankleiden, der Aufbahrung und Totenwache bis zur Dekoration. Dies ist aber alles kein Muss, ich kann auch 'normal'", so die junge Unternehmerin, die seit anderthalb Jahren in Celle tätig ist.


"Frischer Wind in der Beerdigungskultur"

Das "intensive Einbringen" hat Schaefer beim Wort genommen, aber eben zu Lebzeiten. So war für beide das #Sargfest eine Premiere. "Es war ein fröhlicher Nachmittag mit der Künstlerin, die meine Ideen umgesetzt hat". Doch nicht alle folgten der Einladung. "Manche waren erschreckt, andere fanden das makaber", gesteht die gelernte Drogistin und Erzieherin.


"Mein Mann und ich sind allein, wir haben keine Kinder, keine Enkel. Ich habe auch meinen Neffen verloren, meine Schwester ist ebenfalls tot, der Krebs ist in der Familie. Wer weiß, was noch alles passiert. Ich möchte nicht nur im Leben selbstbestimmt sein, sondern auch an meinem Lebensende und bin Frau Geisler unendlich dankbar. Sie bringt frischen Wind in die Beerdigungskultur", so die ehemalige Kita-Leiterin und Ehrenamtspreisträgerin.


"Sarg auch per Fahrrad zur Ruhestätte"

Diese Aktion beeindruckte auch das Schlosstheater. So wurde der Sarg sogar Teil des aktuellen Stücks "Wunschfunk" von Halle 19. "Meine Räume im Posthof der 77er Straße sind dafür ausgelegt, den Angehörigen eine größtmögliche Flexibilität zu bieten, unabhängig von Öffnungszeiten z. B. von öffentlichen Kühlräumen oder Trauerhallen. Ich habe alles selbst bei mir vor Ort", sagt Geisler. Überführungen könnten mit geschlossen oder geöffneten Gardinen im Pkw erfolgen oder auch mit dem Fahrrad und Anhänger, z. B. für Menschen, die zu Lebzeiten das Auto gemieden haben. Damit wird deutlich: an weiteren Ideen dürfte es nicht mangeln.


Neben den bunten und schwarzen Flecken hat dieser spezielle Sarg übrigens auch weiße. "Dort können sich die Trauergäste verewigen", so Schaefer und ergänzt: "Der Tod muss mehr in die Gesellschaft, vielleicht kann ich damit einen Beitrag leisten." Ihr Mann hat auch vorgesorgt und sich einen schlichten Sarg ausgesucht. "Normal" geht eben auch.

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