CELLE. Beim 27. Neujahrsempfang des Bunds Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure (BDB) im Celler Schlosstheater drehte sich alles um die Zukunft des Bauens – mit klaren Botschaften zu Klimaschutz, Kooperation und einer aktuellen Diskussion in der Stadt. Unter dem Jahresmotto „Lust auf Zukunft“ blickten die Gäste nicht nur auf 100 Jahre Baukultur vom BDB, sondern auch auf die Herausforderungen der Gegenwart.
„Den Reflex des Abrisses müssen wir uns abgewöhnen.“
„Den Reflex des Abrisses müssen wir uns abgewöhnen“, betonte BDB-Präsident Christoph Schild in seiner Rede. Vielmehr müsse es in Zukunft verstärkt um Umbau und Weiterbau gehen, um Ressourcen zu schonen und Nachhaltigkeit voranzutreiben. Sein Hinweis kann auch als ein Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Celle verstanden werden: Hier wird derzeit über die Zukunft des Karstadt-Gebäudes diskutiert. „Wir dürfen an den Altbau nicht die Maßstäbe eines Neubaus legen“, erklärte Schild und verwies auf den Ideenwettbewerb, den der BDB im vergangenen Jahr unterstützt hatte. Die besten 100 Vorschläge für eine Nachnutzung des Karstadt-Gebäudes wurden in Celle ausgestellt und sind nun in Bremen zu sehen, bevor sie weiter nach Hamburg und Kassel wandern.
Zukunft des Karstadt-Gebäudes weiter ungewiss
Auch die BDB-Landesvorsitzende Susanne Witt sprach in ihrer Rede das Thema an: „Wir müssen den Mut haben, neue Wege zu gehen.“ Oberbürgermeister Jörg Nigge, der ebenfalls Grußworte hielt, betonte, dass der Ausgang der Karstadt-Frage noch offen sei. „Die Politik wird im ersten Quartal dieses Jahres einen guten Vorschlag präsentieren“, so Nigge.
Ein Jahrhundert Baukultur und Zusammenarbeit
Neben den aktuellen Diskussionen stand auch der Blick auf 100 Jahre BDB im Mittelpunkt des Abends. „Ein Jahrhundert der Qualität und Baukultur“, beschrieb Bezirksvorsitzender Jürgen Papenburg das Jubiläum. Der BDB stehe für die Zusammenarbeit aller am Bau beteiligten Akteure auf Augenhöhe – von Bauherren über Architektinnen und Ingenieure bis hin zu Handwerkern und Behörden.
Im Anschluss an die Reden und Grußworte öffnete sich der Vorhang für das Stück „Ein Mann, zwei Chefs“ – eine humorvolle Inszenierung, die bei den Gästen großen Anklang fand. Beim anschließenden Empfang im Festsaal bot sich Gelegenheit, mit Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland ins Gespräch zu kommen. Der nächste BDB-Neujahrsempfang ist bereits für den 10. Januar 2026 geplant.