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Jobcenter im Landkreis Celle: Mit dem Job-Turbo jetzt noch schneller in Arbeit



Foto: Jobcenter im Landkreis Celle


CELLE. Viele Geflüchtete aus Kriegsgebieten haben hier in Celle Schutz gefunden, sich eingelebt und bereits Integrationskurse abgeschlossen. Das Jobcenter im Landkreis Celle unterstützt genau diese Menschen jetzt mit dem JobTurbo. Kommende Woche startet dazu eine bundesweite Aktionswoche. Mit dabei ist auch das Jobcenter im Landkreis Celle. Das Ziel: eine schnelle Integration zu fördern und ArbeitgeberInnen bei der Suche nach Fachkräften zu unterstützen.


„Meine Familie und ich leben jetzt in Sicherheit. Das wissen wir sehr zu schätzen! Und ich werde weiterhin alles dafür tun, dass das so bleibt!“, erzählt Andrii Churylov. Der 37-Jährige ist vor rund zwei Jahren mit seiner Frau und seinem Sohn aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. Churylov konnte kaum deutsch - Arbeit hat er dennoch sofort gefunden. Als Kranfahrer bei einem Celler Unternehmen. „Ich habe mich gleich beworben und Erfolg gehabt“, erzählt der Familienvater. Churylov hat eine Ausbildung als Kranführer und in seinem Heimatland in diesem Beruf gearbeitet.


Für Menschen wie ihn hat Arbeitsminister Hubertus Heil vergangenen Herbst den sogenannten „Job-Turbo“ ins Leben gerufen. Dadurch sollen unter anderem Arbeitgeber, Geflüchtete und Verwaltungen sowie sonstige UnterstützerInnen noch besser zusammenarbeiten. Mit der bundesweiten Kampagne soll es gelingen, geflüchteten Menschen noch schneller als bisher eine berufliche Perspektive zu bieten, auch wenn die Deutschkenntnisse noch nicht perfekt sind. „Arbeit und regelmäßiger Austausch mit Kolleginnen und Kollegen helfen bereits, die Sprachkenntnisse zu verbessern. Und so lassen sich auch wichtige soziale Kontakte knüpfen. Damit das gelingt, bieten wir vielfältige Angebote zur Unterstützung an. Selbst wenn der gewünschte Job nicht sofort verfügbar ist, kann auch eine andere Arbeit den Einstieg erleichtern,“ erklärt Sylke Schwanhold, Geschäftsführerin des Jobcenters im Landkreis Celle. „Wir wollen die Potenziale, die die Geflüchteten mitbringen, nachhaltig für unseren Arbeits- und Ausbildungsmarkt nutzen!“, so Schwanhold.


Berufliche Weiterbildungen und das Erlernen der Sprache seien berufsbegleitend möglich und auch das Ziel. So macht es auch Andrii Churylov. Vier Mal pro Woche setzt sich der Kranfahrer nach der Arbeit an den PC und nimmt an einem Online-Sprachkurs teil. Aktuell steht er kurz vor der „B2-Prüfung“, also einem bereits fortgeschrittenen Sprach-Niveau. „Klar ist das manchmal viel! Aber ich habe hier ein gutes Leben und möchte mit meiner Familie einfach richtig ankommen“, erklärt Churylov. Sein Sohn ist 14 Jahre alt und besucht das Gymnasium, seine Frau arbeitet als Verkäuferin in einem Lebensmittelbetrieb. Engagement der BewerberInnen allein reicht aber nicht für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt. „Damit der „Job-Turbo“ gelingt, brauchen wir auch ArbeitgeberInnen, die Geflüchteten auch dann Chancen bieten, wenn sie nicht alle erforderlichen Kriterien erfüllen. Flexibilität, wie die Freistellung für begleitende Sprachkurse, kann außerdem eine Lösung sein,“ erklärt Schwanhold.


Das Jobcenter setzt mit dem Job-Turbo früh an. Während der Integrationskurse werden die Teilnehmenden über das Arbeiten und Leben in Deutschland informiert – und gleichzeitig berufliche Perspektiven aufgezeigt. Ist bereits eine Arbeit gefunden, können Berufstätige ihre Deutschkenntnisse in einem auf die jeweilige Branche zugeschnittenen Job-Berufssprachkurs erweitern. Churylov hatte Glück mit seinem Arbeitgeber. Rund acht Wochen nach seiner Einreise in Deutschland hat er bei dem Celler Kranservice L&F Schröder den Arbeitsvertrag unterschrieben. Für Geschäftsführer Florian Schröder spielen die Sprachkenntnisse seiner Mitarbeitenden nur eine Nebenrolle: „Links, rechts, geradeaus - das reichte für den Anfang. Der Rest kommt mit der Zeit. Viel wichtiger als Sprachkenntnisse sind für uns schlichtweg die Fachkenntnisse“, erklärt der Geschäftsführer des Unternehmens. Mittlerweile sind er und Churylov ein eingespieltes Team.


Die Anzahl der geflüchteten Menschen, die in sozialversicherungspflichtigen Jobs arbeiten, nimmt in Celle kontinuierlich zu. Waren es Anfang 2022 etwa 700 Personen, sind es ein gutes Jahr später bereits über 1200 Personen. Das belegt die steigende Nachfrage nach Arbeit. Und dennoch werden nach wie vor in nahezu allen Branchen Fachkräfte gesucht. Von der Gastronomie über Logistik und Gesundheitswesen bis hin zum Handwerk oder Dienstleistungsbereich haben viele Unternehmen offene Stellen, die nur schwer zu besetzen sind. „Der Job-Turbo kommt zur richtigen Zeit!“, betont Jobcenter-Geschäftsführerin Schwanhold. „Viele geflüchtete Menschen sind gut qualifiziert und haben bereits als Fachkraft in ihren Heimatländern gearbeitet und jetzt ihren Integrations- oder weitergehenden Sprachkurs absolviert. Ihre Fähigkeiten sind hier sehr gefragt!“ Es müsse jetzt von beiden Seiten Einsatz gezeigt werden. „ArbeitgeberInnen sollten Geflüchteten Chancen bieten, gleichzeitig sind die zu uns geflüchteten Menschen aufgerufen, aktiv ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu ergreifen“, so Schwanhold weiter. Nur so ist eine nachhaltige und langfristige Integration in den Arbeitsmarkt und eine soziale und gesellschaftliche Teilhabe möglich – und nur so könne man dem Fachkräftemangel auch begegnen. Das Jobcenter im Landkreis Celle beteiligt sich an der bundesweiten Kampagne zum Job-Turbo. Vom 22.04.-28.4.2024 finden in Celle Aktionstage statt. Hier bekommen Interessierte viele Informationen rund um Arbeitsmöglichkeiten, lernen Betriebe bzw. ArbeitgeberInnen kennen.


Weitere Informationen zur Aktionswoche „Job-Turbo“ finden Interessierte auf der neuen Internetseite des Jobcenters im Landkreis Celle: www.jobcentercelle.de Anmeldungen sind für alle BürgergeldbezieherInnen – auch ohne Fluchthintergrund - noch möglich.


Text: Inga Haarstrick, Interne und externe Kommunikation

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