CELLE. Das Fazit fiel so eindeutig wie ernüchternd aus: „Die große Mehrheit fährt mit dem Auto zur Arbeit, und es besteht eine mangelnde Bereitschaft, davon auch bei einer deutlichen Attraktivitätssteigerung des #ÖPNV im Landkreis Celle abzusehen.“
So fasste die #Landkreisverwaltung das Ergebnis einer #Mobilitätsanalyse unter ihren Mitarbeitern zusammen. Angeregt worden war diese von der Gruppe für Fortschritt und Klima des Kreistages. Welche Verkehrsmittel nutzen die Menschen überhaupt, um zur Arbeit zu gelangen? Mit welchen Maßnahmen und Änderungen am derzeitigen Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) der Verzicht aufs Auto attraktiver gemacht werden könne, wollten die Kommunalpolitiker wissen. Als Testgruppe dienten die 1.139 Beschäftigten der Landkreisverwaltung, von denen sich 698 an der Befragung beteiligten.
Die Unabhängigkeit steht für diese an erster Stelle, wenn es um den Weg zur Arbeit geht, die Kosten sind nicht so wichtig und auch der Umweltschutz nicht. „Zu unflexibel, zu lange Fahrzeit und keine Möglichkeit, den Hin- oder Rückweg mit dem Einkaufen zu verbinden“, nennen die Frauen und Männer als Gründe, weshalb sie den eigenen PKW favorisieren. Rund 50 Prozent der Befragten legen großen Wert darauf, schnell ans Ziel zu gelangen. Für 65 Prozent spielen Unabhängigkeit und Flexibilität eine sehr große Rolle, Umwelt- und Klimaschutz rangieren mit 17,5 Prozent weit dahinter. 68 Prozent kann sich grundsätzlich nicht vorstellen, künftig mit dem Bus zur Arbeit zu fahren, 32 Prozent zeigten sich offen und antwortete mit „ja“.
Diese Zahl sorgte bei dem Initiator der Mobilitätsanalyse Reinhard Rohde (Die Linke) für Optimismus: „Eine Umstiegsbereitschaft von 30 Prozent, das ist nicht wenig“, resümierte er im jüngsten Ausschuss für Klimaschutz und Mobilität, in dem die Ergebnisse präsentiert wurden. Der entscheidende Faktor sei die Zeit. Das beratende Mitglied Dr. Michael Huber von der Celler Klimaplattform gab zu bedenken: „Ergebnisse solcher Umfragen hängen von Bedingungen ab“, und nannte vorhandene Parkplätze oder die Kosten für die Anschaffung und Unterhaltung von PKWs als Beispiele. Ulrich Kaiser (WG) bewertete die Analyse wie Rohde auch als qualitativ sehr gut und zog das Fazit: „Mit diesen Ergebnissen kann man nun arbeiten, das kann man später vertiefen.“