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WOHLDE. Drei landwirtschaftliche Betriebe, regionale Anbieter aus den Bereichen Saatzucht und Lohnunternehmen, zwei Hegeringe, viele Fahrradgäste, gutes Wetter und noch bessere Laune – so lässt sich die Tour de Flur 2023 am Sonntag knapp zusammenfassen. Das Landvolk Celle veranstaltete mit den teilnehmenden Betrieben zum dritten Mal im Landkreis Celle eine Tour de Flur. Gut 1.500 Fahrradgäste kamen in den Nordwesten des Landkreises Celle, um sich über die heimische Landwirtschaft zu informieren, Köstlichkeiten zu genießen und mit dem Fahrrad die Landschaft zu erkunden. Der Rundkurs führte über Wohlde, Belsen. Walle, Wolthausen, Offen und wieder zurück nach Wohlde.
Um 11 Uhr fand bei der KWS Lochow GmbH die Eröffnung der Tour de Flur statt. Landrat Axel Flader gratulierte bei seinem Grußwort den Veranstaltern zu dieser Veranstaltung: „Mit viel Engagement zeigen die teilnehmenden Betriebe, dass die Landwirtschaft im Landkreis Celle transparent ist, und sich somit jede Verbraucherin und jeder Verbraucher über die Produktion der heimischen Erzeugnisse informieren kann“. Auch die Bürgermeisterin der Stadt Bergen Claudia Dettmar-Müller lobte das Engagement der Landwirte und freute sich die Betriebe mit dem Rad besuchen zu können. Gastgeber Harold Verstegen von der KWS Lochow bedankte sich bei den vielen helfenden Händen für die Vorbereitung und beim Landvolk Celle für die Organisation. Der erste Vorsitzende vom Landvolk Celle Christoph Düvel, dankte den teilnehmenden Landwirten und Akteuren, ohne sie sei so eine tolle Veranstaltung nicht möglich.
Bei der KWS Lochow gab es vielfältige Informationen rund um die Züchtung, Aufbereitung und Qualität von Getreidesorten. Das 6R-Projekt zum Thema der Roggenverfütterung bei Rindern war ein zentrales Thema und stieß auf reges Interesse. Für das Rahmenprogramm unserer kleinen Gäste sorgte die Feuerwehr Wohlde und auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Damit ging es gut gestärkt zur nächsten Station nach Belsen.
Die ForkenFreunde und Familie Becker präsentierten den Ölkürbisanbau am Rande von Belsen. Die Besucher konnten sich über den kompletten Weg der Ölkürbisse vom Feld bis zum Öl in der Flasche informieren - hier blieben keine Fragen offen. Großen Anklang fand auch das Produktangebot „Berger Korb“ über das saisonale Produkte aus dem Gebiet der Stadt Bergen vermarktet werden.
Der Milchviehbetrieb Hemme in Walle bot ein besonderes Highlight. Mittels Planwagen ging es über Hof und durch die Kuh- und Jungviehställe. Heinz-Hermann Hemme und Herdenmanagerin Marie Witthöft erläuterten die einzelnen Bereiche Abkalbestall, Jungviehstall und den in verschiedene Leistungsgruppen eingeteilte Milchviehstall. Mittels der Planwagenfahrt konnten Hemmes rund 1000 Leuten die Milchviehhaltung erläutern.
In Wolthausen kamen Technikfans voll auf ihre Kosten. Der Kontrast aus den modernsten Schleppern und Geräten des Lohnunternehmens Carstensen für Gülleausbringung, Heu- und Strohgewinnung, Gras- und Maisernte und Pflanzenschutz und den historischen Maschinen der Schlepperfreunde Wolthausen führte die rasante technische Entwicklung der letzten 70 Jahre vor Augen. Kompetente Ansprechpartner standen für alle Technikfragen den großen und kleinen Gästen zur Verfügung. Die kleinen Gäste konnten an Spielstationen, Beschäftigung finden. Trettreckerparcour, Heuballenwettrollen und Geschicklichkeitsspiele mit dem Hammer sorgten für viel Spaß und Freude.
Zurück im Sattel ging es auf zur Station der Hegeringe Bergen und Sülze. Die professionelle Darstellung zu den Themen Natur und Wild fand reges Interesse bei den Radlern. Das Infomobil der Kreisjägerschaft Celle bot viel Anschauungsmaterial und eine Rätselralley über Wild und Wald. Die Kitz- und Jungtierrettung mittels Drohne wurde anschaulich erklärt.
Die letzte Station der diesjährigen Tour de Flur führte die Gäste auf den Betrieb der Familie Otte, wo sich alles um Knolle & Zwiebel drehte. Anbau, Ernte, Verarbeitung sowie die Vermarktung von Kartoffeln und Zwiebeln waren hier die zentralen Themen. Zusätzlich gab es umfangreiche Informationen zum Thema Feldberegnung, ohne die eine auskömmliche Landwirtschaft im Landkreis Celle nicht möglich ist.
Alle Beteiligten zogen ein absolut positives Fazit der Tour de Flur. Auch die Besucher waren mehr als angetan von der Vielfalt der teilnehmenden Betriebe und den damit verbundenen Eindrücken. Eine vielgestellte Frage war: „Wann und wo findet die nächste Tour de Flur im Landkreis Celle statt?"
Text/Fotos: Anna-Maria von Harling