CELLE. Am Dienstag, den 6. August, 18 Uhr, gibt es im Stadtteilgarten Neuenhäusen eine kleine Lesung zum Thema "Neophyten – unsere pflanzlichen Neubürger und was sie für unser Ökosystem bedeuten". Mit dem Format "List liest" will die Initiative "Land in Sicht - Transition" (List) diesmal anregen, sich mit dem "Segen der Einwanderer" zu befassen. Der Zugang zum Stadtteilgarten ist über den Parkplatz des DRK, Fundumstraße 1 - bei schlechtem Wetter findet die Lesung im Stadtteiltreff Emigrantenstraße 1 statt.
Zum Thema: Die Natur wandelt sich auch ohne unser Zutun ständig. Nach der Eiszeit vor ca. 10000 Jahren gab es in Norddeutschland gar keine Pflanzen, bevor dann die ersten nach und nach einwanderten. Und viele Pflanzen, die wir heute zu den einheimischen zählen, wie z. B. Rosskastanie, Klatschmohn, Löwenmäulchen, Astern usw. gibt es bei uns erst seit Jahrhunderten. Ganz zu schweigen von den von uns Menschen bewusst eingeführten sog. Nutzpflanzen wie Tomate, Mais, Kartoffel usw.. Nachdem wir Menschen inzwischen viele „einheimische“ Pflanzen ausgerottet und das Klima geändert haben, strömen aktuell besonders viele pflanzliche Neubürger in den von unsselbst geschaffenen ökologischen Kahlschlag. Und schon entsteht eine heftige Diskussion über diese Neophyten, sie wären aggressiv, invasiv, schädlich... Das Buch von Jürgen Feder, aus dem gelesen wird, ist ein Plädoyer für eine sich wandelnde Artenvielfalt und Biodiversität. Denn nur was man kennt, weiß man auch zu schätzen.
Text: List