BERLIN. „Dieses Hin und Her rüttelt heftig an der Akzeptanz in der Bevölkerung. Viele wissen schlichtweg nicht mehr, aus welchen Gründen welche Entscheidungen getroffen werden", kritisiert u.a. der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt. Die Politik scheint aus den Fehlern des "Klein-Klein" in den Corona-Maßnahmen nicht zu lernen. Noch gestern Nacht sollte in Flugzeugen nicht mehr eine OP-Maske genügen, sondern eine FFP-Maske vorgeschrieben werden. Nach der öffentlichen Kritik, dass die Regeln nicht für Politiker auf Dienstflügen gelten, will die FDP nun die Maskenpflicht in Flugzeugen komplett abschaffen - nicht aber in Bussen und Bahnen. Sachliche Gründe zum Schutz der Gesundheit, für die die Coronamaßnahmen ursprünglich gedacht waren, liegen längst nicht mehr vor - nicht zum ersten Mal führen diese kleinteiligen Entscheidungen zu possenhaften Auswirkungen, wir erinnern uns:
Dabei rücken reihenweise Staaten weltweit von der Maskenpflicht ab, nicht so in Deutschland. „Für den Entscheidungsprozess wie auch für die Resonanz in der Bevölkerung wäre es sicherlich von Vorteil, wenn häufiger ein Blick über die Grenzen geworfen und sich enger mit unseren europäischen Partnerländern abgestimmt werden würde“, sagte Weigeldt der „Rheinischen Post“ (Mittwoch). Der Bundestag will die Corona-Bestimmungen im Infektionsschutzgesetz für den Herbst bereits morgen beschließen, Chaos inklusive.