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Audrey-Lynn Struck

Mehr Futterhausbesucher als 2021 bei Stunde der Wintervögel


Stunde der Wintervögel. Foto: Sebastian Hennigs / NABU
Stunde der Wintervögel. Foto: Sebastian Hennigs / NABU

CELLE. Wer bei der „Stunde der Wintervögel“ mit Fernglas und Meldebogen dabei war, hat bundesweit im Durchschnitt 35,5 Vögel gesichtet, die zu durchschnittlich 8,7 Arten gehören. Das zeigt laut Mitteilung des NABU das Endergebnis der diesjährigen Aktion, die vom 6. bis 9. Januar stattgefunden hat. Der NABU und sein bayerischer Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV) hatten schon zum zwölften Mal zur winterlichen Vogelzählung eingeladen. Rund 176.000 Menschen haben mitgemacht und von über 120.000 Beobachtungspunkten wie Gärten, Parks und Balkonen über 4,2 Millionen Vögel gezählt. Niedersachsenweit kamen Meldungen von gut 17.800 Zählenden. In der Region Heide-Wendland wurden in 944 Gärten 39.397 Vögel gezählt. Insgesamt 1.315 Vogelbegeisterte haben in den vier Landkreisen Celle, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen ihre Beobachtungen gemeldet.


„Die Zahlen freuen uns sehr – bundes- und landesweit und sind es die zweitbesten Teilnehmendenzahlen in der Geschichte der Aktion“, so Andrea Pohlen, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland mit Sitz in Celle. Im vergangenen Jahr gab es in ganz Deutschland rund 236.000 Teilnehmende, was wir vor allem auf die Ausnahmesituation des ersten Corona-Lockdowns zurückführen. „Auch hier in der Region sind die Meldezahlen so hoch, wie selten. Neben 2021 mit rund 2000 Teilnehmenden haben nur 2018 mit 1.388 Menschen einen Hauch mehr gezählt, was möglicherweise an dem diesjährig in vielen Teilen verregneten Sonntag liegt“, so Pohlen.


Die fünf häufigsten Arten in der Region führt, wie so oft, der Haussperling an, gefolgt von Kohlmeise, und Feldsperling. Die Plätze vier und fünf belegen Amsel und Blaumeise. Damit wurde die Amsel bei der Aktion seit Jahren erstmalig etwas häufiger gezählt als die Blaumeise. In ganz Niedersachsen schafft es die Amsel bereits seit vielen Jahren vor der Blaumeise auf den dritten Platz. Der Feldsperling liegt hier hingegen nur auf Platz fünf.


„Sowohl bei der Zahl der gemeldeten Arten als auch bei der Zahl der gemeldeten Vogel-Individuen ging es bundesweit leicht nach oben“, so Rüdiger Wohlers vom NABU Niedersachsen. „Das liegt vor allem an den typischen Waldarten wie Kernbeißer, Kleiber, Eichelhäher, Bunt- und Mittelspecht sowie Tannen-, Blau- und Kohlmeise, die sich vermehrt in Gärten und Parks zur Nahrungssuche eingefunden haben. Ursache dafür könnten weniger Baumfrüchte in den Wäldern als in anderen Wintern sein“.

Weniger häufig gesehen wurden hingegen in diesem Jahr vor allem Arten, die sich, oft in Trupps, als Wintergäste in Deutschland aufhalten und vermutlich aufgrund der milderen Winter weniger Zugtendenzen zeigen. „Hier in der Region wurden auffallend wenige Erlenzeisige gesichtet“, berichtet Pohlen. „Aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg kamen jedoch zahlreiche Meldungen von Wachholderdrosseln.“


Die Anzahl der beobachteten Vögel war mit 41,7 Individuen pro Garten 1,6 mehr als im vergangenen Jahr und liegt über dem Bundes- und Landesdurchschnitt von 35,5 beziehungsweise 36,9. Dieses gute Abschneiden liegt wohl auch an der hohen Vogeldichte im Landkreis Lüchow-Dannenberg, die mit 50 Individuen pro Garten etwa 11 Tiere oberhalb der übrigen drei Landkreise Celle, Uelzen und Lüneburg liegt.


Über die Jahre hat sich die Anzahl der beobachteten Vögel hier in der Region kaum verändert.

Im bundes- und landesweiten Mittel liegen die Ergebnisse jedoch unter dem Durchschnitt aller Aktionsjahre. „Wir sehen einen abnehmenden T rend: Während im ersten Jahr der Aktion 2011 bundesweit noch fast 46 Vögel pro Beobachtung gezählt wurden, waren es dieses Jahr mit 35,5 durchschnittlich zehn Vögel weniger. Eine Entwicklung, die wir weiter im Auge behalten werden“, betont Pohlen.


Naturfreundinnen und -freunde können sich schon auf die nächste Vogelzählung freuen: Sie findet vom 13. bis 15. Mai mit der „Stunde der Gartenvögel“ statt.

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