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Mit Patchwork-Decken Menschen trösten – ein Workshop zeigt, wie es geht

Andrea Kuhls vom Verein Miteinander in Lachendorf und Sabine Schöllchen von Kulturtrif(f)t stecken unter einer Decke, wenn es darum geht, Menschen verschiedener Kulturen zusammenzubringen. Foto: Dagmar Hecker

CELLE. Im TextilAtelier des Vereins Kultur Trif(f)t in der Runden Straße steht ein besonderer Workshop bevor, der zeigt, wie aus alten Stoffresten farbenfrohe Patchwork-Decken entstehen können. Diese Decken sollen Menschen in Krisengebieten dieser WElt das Gefühl geben: Ihr seid nicht vergessen. Am kommenden Samstag, den 17. August, öffnet das Atelier von 11 bis 15 Uhr seine Türen für alle, die sich an diesem gemeinschaftlichen Projekt beteiligen möchten.


Patchwork-Decken erfordern eine Menge Arbeit. Einer allein traut sich da vielleicht gar nicht ran – gemeinsam macht es mehr Spaß. Für ein solches "Miteinander-etwas-tun-Projekt" stellt Sabine Schöllchen von Kultur Trif(f)t gern Räume zur Verfügung. Gefragt und gebraucht sind nicht nur Nähkenntnisse: Kreativ muss man sein, geduldig, genau und strukturiert; ein Sinn für Farben und Muster hilft. „Auf perfektes Nähen kommt es nicht an; die Decke wärmt trotzdem“, erzählt Andrea Kuhls, Ärztin aus Lachendorf.

 

Gemeinsames Nähen bringt´s

 

Vor sechs Jahren gründete sie eine Nähgruppe im Verein Miteinander in Lachendorf: nicht nur, um etwas für die Frauen mit Migrations- und Flüchtlingshintergrund im Landkreis zu tun. 250 Patchwork-Decken haben sie in den vergangenen fünf Jahren genäht – und über eine mennonitische Organisation (MCC) in alle Welt verschickt. Die `Menno-Decken´ sind schön, einzigartig und bunt, aber das ist nicht alles. „`Comforter´ heißen sie im Englischen, Tröster, und das trifft es sehr gut“, erzählt Andrea Kuhls. „Patchwork-Decken stecken voller Wertschätzung. Es rührt Menschen in Not, wenn sie merken: `Da hat sich jemand Mühe gemacht für uns.´“

 

„Wenn ich nähe, denke ich nicht an Krieg.“

 

Für die Frauen in Andrea Kuhls Gruppe ist das Nähen fast wie Therapie. Wenn sie nähe, denke sie nicht an Krieg, habe eine Frau ihr zum Beispiel erzählt. Außerdem entdecken und entfalten die Frauen ihre Fähigkeiten, lernen in der Gemeinschaft die deutsche Sprache und können denen etwas Gutes tun, die noch drinstecken in Krieg, Verfolgung und Krise.

 

Auch Unerfahrene sind willkommen

 

Zum Workshop am Samstag ist jeder herzlich eingeladen. Es wird erklärt, gezeigt und gearbeitet: Die Decken müssen gelegt werden – wie soll sie aussehen, unsere Patchwork-Decke? Dann werden die einzelnen Quadrate sortiert und Stück für Stück zusammengenäht. So entsteht der typische Patchwork-Look. Für die Rückseite genügt ein großes Stück Stoff. Erst zum Schluss näht man Vorder- und Rückseite zusammen, dazwischen gefüllt mit weichem Vlies. Gern können Stoffreste mitgebracht werden, bitte nur Baumwolle (auch Bettwäsche). Andrea Kuhls freut sich auf Samstag, ihr Traum wäre eine weitere Nähgruppe in Celle – vielleicht sogar in den Räumen des TextilAteliers.

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