Das Gartenhaus des Rheinmetall-Chefs brannte Montagmorgen, vier Stunden später tauchte ein Bekennerschreiben im Netz aus. So laufen bisher die Ermittlungen und das sagt der Konzern zum mutmaßlichen Brandanschlag.
HERMANNSBURG. Wurde das Gartenhaus vom Rheinmetall-Chef am Montagmorgen absichtlich angezündet? Davon ist laut der Polizei auszugehen. "Wir ermitteln gegen Unbekannt, gehen aber von einer links motivierten Straftat aus", sagte Sven Weichselfelder von der Polizei Celle.
Glaubt man einem nur vier Stunden nach der Tat aufgetauchten Bekennerschreiben auf der Plattform Indymedia, so wurde der Brandsatz absichtlich am Gebäude deponiert. Wer genau diesen Eintrag geschrieben hat, könne man nicht zurückverfolgen. Die Plattform aus der linken Szene speichere zum Beispiel keine IP-Adressen, heißt es dazu von der Polizei Celle.
Linksextreme fordern Freilassung von Klette
In dem Schreiben beschuldigen Linksextreme den Konzern, von der aktuellen Politik zu profitieren und fordern anscheinend die Freilassung von Daniela Klette, einer ehemaligen RAF-Terroristin. Der Rüstungskonzern Rheinmetall positioniert sich nun klar gegen die Position der mutmaßlichen Brandstifter.
"Rheinmetall leistet mit seiner Arbeit wertvolle Beiträge für den Schutz unseres Gemeinwesens gegen äußere Bedrohungen. Auch der Ukraine ist Rheinmetall in ihrem Überlebenskampf ein wichtiger Partner", sagt Oliver Hoffmann, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Rheinmetall.
"Bei politischen Meinungsverschiedenheiten diesbezüglich plädieren wir für eine sachliche Debatte."
Der Konzern danke der Feuerwehr für das zügige Eingreifen, "so dass sich der Sachschaden in Grenzen hält". Zu näheren Details dürfe man sich aus ermittlungstechnischen Gründen nicht äußern und warte nun die Ermittlungen zur Brandursache und möglichen Brandstiftung ab. "Bei politischen Meinungsverschiedenheiten diesbezüglich plädieren wir für eine sachliche Debatte. Etwaige kriminelle Aktionen kommentieren wir grundsätzlich nicht, sie sind ein Fall für die Staatsanwaltschaft", so Oliver Hoffmann.
Bundestagsabgeordneter Mende verurteilt Tat
Anders als der Rüstungskonzern Rheinmetall schlägt der Jurist und Celler SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk Ulrich Mende härtere Töne an. „Ich verurteile den Terroranschlag auf das Gartenhaus des Vorstandsvorsitzenden der Rheinmetall AG, Armin Papperger, in Hermannsburg ausdrücklich. Selbst wenn man unterschiedlicher Auffassung ist, gehören Gewalt und Terror nicht zur demokratischen Auseinandersetzung“, so Mende, der stellvertretendes Mitglied im Verteidigungsausschuss ist. Die von Rheinmetall produzierten Waffen würden auch die Bundesrepublik Deutschland schützen. „Dieser Umgang kann nicht geduldet werden. Ich fordere schnellstmögliche Aufklärung.“