CELLE. Seit einigen Wochen kehren sie wieder zu uns zurück. Einzelne Tiere aber auch große Trupps von mehreren hundert oder sogar tausend Kranichen konnten hier in der Region zuletzt beobachtet werden, berichtet Andrea Pohlen, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland. Es sind die Kraniche, die zur Brut aus dem Süden zu uns zurückkehren. Eine echte Erfolgsgeschichte, die der Naturschutz hier in den letzten Jahrzehnten geschrieben hat, so der NABU. Denn noch in der 1980er Jahren waren nur sehr vereinzelte Brutvögel in der Region zu finden und wurden streng geschützt.
„Bei vielen Menschen ist dieser Vogel trotz seiner Größe und seiner nun großen Population nicht besonders bekannt“, berichtet Pohlen. Bei Sichtungen der Tiere in der Luft oder an Gewässern tippen Menschen häufig auf Gänsen oder Reiher. Im Flug kann der große Vogel tatsächlich leicht mit einer Gans verwechselt werden. Achtet man jedoch auf die Beine, so sieht man, dass die des Kranichs weit länger sind, als die von Gänsen und die Schwanzfedern weit überragen. Am Boden ist der überwiegend grau-schwarze Vogel mit weißer Kopfzeichnung durch seine buschigen Schmuckfedern gut zu erkennen.
Um sein Überwinterungsgebiet im Südwesten der Iberischen Halbinsel langfristig zu sicher hat der NABU die KORK-Kampagne ins Leben gerufen. Im Rahmen der Kampagne wird der Naturstoff Kork, der überwiegend in Spanien und Portugal aus der Korkeiche gewonnen wird, in gemeinnützigen Werkstätten zu einem naturfreundlichen Dämmgranulat für den Hausbau recycelt. Das Geld aus dem Erlös fließt in örtliche Kranichschutzprojekte. Das Sammeln von Flaschenkorken lohnt sich also in vielerlei Hinsicht!
Die NABU-Geschäftsstelle in der Schuhstraße in Celle ist eine zentrale Sammelstelle für Korken. „Allein hier haben wir gemeinsam mit den umliegenden NABU-Gruppen und Sammelstellen in diesem Jahr fast schon einen Kubikmeter Korken gesammelt und an die Zentralstelle verschickt.“ freut sich Pohlen.
Jährlich fallen in Deutschland etwa 1,2 Milliarden Flaschenkorken an. Der Großteil davon landet in der Tonne. Dabei könnte daraus 32.000 Kubikmeter ökologisch wertvolles Dämmmaterial für den Hausbau entstehen. Nur ein Zehntel des Flaschenkorks wird aktuell in den Stoffkreislauf zurückgeführt. „Hier ist noch viel Luft nach oben“, findet der NABU und fordert dazu auf Flaschenkorken nicht einfach achtlos in den Müll zu werfen, sondern zu sammeln und abzugeben.
Mehr als 1200 Sammelstellen gibt es in fast allen deutschen Bundesländern. Wer Naturkorken gesammelt hat und sie abgeben möchte, kann dies in den untenstehenden Sammelstellen des NABU tun. Öffnungszeiten bitte bei den einzelnen Stellen erfragen. Weitere Sammelstellen sind auf www.hamburg.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/korkampagne zu finden. Institutionen können sich dort auch selbst als Sammelstelle eintragen lassen und die Kampagne unterstützen.