LACHENDORF. Wer von „Fahrzeug-Einweihung“ sprach, stapelte tief - was sich da am Freitagabend am Rande Lachendorfs in Richtung Ahnsbeck tat, war ein Fest, das die Vorzüge freiwilliger Orts-Feuerwehren einmal mehr zum Ausdruck brachte. Und ganz nebenbei Besucher ohne die leiseste Ahnung und Vorkenntnisse auf dem Gebiet des Feuerwehrwesens einem Schnellkurs unterzog. Es gab Erstaunliches zu lernen, wie beispielsweise die Existenz von Feuerwehrmusikerinnen-Anwärterinnen, Oberfeuerwehr- und Hauptfeuerwehrmusikern sowie Überraschungsbeförderungen. Und der Begriff Ringtausch ist keineswegs aus einem aktuellen traurigen Anlass entstanden. Nein, auch Wehren bedienen sich dieses Mittels, um ihren Fuhrpark zu optimieren.
So geschehen bei der Ortsfeuerwehr Lachendorf, die den Zugang zwei neuer Mannschaftstransportwagen (MTW) und eines Löschgruppenfahrzeuges zu vermelden hat. Ein Grund zum Feiern für sich genommen, doch es kam ein Umstand hinzu, der in jüngster Zeit das Miteinander ausgebremst hat, nun zumindest vorläufig außer Kraft gesetzt ist und daher alles nachgeholt werden konnte, was während der vergangenen Monate Corona-bedingt auf Eis gelegt war. „Unsere Einsatzbereitschaft war nie gefährdet“, sagte der Vorsitzende Michael van der Ahe in seiner Ansprache. Aber es konnten keine Ehrungen, Beförderungen, Neuernennungen und Verabschiedungen in die Altersabteilungen, also den passiven Dienst, vorgenommen werden. All das wurde nachgeholt. Die kurzen Texte der Urkunden würdigten die Arbeit der ehrenamtlichen Retter, die teilweise über Jahrzehnte ihrer Wehr treu bleiben. Es galt 50-jährige Mitgliedschaften ebenso zu ehren wie die ersten bestandenen Leistungsprüfungen der Nachwuchs-Kameraden zu verkünden, und zwar vor einem großen Publikum, darunter Vertretern des Landkreises und der Samtgemeinde. Benachbarte Feuerwehren waren präsent, und an der langen Tafel mischte sich das Grau-Grün der Schützen unter die blauen Uniformen der löschenden Zunft. Besonders herzlich begrüßte Michael van der Ahe die Diakonin der Arche Noah Martina Ehlers, die ein Grußwort sprach, und die für den Bereich Katastrophenschutz und Feuerwehr-Angelegenheiten zuständige Sachbearbeiterin der Samtgemeinde Serina MacDonald.
Der Musikzug unter der Leitung von Markus Thiele sorgte für die musikalische Untermalung, und Gemeindebrandmeister Michael Haming stand van der Ahe zur Seite, als es darum ging, den Dank des Landes Niedersachsen im Namen des Innenministers Boris Pistorius auszusprechen und den Ringtausch zu erläutern. Eine Besonderheit wurde zu Tage befördert im Zuge der Vorstellung der neuen Fahrzeuge. „Wir benötigen zwei Mannschaftstransportwagen, denn wir verfügen über einen der größten Musikzüge im ganzen Landkreis Celle“, erläuterte van der Ahe. Auch die Jugendfeuerwehr ist mit 20 Kindern und Jugendlichen gut aufgestellt. Und alle müssen zu den zu absolvierenden Veranstaltungen transportiert werden. Und dieses geschieht mittels der neuen MTW.
Sie wurden eingeweiht im Rahmen eines Festes, das gekennzeichnet war von Geselligkeit, einem kameradschaftlichen Miteinander und einem gemeinsamen Leitmotiv. Es findet seinen Ausdruck in dem von der Diakonin Martina Ehlers in ihrer Rede zitierten Wahlspruch: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“