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Susanne Zaulick

Otte: "Bahn missachtet Planungsauftrag"


Henning Otte, MdB; Tobias Schütte (Sprecher der Bürgerinitiativen); Joachim Partzsch; Dr. Peter Dörsam (beide Sprecher Projektbeirat Alpha-E). Foto: Annika Liedke
Henning Otte, MdB; Tobias Schütte (Sprecher der Bürgerinitiativen); Joachim Partzsch; Dr. Peter Dörsam (beide Sprecher Projektbeirat Alpha-E). Foto: Annika Liedke

CELLE. Auf Einladung des heimischen Bundestagsabgeordneten Henning Otte (CDU) kam es zu einem Gespräch über das Schienenausbauprojekt Hamburg-Hannover im Rahmen des sogenannten „Alpha-E“. Beteiligt waren die beiden Sprecher des Projektbeirats Dr. Peter Dörsam und Joachim Partzsch sowie der Sprecher der Bürgerinitiativen Tobias Schütte. Über die Inhalte des Treffens informiert Henning Otte: Im Kern ging es um den Bestandsausbau, der sich aus dem Abschlussdokument des Dialogforums Schiene Nord ergibt und im Bundesverkehrswegeplan 2030 festgeschrieben wurde. Ebenfalls besteht ein einstimmiger Landtagsbeschluss aus Hannover. Inzwischen weicht die Deutsche Bahn jedoch von dem Auftrag ab, trotz der wegweisenden Bürgerbeteiligung in der Vergangenheit, indem sie die Ortsdurchfahrungen von Lüneburg bis Uelzen nicht mehr beplant, sondern den Fokus auf eine Hochgeschwindigkeits-Neubaustrecke an der A 7 lenkt. Vorwand sind hierfür gewisse Zeitersparnisse im Rahmen des Deutschlandtaktes.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass man dies der Bahn so nicht durchgehen lassen dürfe. Selbst die errechnete Zeitersparnis mit einer Hochgeschwindigkeitsstrecke laufe in der Praxis wegen der Nadelöhre des Hauptbahnhofs Hannover und im ganzen Stadtgebiet von Hamburg ins Leere. Zudem zeige die Erfahrung, dass eine Neubaustrecke Jahrzehnte bis zur Baufreigabe benötige. Anders als beim Ausbau gebe es erst bei kompletter Fertigstellung einen Nutzen.

„Ich sehe in den Planungen der Deutschen Bahn eine Missachtung des Planungsauftrages. Zugleich stellen sie ein fatales Signal für eine Bürgerbeteiligung bei künftigen Großprojekten dar. Die Bürger haben Zeit, Energie und mit einem eigenen Gutachten Geld aufgewandt, um sich konstruktiv einzubringen. Wenn das von der Deutschen Bahn nur noch als Alibi-Veranstaltung angesehen wird, ist das Vertrauen nachhaltig zerstört“, so Henning Otte. Man wolle die neuerliche Zerschneidung der Heimat ohne einen Nutzen der Anwohnerinnen und Anwohner nicht hinnehmen. „Wir wollen einen Anspruch auf bestmöglichen Lärmschutz an der Bestandsstrecke. Dieser ist nur mit einem Ausbau dort zu bekommen. Für uns ist auch entscheidend, dass die Städte Lüneburg, Uelzen und Celle weiterhin an den schnellen Fernverkehr angeschlossen bleiben und nicht zur Reststrecke für Güter- und Personennahverkehr mit bestenfalls gelegentlichem Fernverkehr und ohne aktuellen Lärmschutz werden“, so Peter Dörsam.


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