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Pflanzaktion von Unterlüßer Pfadfindern


Fotos: Niedersächsische Landesforsten / Sierk

UNTERLÜSS. Ausgerüstet mit Spaten und einer Menge Motivation begannen am Samstagmorgen, den 02. April, 23 Pfadfinder aus Unterlüß mit der Pflanzung von Weißtannen in der zu den Niedersächsischen Landesforsten gehörenden Revierförsterei Kempelhorn. Ziel war die Einbringung einer weiteren Mischbaumart in den dort vorhanden Buchen- Kiefern-Fichtenbestand. Auf einer Teilfläche von 0,7 Hektar Größe sollen 1000 Weißtannen gepflanzt werden.


Die Aktion fand auf Initiative von Hartmut Günther, Pastor der Friedenskirche Unterlüß und von Jan Denecke, Forstwirt im Forstamt Unterlüß statt. Die beiden Akteure sind die Gründungsväter der seit 2021 bestehenden etwa 60-köpfigen Pfadfindergruppe Unterlüß. Angeleitet wurde die Pflanzaktion durch Gerd Jantzen, Leiter der Revierförsterei Kempelhorn und durch Jan Denecke.


Auf der umzäunten Pflanzfläche haben die beiden Forstleute die Pflanzplätze für die zu setzenden Tannen markiert. So konnten sich die aus jeweils zwei bis drei Personen bestehenden Pflanztrupps voll auf die Pflanzung konzentrieren. Die Kinder und Jugendlichen ließen sich selbst durch die schwierigen Spatenstiche, durch Wurzeln und am Boden liegendes Reisig nicht aufhalten. Gerd Jantzen freut sich über die Unterstützung durch die Pfadfinder und bedankt sich im Anschluss an die Aktion mit einem zünftigen Bratwurstessen an Ort und Stelle.


"Erstaunlich, wie schnell und gut ihr gepflanzt habt. Mit eurer Hilfe haben wir am heutigen Samstagvormittag bereits 370 der geplanten 1000 Weißtannen fachgerecht in den Boden bekommen. Ihr habt einen wichtigen Beitrag für die Baumartenvielfalt im Wald vor Ort geleistet", so der Forstwirt.

Um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, pflanzt das Forstamt Unterlüß eigenen Angaben zufolge grundsätzlich nur standortgerechte Baumarten. Das heißt, dass die Weißtannen, wie in diesem Fall, zu den Wasser- und Nährstoffverhältnissen des Bodens passen müssen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei stets darauf, wie sich die Standortverhältnisse in Folge des Klimawandels ändern könnten. "Das bedeutet, dass es im Sommer trockener wird, es mehr stürmt und geschwächte Bäume anfälliger für Krankheiten und Schädlinge werden. Ziel ist es, unsere Wälder möglichst klimaresistent aufzustellen", erklärt Jantzen.


Die Weißtanne gilt vielerorts als Königin der Nadelhölzer. Sie ist eine in Deutschland heimische Nadelbaumart. Allerdings ist sie in den Wäldern der Norddeutschen Tiefebene eher selten vertreten. Dabei ist sie laut den Niedersächsischen Landesforsten die ideale Baumart für Mischwälder und mehrstufig aufgebaute Wälder: Durch das tiefgreifende Wurzelsystem ist sie relativ sturmsicher, darüber hinaus werden von ihr einerseits schwere und vernässte Waldböden aufgeschlossen, anderseits verbessert sie die Wasserspeicherung der Böden; somit sei sie ein echter ökologischer Stabilisator der Wälder. Zahlreiche Tierarten finden in, an und um sie herum ihren Lebensraum. Als schattenertragende Baumart mische sie sich gut mit anderen Baumarten wie Buche, Bergahorn oder Douglasie und bilde schöne, stabile Mischbestände.


Pastor Hartmut Günther freut sich: "Es ist für die Kinder und Jugendlichen wichtig, eine sinnvolle Aufgabe zu haben und Dankbarkeit zu erfahren. Die Teilnehmer durften bei der Pflanzaktion erfahren, wie wertvoll es ist, sich für andere Menschen, nachfolgende Generationen und für die Umwelt einzusetzen und wieviel sie im guten Miteinander erreichen können. Die Möglichkeit, etwas Zukunftweisendes zu tun, ist für die meisten Kinder und Jugendlichen eher abstrakt, das wird aber hier im Wald greifbar".


Zum Hintergrund teilen die Niedersächsischen Landesforsten mit: Das Niedersächsische Forstamt Unterlüß bewirtschaftet rund 18.500 Hektar Landeswald; verteilt auf acht Revierförstereien. Die Waldflächen liegen in den Landkreisen Celle, Gifhorn und Uelzen. Die Wälder setzen sich zu etwa Dreiviertel aus Nadel- oder Nadelmischwäldern zusammen; den weitaus größten Anteil bildet die heidetypische Kiefer, deren älteste Bestände noch aus den Heideaufforstungen des 19. Jahrhunderts stammen. Nach dem Orkan von 1972 und den Waldbränden 1975/76 begann eine Phase des Waldumbaus zu mehr Laub- und Laubmischwäldern, die zusammen mit älteren Eichen- und Buchenbeständen auf alten Waldstandorten heute einen nennenswerten Anteil einnehmen. Auf den Moorflächen oder entlang der Gewässer wachsen Erlen und Birken, so dass das Forstamt eine große Vielfalt an unterschiedlichen Wäldern bewirtschaftet.

In dieser Pflanzsaison wurden und werden in den Wäldern des Forstamtes Unterlüß insgesamt fast 400.000 junge Bäume gepflanzt. Ein Drittel Nadelbäume wie Douglasien, Weißtannen und Lärchen. Aber: Um den Waldumbau zu mehr Laub- und Laubmischwäldern voranzutreiben, werden zwei Drittel Laubbäume, überwiegend Rotbuchen und Traubeneichen, gepflanzt.


In Niedersachsen läuft derzeit eine breit angelegte Informationskampagne unter dem Motto "Forst-Aid - Erste Hilfe für den Wald". Bis Ende des Jahres erfolgen eine landesweite Plakatierung sowie zahlreiche Veranstaltungen und Mitmach-Angebote rund um das Thema Wald. Informationen und Termine stehen auf der neuen Internetseite über www.forst-aid.de


Stürme, Dürre und Borkenkäfer haben die grüne Lunge in den letzten Jahren stark verändert. Die Gesellschaft steht vor der enormen Herausforderung, den Wald und die Vielfalt seiner wichtigen Leistungen zu erhalten oder wiederherzustellen. Der Wald in Niedersachsen wird nicht sich selbst überlassen. Dafür sorgt eine aktive und zukunftsgerichtete Waldbewirtschaftung durch Forstleute und Waldbesitzer. Mit der Kampagne wird der Fokus auf Niedersachsens Forstakteure gelenkt, die sich Tag für Tag um die Wälder kümmern - auf Menschen, die mit und vom Wald leben. Deshalb sind auch die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) und die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) von Beginn bei der Kampagne mit dabei und stützen wie viele andere Akteure das gemeinsame Ziel.




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