UNTERLÜSS. Seit Anfang des Jahres 2022 gibt es die "europäische Bewegung für ökologische Gestaltung und Pflege von Privatgärten und öffentlichen Grünräumen" auch in Niedersachsen.
„Natur im Garten Niedersachsen“ liegt in der Trägerschaft des Projektverbundes Gartenhorizonte e.V. und ist eine vom Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium geförderte Initiative, die die Ökologisierung von Gärten und Grünräumen vorantreiben möchte. Frank Nause aus Unterlüß ließ als erster im Landkreis seinen Garten entsprechend zertifizieren.
Er leiste damit aus Sicht der Bewegung einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz, da er auf chemische Pflanzenschutz- und Düngemittel sowie auf Torf verzichtet. Diesen drei „Natur im Garten“ Kriterien bilden die Grundlage für eine Gartenzertifizierung und müssen in Gänze erfüllt werden, wenn die Emaile-Plakette den eigenen Gartenzaun schmücken soll. Auch ein Kompost, die Regenwassernutzung und eine umweltfreundliche Materialauswahl für Zäune, Wege, Terrassen u. ä. würden von der Initiative bewertet und fließen in die Zertifizierung des Gartens ein.
"Doch die Berücksichtigung der Kriterien lohnt sich, denn Klimaschutz beginnt im Kleinen und ist letztendlich ein Engagement für alle", ist der Verein überzeugt.l
Nauses Garten besteche in seiner Größe von 1500 Quadratmeter durch seinen Beitrag zur Artenvielfalt, die durch die vorhanden heimischen ökologischen Gehölze und Blumen gewährleistet wird. Daher kann man mit Fug und Recht behauptet werden, dass es sich um einen richtigen Naturgarten handelt. Neben den drei Bedingungen seien Naturelement wie Totholzhaufen, Benjeshecken, Sandarium, Feuchtbiotop und ein wildes Eck wichtig für ein erfolgreiches Bestehen. Ein durchgängiges Trachtenband sei ebenso wichtig in einem Naturgarten und sei hier durch Frühblüher wie Schneeglöckchen, Winterlinge, Salweide, Kornelkirsche und Krokusse gegeben. Danach folgen weitere heimische Blühgehölze von Wolliger Schneeball, Eberesche, Eibe, Felsenbirne, Gemeine Pimpernuss, Pfaffenhütchen, Weißdorn, Faulbaum und Liguster. "Am Jahresende sorgt dann die Fette Henne und Altersefeu für das letzte Pollenangebot. Im Winter folgen Hagebutten der Hundsrose noch für natürliche Nahrung für Vögel. Der Stieglitz erfreut sich dann an den noch vorhandenen Samen an Beispielweise der Nachtkerze. Igel können in vorhanden Totholzhaufen oder Laubhaufen ihren Winterschlaf verbringen", berichtet der Unterlüßer.
„Naturnahe Gärten sind Heilkünstler, weil sich die Ausgeglichenheit und Harmonie, die in solchen Gärten herrscht, auf den Menschen überträgt“, sagt Jutta Leiße von der „Natur im Garten“ Geschäftsstelle in Lauenförde-Meinbrexen. Genau das sei im Garten in der Südheide der Fall. Die „Natur im Garten“ Kriterien wurden hier erfüllt und die Plakette konnte entsprechend übergeben werden.
„Natur im Garten“ sei eine in Niederösterreich entstandene Bewegung, die mittlerweile auch in anderen Ländern Europas Verbreitung findet. Über 18.000 Gärten seien bereits in Europa zertifiziert. Weitere Infos unter gartenhorizonte.de.