WIENHAUSEN Schon vor der aktuellen Energiekrise haben sich Menschen aus der Samtgemeinde Wathlingen zusammen gefunden, um die nachhaltige Energieerzeugung ehrenamtlich zu unterstützen. Durch die Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft soll die regionale Energieerzeugung gestärkt werden. Verstärkt wurde die Gruppe jetzt durch engagierte Bürger aus der Samtgemeinde Flotwedel.
"Die in der LEADER-Region Aller - Fuhse - Aue erprobte Zusammenarbeit der beiden Samtgemeinden soll auch beim Projekt Energiegenossenschaft fortgesetzt werden," erklärt Friedhelm Torney, Sprecher der BI Flotwedel.
"Der Aufwand für die Gründung ist erheblich, da kommt die Unterstützung aus der Samtgemeinde Flotwedel sehr gelegen", bestätigt Wilhelm Schönewald, der sich in der Gründungsgruppe um den Kontakt zum Genossenschaftsverband kümmert. In der Gründungsgruppe würden die geplanten Projekte konkretisiert, Angebote eingeholt und die Wirtschaftlichkeit geprüft.
"Ein weiterer wichtiger Schritt war jetzt ein Treffen mit den Verwaltungsspitzen der Samtgemeinden Flotwedel und Wathlingen sowie Jörn Schepelmann als Bürgermeister der Gemeinde Eicklingen.
Eine Gruppe um Dr. Tomas Binnewies stellte den interessierten Teilnehmenden die Ziele der Energiegenossenschaft vor. Neben der kurzfristigen Realisierung von Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung, sowohl auf Dachflächen als auch auf geeigneten Freiflächen, soll die nachhaltige Wärmeversorgung ein weiterer Schwerpunkt werden. Mittelfristig will die Genossenschaft den lokalen Stromhandel ermöglichen und damit Produzenten wie Verbrauchern einen Vorteil bieten. Nachhaltiger Strom aus der Nachbarschaft entlastet nicht nur die Stromnetze, sondern kann auch günstiger bereit gestellt werden", so die Genossenschaft.
Langfristiges Ziel sei, durch eine Vernetzung verschiedener lokaler Energieerzeuger und unter Einbindung von Speichermöglichkeiten wie Batterien oder Wasserstoff, eine weitgehend autarke Energieversorgung für die Region bereit zu stellen.
Samtgemeindebürgermeister Frank Böse begrüßte nach Angaben der Organisatoren das Interesse der Gründungsgruppe, mit den Kommunen bei der Realisierung nachhaltiger Energieprojekt zu kooperieren. "In diesen schwierigen Zeiten ist es gut, wenn sich kompetente Menschen für das Gemeinwohl engagieren und den Klimaschutz unterstützen", ist Samtgemeindebürgermeisterin Claudia Sommer überzeugt.
Als Vertreterin der LEADER-Region hatte Gudrun Viehweg am ersten Austauschgespräch teilgenommen. "Die LEADER-Region Aller - Fuhse - Aue will in der nächsten Förderperiode gerade auch die regenerative Energieerzeugung stärken, hier ist eine Bürgerenergiegenossenschaft ein guter Partner" war ihr Fazit.
Der nächste Schritt ist jetzt aber zunächst die Gründungsversammlung, an die sich die Werbung neuer Mitglieder zur Finanzierung der ersten Projekte anschließt. "Ich bin optimistisch, dass wir noch im September den Gründungsantrag der Bürgerenergie Aller - Fuhse - Aue beim Genossenschaftsverband einreichen können"", so Wilhelm Schönewald. Danach könnten dann konkrete Gespräche mit den Kommunen über die Nutzung von öffentlichen Dächern und Freiflächen starten.
"Ein wesentlicher Vorteil der Realisierung solcher Projekte durch eine Genossenschaft, ist der für die Kommunen reduzierte Planungsaufwand und natürlich die durch engagierte Bürgerinnen und Bürger erfolgende Finanzierung" erläutert Wilfried Schumacher, der als Ratsmitglied in Nienhagen und der Samtgemeinde Wathlingen die Genossenschaftsgründung unterstützt.