CELLE. Schlossplatz und Neue Straße – dort entstehen künftig Anlaufstationen für alle, die in der Innenstadt ein „dringendes Bedürfnis“ verspüren. Das teilt die Stadt Celle heute mit, nachdem das Thema jahrelang immer wieder Politik, Verwaltung und vor allem die Seniorenverbände beschäftigt hat. (CELLEHEUTE berichtete). An den beiden Standorten will die Stadtverwaltung bis Jahresende zwei neue, moderne und barrierefreie öffentliche Toilettenanlagen einrichten. "Damit können Cellerinnen und Celler sowie Gäste der Stadt künftig insgesamt zehn Standorte aufsuchen", so die Stadt, die auch daran erinnert, dass bis dato Toiletten bereits auf dem Schützenplatz, am Kunstmuseum, im Badeland, im Alten und Neuen Rathaus sowie in den drei Parkhäusern zur Verfügung standen.
Zum Standort "Kleine Union" teilt die Verwaltung mit, man sei sich mit der Eigentümerin, Celler Straßenbahn GmbH, jetzt einig geworden, nachdem Pläne für diverse gastronomische Einrichtungen u.a. durch Verwaltung und Politik verhindert wurden. Entsprechend miete die Stadt deren Gebäude am Schlossplatz 1A, welches zwischenzeitlich unter anderem als Aufenthaltsraum für das Personal des Busunternehmens diente. Spätestens zum Weihnachtsgeschäft sollen hier bis zu sechs Toiletten – eine behindertengerecht sowie zusätzliche Urinale – zur Verfügung stehen. Auf den Außenanlagen soll zudem Platz für Fahrradgaragen geschaffen werden.
Und auch in der Neuen Straße 2 tut sich etwas, heißt es aus dem Neuen Rathaus. Unlängst unter anderem wegen mangelnder Barrierefreiheit aufgegeben, erwacht die Toilettenanlage alsbald aus dem Dornröschenschlaf. Dazu plant die Verwaltung eine Umnutzung des Gebäudes. Die sanitären Anlagen wandern vom Keller ins Erdgeschoss. Es entstehe ein Raum nach dem Konzept der sogenannten „Toilette für alle“, das heißt für Menschen mit schweren oder mehrfachen Behinderungen sowie drei Unisex-Kabinen - eine davon mit Urinal. Baubeginn ist für den Sommer geplant, so dass voraussichtlich im Dezember eröffnet werden könne.
„Damit sind wir in Celle künftig noch besser und zudem modern aufgestellt“, sagt Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge. Er weiß, dass die Residenzstadt sich ohnehin mit der Anzahl ihrer öffentlichen Sanitäranlagen im Vergleich zu ähnlich großen selbstständigen Städten in Niedersachsen nicht verstecken muss. Dort bewegen sich die Kapazitäten zwischen drei bis fünf öffentlichen Einrichtungen. „Gleichwohl wollten wir dem immer wieder an uns adressierten Bedürfnissen noch weiter gerecht werden. Von daher haben unsere Teams aus Hochbau und Städtebauförderung eifrig geplant und ich bin mir sicher, dass sich die Ergebnisse werden sehen lassen können.“