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Schluss mit Elterntaxis: Gemeinde Hambühren führt Hol- und Bringzonen ein

Bürgermeister Carsten Kranz weiht mit der Grundschule Oldau die neue Hol- und Bringzone ein. (Fotos: Audrey-Lynn Struck)
Bürgermeister Carsten Kranz weiht mit der Grundschule Oldau die neue Hol- und Bringzone ein. (Fotos: Audrey-Lynn Struck)

HAMBÜHREN. Sie sind Ursache für Verkehrschaos, Stau und im schlimmsten Fall Unfälle: Elterntaxis. "Eltern stellen sich stumpf vor die Schule, ohne an die Konsequenzen für andere zu denken. Oft werden Kinder an der Straßenseite herausgelassen", beobachtet auch Verkehrssicherheitsberaterin Anja Heins. An den Grundschulen Hambühren und Oldau sollen solche Szenen nun bald der Vergangenheit angehören. Die Gemeinde hat extra Hol- und Bringzonen (HuB) eingerichtet, wo Eltern künftig parken sollen.


52 Gefahrenstellen in der Gemeinde


Die Zonen sind ein entscheidender Teil des Mobilitätskonzeptes, wie Bürgermeister Carsten Kranz erklärt. Seit drei Jahren arbeitet die Gemeinde eng mit den Bürgern, dem Gemeinderat, der Polizei und vor allem dem Büro für Forschung, Entwicklung und Evaluation (BUEFFEE) in Wuppertal zusammen, ließ an den Schulen Fragebögen zur Verkehrssituation ausfüllen und identifizierte 52 Gefahrenstellen in der Gemeinde. Fehlende Zebrastreifen, unübersichtliche Straßensituation oder schlechte Beleuchtung: All das können Gründe für Eltern sein, ihr Kind lieber mit dem Auto anstatt mit dem Fahrrad fahren zu lassen.



"Fast 80 Prozent aller Probleme sind in Kombination mit Querungsanlagen", weiß Jens Leven von BUEFFEE aus seiner Zusammenarbeit mit mehreren Hundert Kommunen. Bei schlechtem Wetter werde jedes zweite Kind an der Grundschule Hambühren mit dem Auto gefahren, so ein Ergebnis einer BUEFFEE-Umfrage, an der mehr als die Hälfte der Eltern teilnahmen. "Und das alles passiert innerhalb von 20 Minuten. Das ist ja irre. Wenn auf das Auto nicht verzichtet werden kann, ist es wichtig, dass sich das verteilt", so der Planer.


"Fast 80 Prozent aller Probleme sind in Kombination mit Querungsanlagen."

Rings um die Manfred-Holz-Grundschule in Hambühren gibt es nun fünf HuB (an der Straße Brigitta, am Wildpfad und dreimal an der Allensteiner Straße), in Oldau wurden vier Zonen eingerichtet (Buchenweg, Eidechsenweg, Ruthenbruchweg und Humboldtstraße). "Wir rechnen den Platz aus, den wir für die zu erwartende Verkehrsmenge benötigen und fragen dann in der Umfrage ab, aus welcher Richtung die Eltern kommen", erklärt Jens Leven. So ergibt sich dann die Position der HuB.


Jens Leven erklärt der Grundschule Oldau, warum Hol- und Bringzonen so wichtig sind.
Jens Leven erklärt der Grundschule Oldau, warum Hol- und Bringzonen so wichtig sind.

Am Dienstag gingen die Grundschulklassen in Hambühren jede Station einmal ab, bekamen den Schulweg erklärt und einen selbstgestalteten Flyer für die Eltern mit. "Uns war es zu wenig, nur Schilder aufzustellen. Es ist wichtig, dass das pädagogische Konzept auch umgesetzt wird", sagt Carsten Kranz. Auch in der Grundschule Oldau wurden die Zonen feierlich eröffnet, die ganze Schule mit rund 260 Kindern versammelte sich vor einer HuB und sagen das Oldau-Lied. "Wir zählen auf euch, dass ihr euch zum Beispiel mit Freunden an den Hol- und Bringzonen verabredet. Es liegt an euch, ob das Ganze funktioniert", appellierte Carsten Kranz an die Schüler.


Vertreter vom Ordnungsamt kontrolliert


Doch einige Anwohner sind noch skeptisch. "Die Bringzonen sind bestimmt schon einen Monat da und ich habe hier noch niemanden halten gesehen", sagt ein Hambührener. Das dürfte sich nun hoffentlich ändern, nachdem die Schüler die HuB gezeigt bekommen haben. Und wenn nicht? Bürgermeister Carsten Kranz hat dafür schon eine Lösung: ein "Hilfssheriff". Ein offizieller Vertreter des Ordnungsamtes, der dann auch Knöllchen verteilen soll. Heute habe man einen Meilenstein in Betrieb genommen, doch noch seien nicht alle Gefahrenstellen in der Gemeinde Hambühren behoben worden. "Dieser Prozess wird dauern, aber wir haben einen Fahrplan, in welche Richtung es gehen soll."




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