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Peter Fehlhaber

"Sehr geehrter Herr Döring" - OB Nigge fordert Korrektur der "Podium-Ausgrenzung"


Foto: Peter Müller


CELLE. Nach der durch uns hinterfragten Entscheidung von Schlosstheater-Intendant Andreas Döring, zur Podiumsdiskussion eine Auswahl abseits demokratischer Gepflogenheiten zu treffen, positionierte er sich auf CELLEHEUTE politisch gegen die AfD. Auf die im Bericht genannten Fragen und Bedenken zum Demokratieverständnis allgemein ging er nicht ein. Beides irritiert offenbar auch Celles Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge. Mit deutlichen Worten wendet er sich in einem persönlichen Schreiben an Döring, das CH vorliegt und erwartet eine Rücknahme der Entscheidung bis heute Mittag.



Wir zitieren unzensiert und unkommentiert:


'Dem Theater Bärendienst erwiesen"

"Sehr geehrter Herr Döring, mit Erstaunen und letztendlich mit Irritation habe ich Ihre Einlassungen zu der geplanten Veranstaltung im Vorfeld der Landtagswahl zur Kenntnis nehmen müssen. Ich persönlich hätte mir als Mitglied des Theatervorstands nicht nur im Vorfeld eine Information gewünscht, sondern diese auch als zwingend geboten erachtet. Ihre Rolle als Intendant eines zu 100% öffentlich geförderten Theaters, ohne dies an dieser Stelle weiter ausführen zu wollen, sehe ich etwas differenzierter als Sie es darstellen. Dazu gerne persönlich mehr. Meiner persönlichen Meinung nach hat die durch Ihre Haltung entfachte Diskussion dem Theater einen Bärendienst erwiesen. Ich würde mir daher wünschen, dass Sie ganz im demokratischen Stil eine offene Diskussion aller Parteien zulassen würden. Auf Grundlage Ihrer persönlichen Meinung einen demokratischen Willensbildungsprozess der Zuschauer zu unterbinden, erachte ich als weder angemessen noch als zielführend. Hinzu kommt, dass sich in den letzten drei Monaten vor der Wahl die Nutzung verschiedener städtischer Räumlichkeiten, Schlossräume eingeschlossen, für parteipolitische Veranstaltungen verbietet. Dies um die Neutralität zu wahren und eine Gleichbehandlung zu gewährleisten. Meiner Einschätzung nach würde eine Berücksichtigung aller Parteien dem Neutralitätsgebot allerdings ausreichend Rechnung tragen, so wie zur Stunde auch bei einer Podiumsdiskussion in der CD Kaserne. Vor diesem, und auch vor dem Hintergrund, dass Sie öffentliche Mittel für diese Diskussion zu nutzen gedenken, bitte ich Sie darum, Ihre Entscheidung zu revidieren und mir bis morgen Mittag eine Rückmeldung zu geben. Mit freundlichen Grüßen Dr. Jörg Nigge


Nach CH-Informationen sei diese bereits zugunsten der AfD gefallen - aus internen Kreisen heißt es, wohl auch wegen der sonst zu erwartenden Einbußen bei Fördergeldern.

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