HANNOVER. #SPD und Bündnis 90 / Die #Grünen fordern mehr Gleichstellung der Geschlechter in den Behörden. Im Landtag diskutiert haben sie aber eher übers "Gendern". Sie fordern die "Sternchen-Sprache" bei allen amtlichen Vorgängen.
Sophie Ramdor (CDU) argumentierte im Landtag, das #Gendersternchen oder jedwede andere Form der geschlechtergerechten Sprache mache die ohnehin schon überlastete Verwaltung noch langsamer. Sprache ändere sich, dies aber nur aus der Gesellschaft heraus. „Nach neuesten Umfragen lehnt mehr als die Hälfte der Bevölkerung das Gendern ab. Zwingen wir jetzt diese Menschen am Arbeitsplatz zu gendern, schaden wir der Gleichstellung und der Akzeptanz dem Thema gegenüber. Rot-Grün verzettelt sich hier mal wieder in ihrer eigenen Ideologie.
Trotz Herausforderungen in der Pflege, der Medizin und beim Fachkräftemangel setzt Rot-Grün Priorität beim Gendern
Eine Benachteiligung familienbedingter Erwerbsunterbrechung können wir nicht entgegenwirken, indem wir starre Quoten in eine bereits oftmals überforderte Verwaltung einbauen oder eine Pflicht zum Gendern, sondern in dem wir die Krippen- und Kindertagesstätten so ausbauen, dass alle Eltern, die möchten, ihre Kinder gut betreut wissen. Wir als Politik müssen zudem dafür sorgen, dass junge Mädchen das Selbstbewusstsein erhalten, für sich einzustehen und berufliche Herausforderungen anzunehmen!
Vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen in der Pflege, in der Medizin und in der Fachkräftegewinnung ist es zudem erstaunlich, dass Rot-Grün nach vier Monaten als erste Initiative dieses Thema im Sozialausschuss auf die Tagesordnung setzt. Jessica Schülke (AfD) warf den Regierungsfraktionen "Ideologie und Staatsdirigismus nach sozialistischer Manier" vor. Eine eindeutige Mehrheit der Deutschen, je nach Studie zwischen 65 und 79 Prozent, lehnt eine gendergerechte Sprache ab, Tendenz steigend. Die SPD teilt dazu mit, unzensiert und unkommentiert:
"Die Gleichstellung der Geschlechter ist eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe unserer Zeit. Noch immer ist es trotz aller Fortschritte nicht gelungen, strukturelle Benachteiligungen von Frauen in allen Lebensbereichen vollständig abzubauen. „Wir wollen die aktuelle gesellschaftliche Stagnation in diesem Bereich beenden und das Gleichstellungsgesetz in Niedersachsen an die heutigen Erfordernisse anpassen, um den Gleichstellungsauftrag des Grundgesetzes zu verwirklichen“, erklärt Dr. Thela Wernstedt, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. „Der öffentliche Dienst muss gerade hier mit gutem Beispiel voran gehen.“
„Dienststellen sollen künftig Gleichstellungsaspekte und Auswirkungen von Verwaltungshandeln und Entscheidungen auf die Geschlechter berücksichtigen. Insbesondere wollen wir auch Führungspositionen in Teilzeit ermöglichen, um Familie und Beruf auch in höheren Funktionen für beide Geschlechter leichter vereinbar zu machen“, erläutert Karin Emken, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. „Zudem sieht der Antrag vor, Beschäftigtengremien künftig paritätisch zu besetzen, um Frauen und Männern eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen.“
„Sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt müssen in Behörden schonungslos verfolgt werden“, so Wernstedt. „Gleichstellungsbeauftragte bekommen künftig mehr Kompetenzen, indem sie ein eigenes Klagerecht erhalten und nicht mehr an fachliche Weisungen gebunden sind. Ihnen soll zudem eine strategische Aufgabe innerhalb der Landesbehörden zukommen.“
Seitens Bündnis 90 / Die Grünen liegt keine offizielle Mitteilung vor.