CELLE.Für seine herausragende Arbeit wurde das Team der Transplantations-
Beauftragten des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) Celle kürzlich mit einem der beiden
AOK-Organspende-Preise 2024 gewürdigt. Im Rahmen der traditionellen Sommertour
durch seinen Wahlkreis hat sich der Celler Bundestagsabgeordnete Dirk-Ulrich Mende nun
direkt vor Ort über diese besondere Leistung und das Thema allgemein informiert.
Dr. Ralph Sander, Leitender Oberarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am
AKH und Teil des Teams der insgesamt 6 Transplantations-Beauftragten des Allgemeinen
Krankenhauses Celle, erläuterte zunächst die komplexen Strukturen und Zusammenhänge
einer Organspende. „Die Arbeit rund um eine Transplantation ist immer eine Team-Leistung
vieler Beteiligter, nicht nur der Transplantations-Beauftragten, sondern insbesondere auch
der Beschäftigten aus der Intensiv-/OP-Pflege sowie dem ärztlichen Dienst der Abteilungen
für Anästhesie und Kardiologie auf der Intensivstation sowie weiterer Fachabteilungen“,
sagte Sander.
Und diese Teamarbeit überzeugt: Bei der Auszeichnung mit dem Organspende-Preis durch
das Netzwerk der Transplantationsbeauftragten Region NORD e.V. wurden das besondere
Engagement und vor allem auch die sehr gute Qualität der Arbeit im AKH Celle
hervorgehoben. Die Jury bestand dabei aus 3 Mitgliedern des Netzwerks und beurteilte etwa
die Strukturen, Prozesse oder Projekte, aber auch Motivation und Teamorientierung der
Transplantations-Teams in den jeweiligen Krankenhäusern.
Bei seinem Besuch dankte Mende den Transplantations-Beauftragten für ihren Einsatz und
erläuterte im Gespräch auch seinen Standpunkt in Sachen Organspende. „Wir haben zu
wenig solch lebensrettender Transplantationen in Deutschland. Deshalb unterstütze ich die
aktuelle Initiative, die sogenannte Widerspruchslösung einzuführen“, sagte er.PRESSEMITTEILUNG
Zum Hintergrund: In Deutschland gilt in Bezug auf eine Organspende derzeit die
sogenannte Entscheidungslösung – vereinfacht gesagt dürfen Organe und Gewebe nur
dann nach dem Tod entnommen werden, wenn die verstorbene Person dem zu Lebzeiten
zugestimmt hat. Die aktuell diskutierte Widerspruchlösung unterscheidet sich davon
maßgeblich: Hat die verstorbene Person einer Organspende zu Lebzeiten nicht
ausdrücklich widersprochen, zum Beispiel in einem Widerspruchsregister, können Organe
zur Transplantation entnommen werden.
„Wir können froh sein, ein solches Krankenhaus im Herzen unserer Region zu haben, das
in ganz unterschiedlichen Bereichen solch hochkomplexe Spitzenmedizin in höchster
Qualität bietet“, sagte Mende, der auch Mitglied des Gesundheitsausschusses des
Deutschen Bundestages und AKH-Aufsichtsratsmitglied ist. „Umso wichtiger, dass wir Celler
uns für unser Krankenhaus einsetzen. Ich mache das in Berlin ganz vehement – darauf
können sich die Menschen in der Region verlassen.“
Der AKH-Vorstandsvorsitzende Dr. Martin Windmann dankte dem
Bundestagsabgeordneten für diesen Einsatz. „Zugang zu bester Medizin und Pflege für alle,
auf Dauer und in allen Lebensphasen – das ist der Leitsatz des AKH Celle. Dafür stehen wir
unter anderem mit einem überregionalen Traumazentrum, einer überregionalen Stroke Unit,
einem Perinatalzentrum Level 1 sowie vielen weiteren medizinischen Bereichen“, so
Windmann abschließend. „Und die Politik muss die richtigen Rahmenbedingungen setzen,
damit diese medizinischen Angebote auch in Zukunft Menschen in eher ländlich geprägten
Regionen zur Verfügung stehen können.“
Text: AKH Celle