CELLE. Fiasko mit Ansage? Ist das Konzept der documenta fifteen gescheitert? Enno Stünkel und Liliane Steinke von der vhs Celle werden am Dienstag, 23. August, um 18 Uhr, im Bomann-Museum diesen Fragen nachgehen. Denn um zu verstehen, warum die documenta fifteen zum Ort eines Antisemitismus-Skandals wurde, sollte man nicht allein auf das mittlerweile abgehängte Großbild "People's Justice" oder auf den Rückzug von Meron Mendel aus den Beratungen sowie den Rücktritt von Geschäftsführerin Sabine Schormann fokussieren, so die Meinung der vhs.
Der Vortrag mit anschließender Diskussion stellt die Kunstschau in den breiteren Kontext des Streits um Erinnerungskultur, Israelboykott und Dekolonialisierung. Enno Stünkel, Programmbereichsleitung für politische Bildung an der vhs Celle, zeichnet nach, wie "Warnungen ignoriert und Feindbilder aufgebaut" wurden. Die Fragen, die in Kassel aufgeworfen werden, betreffen auf grundsätzliche Weise Vorstellungen vom Verhältnis von Kunst, Geschichte, Herkunft und Politik.
Liliane Steinke, Leiterin der vhs Celle, hat diverse Documenta-Ausstellungen besucht und war bereits mit einer vhs-Gruppe in Kassel auf der documenta fifteen. Sie versucht, die 1955 gegründete Kunstschau und die aktuellen Erlebnisse für eine gemeinsame Diskussion einzuordnen.
Liliane Steinke und Enno Stünkel möchten im räumlichen Kontext der Ausstellung "abgestempelt - judenfeindliche Postkarten" den Diskurs führen mit all denjenigen, die bereits auf der documenta fifteen waren, noch hinwollen oder einfach an der Debatte interessiert sind.
Eine weitere Fahrt zur documente fifteen plant Liliane Steinke am Mittwoch, 24. August. Eine Anmeldung ist bis zum 31.7. erforderlich unter 22ACE2000B. Die Kosten betragen 90 € inkl. Bahnfahrt und Eintritt. Die Veranstaltung am 23. August kann als Vorbereitungsabend betrachtet werden, ist aber auch für alle, die Interesse am Thema haben, öffentlich und gebührenfrei. Anmeldungen zur vhs-Vortrags-Diskussionsveranstaltung sind ab sofort mit der Kursnummer 22ACE1265 unter www.vhs-celle.de möglich. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der vhs Celle mit dem Bomann-Museum und dem Celler Netzwerk gegen Antisemitismus.