WINSEN/CELLE. Nach der letzten Geldautomatensprengung in Winsen wird die Volksbank die Bargeldbestände in ihren Geldautomaten deutlich reduzieren. Dies diene vor allem dem Ziel, einen Angriff noch unattraktiver zu machen und so die Sicherheit weiter zu erhöhen.
An der Volksbank in Winsen ist durch den Angriff ein Sachschaden im mittleren sechsstelligen Bereich entstanden. „Die genaue Summe wird noch ermittelt, aber grundsätzlich sind wir froh, dass wir nur einen Sachschaden zu beklagen haben“, sagt Volksbank-Sprecher Olaf Genth. „Bei unserem Gebäude in Winsen handelt es sich um ein reines Bankgebäude, das zum Tatzeitpunkt leer war. Aber unbeteiligte Passanten auf der Straße hätten leicht verletzt werden können – zum Glück war dies nicht der Fall.“
Andere Volksbank-Filialen hätten auch Mietwohnungen im Gebäude, die bei einer Sprengung direkt betroffen sein könnten. „Für uns steht das Thema Sicherheit an erster Stelle. Das gilt zuerst für die Menschen, aber natürlich auch für unsere Gebäude, SB-Geräte und Einrichtung“, so Genth weiter.
Dass die Volksbank lange von Angriffen verschont geblieben sei, führe sie auch darauf zurück, dass man bereits hohe Sicherheitsstandards angelegt habe. „Natürlich sind alle Bereiche videoüberwacht und die Automaten gasgesichert“, zählt Genth auf, „außerdem werden die Geldscheine bei Manipulationsversuchen sofort durch eine Farbpatrone unbrauchbar gemacht.“ Zusätzlich werde nun also auch der Bargeldbestand reduziert, um noch weniger Anreiz für einen Angriff zu bieten.
Im Interesse der Sicherheit bedeute dies allerdings auch, dass es in Einzelfällen vorkommen kann, dass ein Geldautomat irgendwann kein Bargeld mehr ausgibt, sagt Olaf Genth. „Weniger Bestand führt zwangsläufig dazu, dass weniger verfügt werden kann. Wir lassen die Automaten regelmäßig und bedarfsgerecht nachfüllen. Dennoch können wir natürlich nicht ausschließen, dass es an verlängerten Wochenenden zum Beispiel vereinzelt zu Engpässen kommt.“
Die Bank werde die Entwicklung der Bestände daher vorerst eng beobachten und gegebenenfalls entsprechend reagieren. „Allerdings muss man auch sehen, dass die Bargeldverfügungen am Automaten bereits seit einigen Jahren spürbar rückläufig sind. Die überwiegende Mehrzahl unserer Kunden bezahlt Einkäufe inzwischen fast ausschließlich mit Karte und hat in der Folge nur noch selten viel Bargeld dabei.“ Der Bedarf nach Bargeld sinke also ohnehin seit Jahren, so dass auch die Reduzierung der Bestände im Automaten weniger Nachteile bedeute – aber eben ein Mehr an Sicherheit.