CELLE. „Die Kita Krümelkiste hat für unendlich viele Garßener Kinder die Weichen ins Leben gestellt“, lautet nur einer der markanten Sätze von Andreas Reimchen anlässlich des 50. Geburtstages des Garßener DRK-Kindergartens.
Der Ortsbürgermeister weiß sehr genau, wovon er spricht, er ist vom Fach, lange war er selbst in der Kinder- und Jugendpflege tätig. „Es ist immer ein großer Spagat zwischen den Defiziten und Ressourcen der betreuten Kinder. Ich bin mir ganz sicher, dass unsere DRK-Kita das seit nunmehr 50 Jahren ziemlich gut hinbekommt“, sagt Reimchen in einer kurzen Ansprache. Die Kulisse für die Reden und Grußworte von Gudrun Pfeil, die als Kirchenvorstandsmitglied Pastor Andreas Seelemeyer vertritt, bildet ein Gelände voller ausgelassen spielender „Schätze“, wie der Bürgermeister die kleinen Hauptpersonen des Jubiläums bezeichnet.
Gefeiert wurde bereits am 1. April im Rückblick auf das offizielle Eröffnungsdatum am 1. April 1972. Doch ein halbes Jahrhundert ist Anlass für mehr, und so stellte die Leiterin Ines Jokisch mit ihrem Team eine Projektwoche auf die Beine, die den Kindern Raum für Kreativität, Spaß und Spiel über das übliche Maß hinaus bot, und auch den Eltern Gelegenheit gab, den Alltag ihres Nachwuchses besser kennenzulernen. „Die Kinder kommen gerne“, sagen Dennis Heider und Andreas Baginski übereinstimmend. Sie sind nur zwei der auffallend vielen Väter, die der Einladung der „Krümelkiste“ nachkamen.
Ausdruck des Wandels, der sich im Lauf von fünf Jahrzehnten vollzogen hat. „Drei Gruppen, halbtags von 8 bis 12, sechs Mitarbeiterinnen und 25 Kinder an einem Tisch. So sahen die Anfänge aus“, wirft Ines Jokisch einen Blick zurück. „Seitdem haben sich die Lebenssituation der Eltern, die Kinder und die Pädagogik völlig verändert.“ Vor 40 Jahren hat die engagierte Erzieherin ihre Ausbildung hier absolviert und ist der Einrichtung treu geblieben, seit 22 Jahren in Leitungsfunktion. 100 Schützlinge werden mittlerweile von zwölf pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut, eine Hauswirtschafterin und eine Reinigungskraft gehören zum Team. Die erste Ganztagsgruppe wurde 1990 gegründet, 18 Jahre später folgte die zweite.
Das Erziehungskonzept umreißt Ines Jokisch mit den Worten: „Wir sind Schatzsucher, keine Fehlerfahnder. Wir trauen den Kindern etwas zu, geben ihnen Verantwortung und den Raum, sich zu entwickeln, sie sollen selbst entscheiden, die verborgenen Schätze bilden sich von ganz alleine heraus.“ Bei all dem Wandel im Laufe der Jahrzehnte mit „viel Lachen, hier und da auch mal Tränen, Sternstunden, vielen Begegnungen und gewachsenen Beziehungen“, wie die Pädagogin beschreibt, gab es jedoch auch ein hohes Maß an Beständigkeit. Dieses findet seinen Ausdruck im wichtigsten Merkmal einer Kindertagesstätte, das Ines Jokisch hervorhebt: „Die Krümelkiste ist ein Ort, wo sich Kinder und Eltern wohlfühlen.“