CELLE. Die vier Initiatoren hatten sich Unterstützung erhofft von Seiten des Neuen Rathauses und des Landkreises. Doch das Gegenteil trat ein. Sowohl die Stadt Celle als auch der Landkreis sind Eigentümer von Gebäuden des Architekten Otto #Haesler und beide reagierten ablehnend auf den Vorstoß von Dietrich Klatt, Dr. Wulf Haack, Rudolf Becker und Dr. Walter Jochim, sich zu bewerben um den Status #Weltkulturerbe für die #Bauhausarchitektur von Haesler in der Stadt Celle.
Die Idee sei nicht neu und „wurde bereits mehrfach diskutiert. Da unter anderem mit Dessau und Alfeld bereits zwei deutsche Städte mit ähnlichem Hintergrund zum Weltkulturerbe ernannt wurden, sind nach allen Hintergrundinformationen, die wir haben, die Chancen, anerkannt zu werden, derzeit nicht gegeben“, schrieb die Pressesprecherin des Neuen Rathauses Myriam Meißner auf Anfrage.
Die vier Haesler-Kenner hatten Mitte Dezember einen Appell an den Landrat Axel Flader, den Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge sowie den Ministerpräsidenten Niedersachsens Stephan Weil gerichtet, sich für einen Platz auf der #Weltkulturerbe-#Liste der #UNESCO einzusetzen. Obwohl in einem begleitenden Schreiben Flader und Nigge direkt angesprochen wurden, wandte sich keiner von beiden an das Quartett der Initiatoren. Der lokalen Presse entnahmen sie die negativen Botschaften der Verwaltungen.
Axel Flader hatte mitteilen lassen: „Wir nehmen den Antrag zur Kenntnis, letztlich ist es ein sehr weiter Weg, um einen solchen Status zu erreichen. Für den Landkreis ist es wichtig, dass alte Gebäude auch weiterhin vollumfänglich genutzt werden können. Das gilt insbesondere für die Altstädter Schule.“ (s. Foto unten)
Vor Weihnachten bemühten sich die Kulturpreisträger Haack und Klatt, der langjährige Geschäftsführer der Otto Haesler Stiftung Rudolf Becker sowie der Galerist, Kulturausschuss-Vorsitzende und Ratsmitglied Dr. Walter Jochim um ein Gespräch mit dem Oberbürgermeister. Der Verwaltungschef zeigte jedoch keine Bereitschaft.
Kein Grund für das Quartett, seinen Plan aufzugeben. „Wir lassen uns davon nicht beirren und machen weiter“, kommentiert Dietrich Klatt. Ab Mitte Januar wollen sie um breite Unterstützung bei den Celler Einwohnern, Vereinen und Verbänden in Celle und dem Umland werben.
Das Nominierungsrecht liegt ohnehin bei den einzelnen Bundesländern, sie erarbeiten Vorschlagslisten, die die Kultusministerkonferenz zu einer nationalen, sogenannten „Tentative List“ zusammenführt, die den ersten Schritt im Bewerbungsverfahren darstellt. Die Reaktion aus Hannover lautete, die Niedersächsische Staatskanzlei habe das Schreiben und den Appell an die zuständigen Stellen auf Landesebene weitergegeben.